Donnerstag, 12. Dezember 2013

if i were in uruguay


domino, ick hör' dir trapsen ...

sieht so aus, als müssten wir die klampfe auspacken und den guten alten bob anstimmen: "the times they are a changing". nun ja, die südamerikaner sind ja offensichtlich generell gerade irgendwie "besser d'rauf", seit george dubya bush sein augenmerk richtung ölfelder richtete ... und den "hinterhof" aus den augen verlor, der dann nicht besseres zu tun hatte, als umgehend damit zu beginnen, sich ungeniert das recht herauszunehmen, einfach mal locker zu machen

okay, fasten your seat belts please ... 

das hier wird ein harter ritt, der geist von wolfgang neuss ist mal wieder in rosinante gefahren, sie scharrt schon ungeduldig mit den hufen und will endlich wieder ungezügelt über die pampa preschen ...

mein lieblingsblog auf tumblr vida-e-reggae aus brasilien gibt mir täglich das gefühl von "zuhause", das sind verdammte hippies wie aus einer zeitmaschine, die gleich alle zeiten in einen großen mixer geworfen und gut umgerührt zu haben scheint: rasta meets hippies meets buddhism/hinduism. die sprache ist unerheblich, worte sowieso, ich lehne mich zurück und gucke in mir seltsam vertraute gesichter, wünsche mir zum ersten mal seit jahrzehnten, ich wäre 40 jahre jünger und dürfte mit ihnen auf der wiese herumliegen, statt mich in diesem land mit seinen ganzen verklemmtheitendämlichen streitereien und neidereien herumschlagen zu müssen. ein anderer planet ...


der blick auf diesen tumblr-blog jedenfalls macht mir klar, daß wir meilenweit von einem erträglichen zustand entfernt sind ... und das selbst dann vergessen zu haben scheinen, wenn es in unserer eigenen erinnerung orte und zeiten gibt, in denen diese art von lebensfreude und .gefühl noch selbstverständlich war. denk jetzt bloß nicht, das sei das gejammere eines alten sacks, dem bloß die jugend abgeht und der etwas nachtrauert, was im nachhinein eh als jugendliche verirrung ad acta gelegt werden müsse. nope, es ist die bittere realität eines landes, das man früher noch verließ, um an anderen orten - und sei es nur das benachbarte frankreich - herauszufinden, daß die welt ein weit entspannterer ort sein kann, als man das im tristen und deprimierenden deutschland erleben musste.

die bittere realität: haben früher noch die franzosen und italiener etwa auf uns "abgefärbt", scheinen wir heute diseen ländern unser "lebensgefühl" (also unsere zombifizierung) aufzudrücken: in frankreich sind längst die bédéX-comics für erwachsene aus den regalen der "journaux"- läden verschwunden, das parlament hat die prostitution geächtet und bedroht den freier mit strafe und - als ob das nicht schon traurig genug wäre - es steht zu befürchten, daß sich dort nächstes jahr marine le pen und ihr front national gesockse zur stärksten politischen kraft mausern.

ehrlich, ich würde gerade lieber in brasilien auf einer wiese dieser frau gegenüber liegen ...


und aus den boxen sollte jacob miller's "take a lift of my spliff" dröhnen. 


statt dessen dieser zum sterben verurteilte verkorkste kontinent mit seinen immer kleinkarierteren neurotikern, das ewige wichtig-wichtig-wichtig getue. leck mich am arsch, europa! rutsch mir den buckel runter, deutschland! fick dich, groKo!

wie man die sache konkret angeht, also die legalisierung von marihuana wird allerdings nicht nur in uruguay augestestet, auch in amerika arbeiten zwei staaten daran.

wenn dieses thema in diesem land mal angegangen werden wird, jenseits des netten versuchs, der demnächst in berlin-kreuzberg stattfinden könnte, prophezeie ich dir schon mal, daß sofort - analog zur moralisauren alice - irgendwelche gesundheitsneurotischen nannies (wahrscheinlich zu allem überfluss auch noch leute aus meiner partei, aber lass dich mal nicht irritieren und höre ihm bis zum ende zu, es lohnt sich!) aus der kiste springen und uns zu einem gesundheitsbewussteren leben anhalten.


deutschland 2013? ganz depressiv könnte man werden

und ehrlich? 2014 wird wahrscheinlich noch eine schippe drauflegen ...

deshalb gönne ich dir noch einen blick auf einen real existierenden ort irgendwo an einem anderen platz auf diesem planeten. leb' damit, daß du und ich deutsche sind und eigentlich überhaupt keinen grund haben, darauf auch nur ansatzweise stolz sein zu dürfen. au contraire, mon frère, wir sind ziemlich am arsch.

aber hey, lass dich mal von mir nicht kirre machen, wir leben in der besten aller welten, hier kriegt man alles, was man zum leben braucht, der staat passt gut auf uns auf, wir sind in sicherheit, unser supergrundrecht ist gewährleistet, da sei die groKo vor, daß das auch schön so bleibt.

oops, gestern habe ich einen bericht gesehen, in dem es darum ging, daß leute plötzlich ihre lebenswichtigen medikamente nicht mehr in der apotheke bekommen, weil die "gerade nicht geliefert werden können", "engpässe" halt, "kann ja mal vorkommen".

kann natürlich auch sein, daß merck seine ware lieber mal nach portugal verkauft, weil es dort mehr geld dafür bekommt. wie gesagt, die beste aller welten ... vor allem alte menschen fühlen sich hier super wohl ... und die, die irgendwann mal alt werden, werden gut versorgt einer glücklichen zukunft entgegen gehen ...

aber hey, wir haben echte probleme, es müssen ganz furchtbar wichtige dinge kritisiert werden ... schon klar, warum über die großen dinge nachdenken, wenn wir uns doch prima im klein klein verzetteln können. und daß schon irgendeiner ein haar in der suppe finden wird, zur not tun wir halt selbst eins rein, merkt ja keiner ...

wo ist bloß wolfgang neuss, wenn man ihn mal am nötigsten braucht?

ach ja: ich wollte doch noch was zur NSA sagen: sei mir nicht böse, aber, verdammt, ich WILL, daß die uns abhören. die sollen ruhig mitkriegen, daß sich die welt im wandel befindet und wir schon lange nicht mehr nach der pfeife der obrigkeit leben. die sollen merken, daß ihnen das wasser langsam bis zum hals steht und kein g*ttverdammter damm sie noch schützen wird, wenn die flut kommt,  sie wird kommen.und soviel bewaffnete werden die nicht auf die strasse bekommen, um das noch zu stoppen. frag mal ceaucescu.

nur, daß wir immer noch so blöd sind, etwa obama für einen guten mann zu halten (ich denke mittlerweile, daß die geschichte ihn mal als mörder und kriegsverbrecher verurteilen wird), in amerika das land der freien sehen (ach was, die dikatur einer wohlhanden minderheit über ein nur scheindemokratisches system zunehmend verarmender menschen) und unsere kleine diktatorin immer noch "mama" nennen, hält diese wirklichkeit noch zusammen: wir machen sie.

vielleicht sollten wir langsam mal damit aufhören, uns unsere angst sonstwohin stecken, und diesen burschen in der NSA zentrale mal konkret sagen, daß sie demnächst auf einem spieß über kleiner flamme über das nachdenken werden, was sie angerichtet haben. einfach mal in einem telefonat ein paar schlüsselworte fallen lassen und dann direkt die kollegen von der stasi, äh, NSA ansprechenm sie sollten sich mal mit dem schicksal ihrer kollegen nach 1989 befassen, könnte ja lehrreich sein ;-)

denn das ist der eigentliche witz: diese kerle haben nur deshalb macht über uns, weil wir sie ihnen in unserer vorstellung geben: die stasi hat ja auch alles "gewusst". und? was hat es ihr genutzt? nüscht. okay, heute verhaften sie dich nicht lange, wenn sie dich für eine gefahr halten, heute löst eine drohne das problem.

blöd nur, daß ein "gelöstes problem" zwanzig neue schafft. nachdem ich unlängst "der geheime krieg" sah, dachte ich am ende "verdammt, die sind es selbst schuld, daß ihnen das alles mal um die ohren fliegen wird, so sicher wie das amen in der kirche. und ich werde dann wahrscheinlich eine flasche champagner köpfen ..." oder am ende von "olympus has fallen" denke, daß das ja gar kein richtiges "happy end" war, weil mal wieder die falschen gewonnen haben.

du merkst, ich bin gerade nicht sonderlich gut auf unsere "freunde" jenseits des atlantiks, jedenfalls die auf der nordhälfte, zu sprechen, weil wir offensichtlich mit ungeniert agierenden verbrechern "befreundet" sind ... aber statt uns vor ihren werkzeugen zu fürchten und ihre paranoia auch noch durch unsere eigene zu bestätigen, sollten wir langsam mal anfangen, sie auszulachen.


deshalb als ende dieser post, der gute hugh mundell mit einem meiner lieblingssongs.



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