Mittwoch, 20. März 2013

um in fahrt zu kommen ...

sollte ich mich vielleicht zuerst zu ein paar kleinen boshaftigkeiten hinreissen lassen.

es gab ja gestern einen veritablen S.K.A.N.D.A.L.!

es gibt da einen bekannten deutschen telefonseelsorger, in dessen nächtlicher plauderstunde schon mal themen besprochen werden wie jenes, nachdem ich seine sendung nie wieder geguckt habe, also konkret die hohe kunst sexueller erfüllung in einer badewanne voller hackfleisch.

allein natürlich, bei soviel gehacktem passt natürlich keine zweite person mit in die wanne und - wenn ich mir gerade versuche vorzustellen, wieviele der frauen, die ich attraktiv finde, mit mir in eine wanne voller kleingehäckseltem rindfleisch steigen würden, falls ich so etwas mal ins auge fassen sollte - nun ja, ich müsste die fäuste geballt halten.



also, catherine deneuve jedenfalls würde so was sicher nicht mit machen, nicht mal, wenn ich ihr anböte, sie dürfte dabei rauchen .... (das war jetzt ein versteckter scherz, den du nur verstehst, wenn du weisst, daß catherine überall qualmt, die ist noch schlimmer als helmut schmidt) ... aber mal ehrlich, wenn schon catherine dann bitte in einer duschszene wie der mit david bowie. aber ich drifte schon wieder ab, bevor ich wirklich boshaft werde ...

ich frage mich ja immer, was treibt leute eigentlich dazu, nachts beim radio anzurufen und so einen mist zu erzählen. sind die gerade aus der kneipe rausgeflogen, wo ihnen keiner ausser dem gardarobenschrank mehr zuhören wollte?

und, was treibt einen erwachsenen mann dazu, sich diesen mist anzuhören?

fragen über fragen ....

du hast verstanden: ich finde domian komplett öde.

so etwas wie pfarrer fliege für ein weniger religiöses publikum, telefonseelsorger, selbstverliebt und komplett überschätzt. überflüssig. naja, wenn es eben nicht die ganz nüchternen gäbe, die einen bedarf nach einem verständnisvollen zuhörer haben.

aber mit dem religiösen sind wir ja schon fast beim thema. fliege ... quatsch ... domian natürlich ... hat wohl auf f#ckbook etwas ... halt dich fest! ... "antireligiöses" oder "religionskritisches" geäußert (frag mich nicht was, du glaubst doch nicht im ernst, ich verschwende meine zeit daran, das auch noch nachzulesen ...) und ... halt! dich! fest! ... f#ckbook hat ihn .... KREIIIISCH! ... zensiert!

so was aber auch!

zensiert dieses f#ckbook doch tatsächlich den wichtigsten deutschen nighttalker. ja wissen die denn nicht, wer er ist? und - ist nicht das der eigentliche skandal?

jedenfalls hat mich rivva, gestern mit einer solchen vielzahl von links und posts und kommentaren und meinungen ... naja, halt dem üblichen überflüssigen scheiss, wenn es den leuten zu langweilig ist und gerade mal wieder kein kängurufleisch in kebab-spießen aufzutreiben ist ... bombardiert.

wie das halt so ist.

ich würde in so einer situation dazu neigen, einfach festzustellen, daß man, wenn man sich in einen darkroom begibt, sich doch bitte nicht darüber beschweren sollte, daß man dort gefistet oder anal und oral "mißbraucht" wird. es beschwert sich doch auch keiner, wenn auf einer party musik läuft, die man nicht mag: bleib' halt zu hause, leg dir was schönes auf und erspar dir den ärger.

aber, ich verstehe auch, daß - wenn man schon der wichtigste (weil einzige) deutsche nightalker ist, man sich natürlich auf jeder party und in jedem darkroom herumtreiben muss, wenn man gesehen (bzw. gefistet und oral/anal bedient) werden will.

wohlgemerkt "will".

weil, äh, es zwingt einen ja keiner, kostenlos den geheimdiensten zuzuarbeiten, den behörden die arbeit leicht zu machen und als unbezahlter sklave ruhm und konto eines herren in amerika zu mehren. das machen die leute, weil sie offensichtlich zu blöde sind, die einfachsten dinge zu verstehen. oder zu eitel, sich eine gelegenheit entgehen zu lassen, mitten drin zu sein. im darkroom. samt fisting.

ich bin ja nicht an bord.

ich kann mich nicht darüber beschweren, daß zuckerberg eine faust tief in meinen .... äh ... meine privatsphäre rammen kann und sich zur belohnung auch noch einen 70ten rolls royce (verdammt, das war baghwan, was kauft sich so einer wie der zuckerberg von dem ganzen geld?) zulegen kann.

warum ärgert sich dann domian? hat er die unterwerfungserklärung, äh, die AGB nicht gelesen, die sich doch im grunde in wenige worte zusammenfassen liesse: beug dich nach vorne, würde mir mal jemand die vaseline reichen, okay, halt still ...

eigentum am eigenen wort? mach scherze. wenn's mir nicht passt, wirst du halt rasiert, und wenn du dich beschwerst, lassen wir die gleitcreme weg. ganz einfache sache. kann jeder wissen, der zum beispiel diese beiträge gehört hat. wobei es natürlich ein besonders gelungener scherz ist, daß DRW mich mit all diesen mich in panik versetzenden beiträgen versorgt, mich aber gerne am ende auffordert, das doch bitte mit ihnen auf f#ckbook zu diskutieren. häh?????

schon okay, ich hab' euch trotz eurer offensichtlichen doofheit lieb.

weil, ihr habt ja martina schulte, die immer von "diaspora" raunte, das ich letztes jahr im urlaub missbrauchte, um die daheim gebliebenen mit photos von "richtigen" äpfeln


den leckersten donuts der welt (hergestellt in limoux, wo es auch die nicht minder leckere blanquette de limoux gibt)


stimmungsvollen aufnahmen beeindruckend verfallender gebäude, wie etwa dieser dem fluß zugewandten rückseite von uns "frankie's last haircut" betitelt: man ahnt formlich lady frankenstein in einen 50er jahre schinken unter strom blitze schleudern


oder geschmackvoll gewählter kleidung, die man eben auf einem markt in foix erworben hat, in einen ekstatischen zustand von neid zu versetzen:


motto: ätsch, ihr sitzt im kalten, regnerischen deutschland und in mercus gibt es eine interessante vogelwelt an einem strahlend blauen himmel


denn, das ist es doch, wozu man so etwas wie f#ckbook betreibt. kann ja nicht jeder sofort von seinem account aus die R.E.V.O.L.U.T.I.O.N.! starten, ist aber sicher schön, wenn andere das dann für einen tun und man sich dem wohligen gefühl hingeben kann, an etwas sinnvollem, weil revolutionäres, zu arbeiten oder qua mitgliedschaft doch teilzuhaben.

motto: ich war dabei bei der revolution.

nicht mein ding.

na gut. praktischer als postkarten. und, wozu führt das?

daß man jetzt all die postkarten in der ramschkiste sieht, die früher noch ein heidengeld kosteten, weil die ortsansässigen photographen eine serie von aufnahmen der region machten, die besten aussuchten und als postkarten verkaufen konnten, ihre tollsten sachen jetzt in 20erpacks für 5 euro verscherbelt sehen müssen.

schon okay, so ist das halt, das bessere als feind des guten, und daß es keine pferdekutschen mehr gibt, hat zu einer erheblichen reduzierung von fäkalien auf der straße geführt.

und 20 tolle postkarten für 4 euro? ein schnäppchen ;-)

aber ich schweife (wie immer) ab.

es ist auch nicht so, als ob es hier nicht eins oder zwei accounts im hause gäbe, leider ist das ja mit dem "stalin" nur ein still gehegter traum, dem aber entgegensteht, daß mmaw das alles lockerer sieht und mir so bei passender gelegenheit erzählen könnte, was meine töchter gerade so auf f#ckbook treiben.

und: das zweite posting auf diesem blog, einer der heimlichen alltimehits, der offensichtlich immer noch jeden monat seine leser zu finden scheint, erzählt  ja die geschichte einer f#ckbook-revolte gegen einen im grunde unantastbaren "gegner", die natürlich neben den rein juristischen aktivitäten am ende in einen vollständigen sieg von david gegen goliath mündeten.

ich weiss nicht wirklich, was auf der mainstreet von f#ckbook herumliegt. gold oder pferdeäppel. wahrscheinlich eine bizarre mischung von beidem, erstellt von einem publikum, das irgendwann vielleicht einfach den überblick verliert, was was ist.

eben privatfernsehen im internet

internet war früher wie ARD & ZDF, als es noch nur die zwei sender gab.

ernste menschen, die über ernste dinge reden wollten. "bildungsauftrag" ohne daß jemand "auftrag" gesagt hätte. interesse an etwas unbekanntem, von dem man dachte, das sei jetzt "wichtig". warum auch immer. oder eben einfach nur "interessant", weil man plötzlich überall hin gehen und mit jedem reden konnte.

keine ahnung, wie der oder die aussah, welche autos die fuhren, wie ihr "status" war.

das musste man sich vorstellen, jedenfalls so lange, bis das virtuelle gegenüber, das man nur als textinhalt aus emails oder forenbeiträgen kannte, vor der tür stand. überraschung! sie ist eine ganz ganz ganz süße ...

bis dahin befand man sich in einem zustand von "unschuld", der sich aus einer mischung von unwissen, phantasie und der fähigkeit, im text eines anderen einen menschen besser erkennen zu können, als man das könnte, hätte man ihn zuerst in seiner selbstdarstellung mit photo von ihm, seinem haus, seiner yacht und seiner ganzen überwältigenden existenz "kennen" gelernt.

jetzt kennt ja jeder jeden

der text, die vorstellung sind dem bild gewichen.

man muss sich keine vorstellung mehr machen. man kann googeln, auf f#ckbook nachgucken, abgleichen. passt. passt nicht. man schließt "freundschaft" und "mag etwas". man fragt den "status" ab, zählt die "freunde" und "follower" und weiss bescheid.

einfache sache.

nicht mein ding. ich hab' nämlich keine ahnung, wer wer und wie wer ist.

wenn's mich interessiert, finde ich es heraus, indem ich seinen text lese. es ist dann meistens sogar blöde, wenn ich neben diesem text ein bild vom autor sehe. dann kann's nämlich passieren, daß sich bei mir eine marat assoziation festsetzt und eine "ami du peuple"-atmo meine lektüre fortan überlagert. was auch nicht gerade förderlich ist, daß sich immer wieder jemand findet, der mir erklärt, wer wie wo "bewertet" wird.

aber, dem reinen text nachzutrauern ist schon ein bißchen, den pferdeäpfeln auf der straße nachzuweinen, die   - das sollte man ihnen zugute halten - uns allerdings immerhin noch vor augen hielten, daß immer hinten etwas herauskommt, wenn man vorne etwas hineinsteckt.

und daß dieses etwas schlicht stinkt.

heute riecht es gut

ich bin mir zwar relativ sicher, daß heute immer noch ein haufen scheisse produziert wird, er aber vor meiner nase besser versteckt wird oder ich mich erst gar nicht dort herumtreibe, wo sie sich türmt.

aber ich kann auch ganz gut damit leben, daß andere damit weniger schwierigkeiten haben.

auch damit, daß diese orte geradezu eine magische anziehungskraft haben und jeder "dabei" sein will. weil man sich irgendwann in den 2tausendern einen von diesen computern zugelegt hat, weil einem boris becker verriet, daß selbst er - sozusagen stellvertretend für jeden, der so seine probleme mit komplizierten sachen, die über die beherrschung eines tennisschlägers oder dem öffnen einer kondompackung in einer besenkammer hinausgehen - "drin" waren und auch endlich den ganzen coolen neuen scheiss machen könnte.

jetzt machen sie ihn. damit muss man, muss ich leben.

daß eine starke tendenz existiert, alles für gold zu halten und die scheisse  schon gar nicht mehr zu riechen.

irgendwo zwischen andy warhol's oder marilyn manson's zeiteinheiten von "fame/shame".

was mich wieder zu der wdr variante von fliege bringt

der ist nämlich "fame". in permanenz. so einen "zensiert" man nicht, wenn er sich schon auf der mainstreet herumtreibt mit seinem guten namen, den die dösbaddel in amerika einfach nicht kennen. dabei ist er doch fast so bekannt wie der lanz. bloß ohne amerikanische showstars. ruft ja keiner an.

egal. aber ZENSIEREN!?

das geht ja schon mal gar nicht. findet die blogosphäre, die schon seit gefühlten jahrtausenden weiss, was f#ckbook ist. keine gegend, in der man sich rumtreibt. die man mit verachtung strafen sollte. aber dazu habe ich mich ja hier schon diverse male geäußert und will nicht alles noch mal neu schreiben.

was mich aber irritierte: in all dem aufschrei fand sich dann doch eine stimme, die diese ge-howl-e schlicht "dumm" fand und den begriff "zensur" in dieser sache dann doch ein bißchen überstrapaziert fand.

oooops, dachte ich, da hat's ja vielleicht tatsächlich jemand gemerkt, daß die beschwerde über "zensur" angesichts der tatsache, daß man doch eigenlich wissen müsste, daß man private dienste nutzt, deren AGB unterschrieben oder sich eben in teufel's küche begibt, wenn man etwa seine meinung den "mainstream"-medien anvertraut, man sich hinterher nicht beschweren sollte, daß da dumme kleine drohnen nur allzugerne wegschmeissen, was ihnen nicht in den kram passt: die kneipe gehört ihnen und wenn sie krawattenzwang haben, sprich das anhängen an ihre debilen kleinen weltsichten, dann muss man damit leben.

ich selbst bin ja auch ein anhänger der "zensur", wenn protofaschos uboot spielen und für die verbreitung ihrer grottenolmigen ansichten jeden blog zutexten, aber - naja, wenn ich so blöd bin, beim spiegel, der zeit, dem fokus, der welt oder sonst wo versuche, etwas zur erziehung meiner mitmenschen beizutragen, ihnen ihren rassismus vorhalte, dann ... naja, dann beschwere ich mich hinterher nicht mehr, "zensiert" worden zu sein - ich selbst war so schön blöd, meine zeit dort zu verschleudern.

einfache sache: die sind keine zensoren, ich bin der idiot

sieht nicht jeder so, manch einer ist beleidigt und macht seinem frust eben auf dem eigenen blog luft ... mache ich ja auch, schon okay so.

aber zurück zur "dummheit". also, ich, ich bin ja erklärtermaßen dumm und mache immer die selben fehler. mich hätte ja schon irritieren sollen, wer da das wort "zensur" überstrapaziert und die ganze aufregung "dumm" fand. ich hab' mal wieder nicht hingeguckt, schande über mein haupt. ich war schon mal da und hab's halt gelesen ... hätte ich mal besser nicht, weil, naja, dieses lied kenne ich aus den 70ern ...

weil klug ist nur, wer #aufschreit und die "maskulinisten" (was für ein tolles wort, wenn man ein verächtliches "die männer, halt" vermeiden will) haben sowieso kein recht, sich auch mal bis zum #aufschrei hineinzusteigern, wenn ihnen was ungebührliches passiert. die schon mal gar nicht.

naja, ich war so blöd, einen mini-kommentar dort zu hinterlassen, aber für die autorin des blogs ("Wir beide, Facebook und ich, können lediglich verhindern, dass bestimmte Meinungen auf den von uns zur Verfügung gestellten Plattformen veröffentlicht werden") gehört meine sicher zu diesen "bestimmten", sprich denen, die der eigenen widersprechen, vielleicht gar bis zum spott kritisch sind ... und bitte, wer erträgt denn so was?

einmal abgesehen davon, daß ich - verwendete ich eine formulierung wie "Wir beide, Franziskus I und ich, möchten ..." nicht mehr schnell genug auf die toilette käme, so schnell hätte ich mich verpieselt vor lachen.  über mich selbst.

aber sei's drum. das kann ein "wiraus überzeugung nicht erschüttern, so wenig wie die erkenntnis, daß man das rad nicht neu erfinden muss, weil es ein solches schon gibt, und diese erfindung dann doch ungeniert für sich zu beanspruchen, schon etwas leicht autistisches hat.

aber man kann eben nur sehen, was man sehen kann.

also hat sie mich erst gar nicht veröffentlicht. schon ein kluges mädchen, das muss der neid ihr lassen, fachfrau in sachen "sexuelle Differenz", ich dachte immer, die differenz sei nicht nur geradezu sichtbar und der eigentliche spaß an der sache, aber sei's drum, wenn man sich daran abarbeiten muss, hat man manchmal einfach keine zeit, sich auch noch mit so lächerlichen kleinkram wie widerspruch oder einer anderen meinung herumzuschlagen. ist schon okay so.

aber irgendwie habe ich so den eindruck, daß das posting, das die verwendung des begriffs zensur hier jedenfalls "dumm" findet, ein klitzekleines bißchen der einsicht geschuldet ist, daß das große "wir" erst einmal ein gescheitert ist, weil dieses "wir" das "ihr" ausschliesst, mit dem "feind" erst gar nicht groß geredet und er lieber mal ausgeblendet wird, bis er einsieht, wie schäbig doch seine "maskulinistische" sozialisierung doch ist und er sich mal was schämen sollte, überhaupt "different" zu sein, zumal man ihm doch gerade gezeigt hat, wie diese sache geht, dieses internet, dem es einfach noch an so etwas wie dem netten umgang miteinander mangelt.

ich widerhole mich hier gerne: sorry, das gab es einmal, man nannte es "netiquette", sie wurde eingeführt, um den pfleglichen umgang im "usenet" zu regeln.

vor ZWANZIG jahren ....

sie ging verloren, als jede/r anfing, seine eigene kleinkarierte suppe zu kochen, die fähigkeit zu erkenntnis der unterschiede als unwichtig verworfen und der respekt vor dem anderen über bord ging.

genug boshaftigkeiten für heute, 

ich komme in fahrt und spiele schon wieder mit dem schlüssel.

mal gucken, wann ich mich wieder ans steuer traue und auf die "autobahn" abbiege.

obwohl, wenn du ein klitzekleines bißchen mitgedacht hast, hast du bemerkt, daß ich schon längst wieder die "gedankenautobahn" befahre - denn: das ist es ja, was ich beklage: daß heute jeder nur noch sich selbst vor dem spiegel betrachtet, dabei alles ausblendet, was ihm fremd ist und die auseinandersetzung mit dem "anderen" keine tugend mehr ist.

nur noch die bespiegelung des eigenen, die rechthaberei und die exklusion.

das internet, oder das, was es einmal war, was es hätte werden können - ein ort, an dem man sich über die andersartigkeit des gegenüber freut und von ihm zu lernen bereit ist, das ist für viele längst tot.

wir haben heute f#ckbook.

freunde. meinungen. recht.

ein trauerspiel ...

[PS] ich trage mal nach, daß ich das hier in sachen "zensur" an domian eigentlich wirklich brauchbar finde: "heul doch!"

[PPS] heute hat dann auch carta den text übernommen und weil ich mir geschworen habe, dort nie wieder einen ihrer texte zu kommentieren, träufle ich jetzt einfach noch ein bißchen ätzende säure in die offene wunde, indem ich meinen lieblingssatz noch mal über meine zunge gleiten lasse :
Wir beide, Facebook und ich, können lediglich verhindern, dass bestimmte Meinungen auf den von uns zur Verfügung gestellten Plattformen veröffentlicht werden, was im Fall meines Blogs zugegebenermaßen leichter zu verschmerzen ist.
ich weiss nicht, ob jenseits der von mir bereits höhnisch bekicherten anmaßung, der autorin klar ist, was sie da sagt. im grunde dies: es gibt ("bestimmte", warum nicht gleich "gewisse"?) meinungen, die will ich, die will f#ckbook nicht haben ... und das ist okay so.

das ist anmaßender als dieses "Wir beide, Franziskus I und ich ...", weil es sich herausnimmt, darüber zu befinden, was "okay" ist und was nicht. ich habe kein problem damit, daß etwa meinungen, die die würde anderer herabwürdigen, feindseelig und verächtlich mit minderheiten, die unseren schutz verdienen, umgehen, gegen menschen und ihre eigenarten hetzen, dem messer zum opfer fallen, im gegenteil, ich habe hier explizit dazu aufgerufen, dies ausgiebigst zu tun.

aber wir reden hier ja nicht davon, daß domian dies getan hätte, es also per se einen grund gäbe, ihn "abzustrafen". wir reden hier davon, daß er - wie mich der DRW gestern auf dem laufenden hielt - kritische anmerkungen zur katholischen kirche gemacht hat, sich ein rudel religiös neurotischer hirnis zusammengefunden hat und von f#ckbook verlangte, daß der "dreck" weg muss ... und f#ckbook den erfüllungsgehilfen spielte.

ganz aus versehen natürlich. klar doch. so was würden die nie von alleine machen, die zensieren ja auch keine nippel, nicht doch. so was macht ja nicht mal apple.

ist der groschen gefallen, liebe liebhaberin der freiheit?

du plädierst also allen ernstes für das recht eines amerikanischen konzerns, diese freiheit, sich auch mal kritisch zu äussern, zu beschneiden, habe ich das recht verstanden???? na danke.

nicht, daß ich das nicht gewohnt wäre, dieses ausblenden all dessen, was sich nicht mit deinen erkenntnissen und deinem verständnis deckt, ach was, aber ... mit "liebe zur freiheit", mit dem verstehen dessen, was man sagt und wo das hinführt, was man sagt, damit tust du dir ganz offensichtlich schwer.

eine sache zuende zu denken ist nicht dein ding. es reicht da schon das rechte selbstverständnis und der eigene horizont. weg mit dem, was sich darüber hinaus wagt! kann f#ckbook gerne wegwerfen ...

ich behaupte also noch einmal, ungeniert, daß es dir in diesem beitrag nicht um "zensur" geht. oder gar um so etwas wie "freiheit". frei ist das, was dir passt und zensiert oder ignoriert wird das, was dir eben nicht schmeckt.

du rechtfertigst einschnitte in das für das verständnis der meisten in einer demokratie aufgewachsenen menschen selbstverständliche recht, sich so zu äußern, wie man das will - wenn es dir oder f#ckbook nicht passt.

coole sache, echt ...

es lebe die freiheit! (so wie du sie verstehst ...)

aber im grunde geht es ja nicht um "freiheit" es geht darum
Ich habe den Eindruck, dass es vor allem Männer mit gewissen Privilegien sind, die diese beiden Sachen verwechseln: Sie glauben, wenn sie ihre  Meinung nicht jederzeit und überall veröffentlichen dürfen, sei das dasselbe, als dürften sie sie gar nicht veröffentlichen.

4 Kommentare:

  1. Schrupps Zensurverständnis ist ein ziemlich klarer Auswuchs ihres unüberlegten Anarchismus: "Der Staat darf nichts, das Individuum (auch wenn es Facebook heißt und mächtiger als zahlreiche Staaten ist) darf alles." Insbesondere löschen, was nicht gefällt, weil's nicht gefällt. Eigentlich muss man für eine solche Ordnung ein anderes Wort als Anarchie benutzen, um den anarchistischen Gedanken der Herrschaftsfreiheit nicht zu desavouieren. Ach ja, dieses Wort gibt's ja schon: Neoliberalismus.

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    1. ich bin gerade ein bißchen glücklich darüber, das nicht alleine so kritisch zu sehen, nicht nur weil ich mitten in meinem neuen post "der maskulinismus und seine folgen" von einem anfall von "ist es das überhaupt wert, mich darüber aufzuregen" befallen worden bin ...

      das mit dem "anarchismus" geht schon klar. ra wilson führt in "illuminatus!" diesen typus (seine person heisst hagbard celine, der nom de guerre eines gewissen deutschen hackers, der in alles eindrang, was man für verschlossen hielt und dann an einem baum endete) ein: ein kapitalist, der anarchismus so versteht, wie er das will, als das recht zu tun, was er will

      "tue was du willst, sei das einzige gesetz", der crowley spruch missverstanden. ihm ging es ja weniger um das TUN sondern um das erkennen dessen, was man WILL. wird gerne missbraucht, um den eigenen (du nennst das) "neoliberalismus" zu rechtfertigen, der aber nur das kindische mißverständnis der eigenen egozentrik sein dürfte.

      bei antje habe ich immer so das gefühl, daß ihr "aus liebe zu freiheit" ein bißchen "die freiheit nehme ich mir" bedeutet, und sie - ich dachte die frau ist philosophin, da kann einem ja bange werden - die begriffe immer so nimmt, wie sie sie gerade verstanden hat.

      also nur zur hälfte.

      zensur ist gut, wenn sie einen von diesen KERLS trifft, die überall ihre wort-beinchen heben müssen und aufschreien, wenn man sie mal schofel behandelt. geschieht ihnen nur recht, weil jetzt reden erst mal "WIR" (trademark).

      "filterbubbles" (so wie sie sie versteht) sind gut, weil man dann nicht mehr so viel nachdenken muss über diese ganzen fremden dinge, die einen sowieso in den eigenen so schön klaren gedanken behindern.

      ich bin ziemlich wütend über diese attitüde, die mir vorkommt, als spiegele sich da eine kleine prinzessin - und wenn man mit einer königin verheiratet ist, die die drecksarbeit an der front für die geberin halber gedanken machen muss, ärgert einen das um so mehr.

      am wochenende, unterwegs mit meinen töchtern, haben wir das auf der fahrt nach luxembourg diskutiert (2 philosophiestudentinnen im auto und eine auf dem weg zum abi).

      in einem war ich mir zu meiner eigenen überraschung mit meinen philosophinnen einig: die vorstellung einer "sexuellen differenz" qua geschlechtszuordnung, das hat schon was vom rassegedanken, der andere danach beurteilt, welcher religion man angehört.

      sagen junge frauen, die nicht auf den kopf gefallen sind. angehörige der "neuen F-klasse" eben und nicht irgendwelchen verstaubten "emma"-vereuchten pinnwebtheorien anhängend.

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    2. da fehlen ein paar "s". das gehirn sagt, du hast sie getippt, aber das fleisch, die linke, macht immer noch nicht, was sie soll.

      ich arbeite dran ;-)

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    3. und gerade gesellt sich auf carta, wo antje eine ausufernde rechtfertigung ihrer halbgedanken postet, ein weiterer dazu, dem das offensichtliche auffällt.

      http://carta.info/56099/offene-orte-an-denen-alles-gesagt-werden-kann-gibt-es-nicht/#comment-38723

      mal gespannt, wie lange sie die - berechtigte - kritik erträgt ...

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