Sonntag, 10. März 2013

der klang der grille ...

die frage, wen oder was man noch ernst nehmen muss, sollte ...

naja noch kann, mit der man sich im grunde täglich herumschlagen muss und die dann in der regel in der mündet, was man oder wen man eigentlich überhaupt noch ernst nehmen darf, diese frage kann an einem tag einen "geschmack" bekommen, an dem man zuerst einem fröhlichen fernsehmoderator aus einem fernen land dabei zu gucken muss, wie er - von einem quietschebunten video mit lustigen kleinen sternchen, die ihre bahnen ins weltalt ziehen, unterstützt - die eigene bevölkerung mit den neuen technologischen errungenschaften vertraut macht. 

thema "wir sind die größten!, haben den längsten!, können am weitesten!"

eine meldung, die dann mit einem politiker dieses landes, der mit einem atomaren erstschlag droht, weitergeht und mir schließlich einen miltär zeigt, der droht, alle die zu kriegen, die die ehre seines landes beschmutzen.ich höre dann, daß die chinesen zum ersten mal kein veto gegen einen beschluss des weltsicherheitsrats eingelegt haben, als der heftige sanktionen gegen das land beschlossen hat.

aha. 

nehm' ich nicht ernst. 


wieso auch? 

clowns. ganz mieses schauxpiel.

weit weg, eh egal, passiert eh mal wieder nichts. wir haben's hier halbwegs warm und ruhig, schnee kommt erst am wochenende, ist noch ein bißchen zeit hin. sollen die doch mal im fernen hinterasien gucken, wie sie damit klar kommen. von mir aus auch die amis oder und die chinesen. 

aber die nehmen die clowns in nordkorea ja auch nicht ernst. wahrscheinlich.

nachrichten halt. ah, die kanzlerin. 

ganz schlechte gemengelage, wenn du mich fragst, gestern dieser gerichtsbeschluss, von wegen die stromboni seien "nicht rechtens", da wären jetzt auch die brüsseler hinter her und all dass. schlecht, schlecht, schlecht. 

was tut man da? klar pressekonferenz, all die brüder an einen tisch, damit sie mal für ne viertelstunde so aussehen, als würden sie arbeiten und hätten den kram im griff ... die journalisten schreiben sicher alle schön mit, reichen das dann an die redaktion weiter und die qualitätspresse schreibt dann morgen, "ja, die regierung hat zwar nicht alles ganz so im griff, kriegt sie aber schon".

pressekonferenz halt. 

macht man so. man kommt damit dem bedürfnis des publikums - des wählers - nach, ihn infomiert zu halten. das ist nicht nur ein bedürfnis, das ist, heisst es, sogar sein gutes recht, aber im grunde geht es um ein essentielles bedürfnis, dem, ihn beruhigt im glauben zu lassen, alles wäre oder würde schon "okay". 

und wäre es natürlich schon immer gewesen.

irgendwie ...

man sagt ihm, dem immer leicht verängstigten publikum, also uns,  via des journalisten, der alles fleissig mitprotokolliert (ausser bei philip rösler, da scheinen sie es aufgegeben zu haben), alles sei "entweder nur halb so schlimm", "würde wohl nicht ganz so schlimm kommen" und "wäre ja nicht so schlimm, wie's ausieht".

was dem widerspricht ist entweder ein mißverständnis, ein gedanke, der sich zu denken verbietet oder schierer bodenloser populismus. 

obwohl, um den beruhigungseffekt nicht ganz nutzlos verpuffen zu lassen, tendiert man bei einer pressekonferenz im grunde am liebsten zu variante 1 - das überläßt sich dem, der immer (zwanghaft) alles missverstehen muss und die schöne atmosphäre durch seine spielverderberische herumstochererei verdirbt, am ende immer dem selbstzweiflerischen grübeln, was er selbst jetzt bloß falsch gemacht haben könnte.

so werden wir regiert. das ist normal.

muss ich das ernst nehmen? ach was!

wenn eines bei solchen ritualen sowohl dem aktiven künster auf der bühne, dem politischen pausenclown, der gerade seine weltbewegenden erklärungen zu erklären sucht, als auch bei dem adressaten seiner perfomance, uns, dem publikum, dem bösen wähler, den es zu fürchten gilt, weil bald sind ja wieder wahlen ... vollkommen klar ist, dann, daß es sich um ein "ritual" handelt - ergo nutzlos ist, es sei denn, man glaubt daran. 

es findet bei diesem ritual im grunde ja auch niemand, daß es irgendeinen sinn macht, vier pausenclows auf einer bühne zu versammeln, sie dazu verdonnern, die ganze zeit dämlich in die kamera zu grinsen und so zu tun, als hätten sich alle ganz fuchtbar lieb - oder solche übungen allen ernstes etwas brächten, das nach "arbeit" oder generell etwas "nützlichem" aussehen würde. 

im grunde existiert sogar wahrscheinlich so etwas wie eine stillschweigene wechselseitige übereinkunft zwischen dem besagtem pausenclown und uns, daß er nur die aufgabe hat, uns zu sagen, alles sei, wäre oder würde schon in ordnung kommen. egal, ob das das dann auch so war, ist oder wird.

im grunde würde es reichen, der clown oder die clownin auf der bühne, würde das sagen, versuchen, sich halbwegs das feixen und faxenmachen zu verkneifen und "die birne wäre geschält", "die kuh vom eis", sozusagen. 

in der regel hat das, worum es geht, drei minuten später jeder, pausenclown oder publikum, vergessen. oh, guck ma, hat dieses leopardenbaby nicht süße augen. 

deutschland 2013. irgendwie haben jetzt alle AHDS.

wenn da bloß diese verdammten journalisten nicht wären

die haben zwar auch AHDS, aber sie tun so, als würden, als müssten sie arbeiten. wie immer furchtbar wichtiges zeugs. man könnte angst bekommen: der strom wird über uns zusammenbrechen und uns der himmel ausgehen, oder so. 

oder man könnte ein vergiftetes würstchen essen. die eier wären vielleicht nicht mehr rechtsdrehend und ... oh schreck! ... könnten sogar aus echten hühnern geradezu herausfallen, die in kz's gehalten werden. und ... frauen werden schlecht behandelt und schreien auf. oder waren das jetzt die "neger" oder der augstein? und wenn ja, welcher und warum ...

eier sind schon immer aus hühnern gefallen, tote tiere wurden schon immer unter würstchen und lassagne gemixt. fushima ist schon vor zwei jahren explodiert, wir hatten so schöne pressekonferenzen damals, das glaubt man ja im nachhinein schon fast gar nicht mehr, aber lucifer ist damals zum christentum konvertiert und hat sich sofort zum oberhaupt der kirche erklärt. in echt. man konnte beruhigt einer glücklichen zukunft entgegenschlummern: die kanzlerin macht das schon.

die schwäbische hausfrau aus der uckermark, die man erfinden müsste, wenn es sie nicht gäbe. einfach die perfekte besetzung für eine pressekonferenz. 

nehme ich auch nicht ernst

aber den ...

jean claude juncker hat seine bemerkungen, die er anfang des jahres schon mal vor der luxembourger presse beim alljährlichen neujahresempfang gemacht hat in bezug auf 1913, wiederholt ...

bitte hinhören, was er sagt  ... er weiss, wovon er redet.

bis dahin lege ich dir mal florian illies "1913 - der sommer des jahrhunderts" ans herz

ps: eigentlich sollte das hier ein kommentar zu klaus jarchows "grillophobie" werden, aber dann habe ich den fehler gemacht, nachrichten zu gucken. denen man ja eh nicht trauen kann, weil das pack, das sie unter die leute bringt, kungelt bis zum erbrechen, aber den hinweis darauf, hatte ich ja schon gegeben.

daran wird sich eh keiner mehr stossen, wenn die kanone über deck rollt.

bis dahin können wir uns ja mit wichtigen dingen beschäftigen ...

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