Samstag, 14. Juni 2014

so von altem mann zu altem mann

da sich eben noch auf telepolis ein älterer herr einfand (darf ich glauben, daß er ein älterer herr ist?), der einen respektvolleren umgang verdient, habe ich dann doch noch einen kommentar geschrieben, den ich dir auch noch zumute, weil er vielleicht ganz gut als positionsbestimmung taugt.

14. Juni 2014 04:40

Re: @telepolis

ah, endlich etwas relevantes.

vier jahre unterschied ;-)

was das "familiäre" betrifft, man konnte auch als christlicher
gewerkschaftler an der saar 1933 in's kz kommen, wenn man mit den
kommunisten zusammen gegen das "heim ins reich" anging, und mein "nie wieder faschismus, nie wieder krieg!" kommt wohl eher aus dieser ecke und meine verpflichtung gilt eher den personen in diesem gedicht

http://www.youtube.com/watch?v=gzLOX1L-E1M&feature=youtube_gdata


womit hoffentlich die "fronten" - ich denke wohl eher die
gemeinsamkeiten freundlich abgesteckt sein dürften. der unterschied
ist wohl eher der, daß ich das, was für mich "links" ist, nicht über
das definiere, wie man das in deutschland zu sehen glaubt zu müssen,
mein "links" ist mehr das derer, die die "libé" machten ... und vor
mir sowohl einem entschieden entgegentreten in sachen "kuweit"-krieg
und ebenso einem entschiedenen handeln in exjugoslawien das wort
redete. "der deutsche" als solcher ist da ja eher so der "kein blut
für öl"-linke, hauptsache gegen "die amis", da kann man bei
verbrechern ja schon mal ein auge zudrücken. kann ich dummerweise
nicht.

ich lege ihnen mal einen klugen artikel von klaus jarchow von gestern
ans herz.

http://www.stilstand.de/mal-was-grundsaetzliches

jenseits des kindischen gebrabbels ideologisch verhetzter
dummschwätzer, die hier verantwortungslos sich einer sprache
befleissigen, die viel mehr in den krieg treibt als das die usa tun
könnten, kann man das auch als die stimme eines altlinken, dem das
ideologische so fremd ist wie mir, betrachten. bei allem verständnis,
bei aller sympathie und bei allem danke, daß er uns vor einem krieg
gegen syrien bewahrt hat ... tut mir leid das sagen zu müssen, aber
dieser kleine raubzug hat die grundlagen dessen, was wir als
sicherheitsarchitektur verstanden haben, erschüttert. ich würde putin
nur zu gerne als partner sehen, aber ... wie kann ich ihm nach den
ganzen lügen, diesem akt des landraubs noch als solchen akzeptieren?
tut mir leid, so gerne ich möchte, aber die gefahr eines krieges geht
hier eindeutig von ihm und den - wohl von dugin befeuerten -
vorstellungen eines eurasischen blocks aus, diesem "die reste
einsammeln" eines russischen vizepräsidenten etc etc  .

verstehen sie das jetzt bitte nicht als "whataboutism" miss. wir sind
alt genug, immer mehrere dinge, auch wenn sie sich widersprechen,
denken zu können und es geht mir nicht um "ich habe recht", "nein
ich!" etc etc. für sowas haben wir keine zeit. es geht mir um das
beobachten von sprache. wie führen sich menschen auf, wenn sie
miteinander reden. lesen wir doch die, die partei ergreifen.

mich hat heute jemand gefragt, ob ich auch noch so witzig wäre, wenn
ich an seiner kalschnikov nuckeln würde. unlängst las ich, daß putins
argumente ja noch in seinen raketensilos wären. ich lese eine menge
solcher dinge. sie kommen nicht von "den systemmedien hörigen EUSA kriegshetzern", die sind - herr im himmel, wir beide haben figuren
wie strauss erlebt - auf eine irritierende art "harmlos". klar, die
honks, die gibt's hie wie da. aber, offen gestanden - mich erschreckt
die barbarei derer, die hier diesen ideologischen stuss absondern,
als ob russland immer noch kommunistisch wäre. ist es nicht. es ist
eher völkisch/nationalistisch und putin spielt da nach innen ein
spiel, an dessen ende er selbst von den dämonen gefressen wird, die
er selbst losgelassen hat.

ich will nicht mit ihnen auf der ebene streiten, wie viele faschisten
denn nun in welcher regierung sitzen. das sollen die kinder hier mal
machen, die üben ja noch. wir haben kinder und enkel (naja, bei mir
dauert's noch), wir hatten so lange frieden und fürchten nun, das sie
diesen frieden nicht mehr haben werden.

weshalb? weil die bösen amis ...? ach was, lesen sie den beitrag von
klaus, die haben die nummer so überdreht, forget it, die zukunft
gehört - und das ist gut so - den chinesen und wir sollten mal mehr
darauf achten, was die mit den japanern so zu laufen haben. oder was
im irak passiert.

warum also dieses geschrei, das am ende in so etwas wie einer
vorstellung von einer "querfront" mündet? wenn sie mich fragen: wir
sind schon längst in einem krieg, der digital längst begonnen hat.
wir werden schon seit 10 jahren _zersetzt_, der überall erwachende
nationalismus ... wo trifft er sich? in moskau. wer liebt putin?
marine le pen.

ich kann das als jemand, der sich als links versteht, nicht
akzeptieren, wobei mein "links" wie gesagt kein "deutsches" ist. ich
weiss, wer weimar zerstört hat: das hassbündnis der kommunisten und
der nazis gegen die republik.

ich hoffe, das war jetzt nicht zu ausführlich und irgendwie
nachzuvollziehen. die kinder im raum denken ja nur, sie verstünden
was davon, je weniger man weiss um so schlauer fühlt man sich ja.

ich will auch keinen krieg.

putin soll aufhören, ihn zu schüren. ich kann - beim besten willen -
nicht erkennen, daß _wir_ ihn führen wollen, wozu? um die bankrotte
ukraine zu retten, zuständig sein für tschernbyl. ach was, wir haben
nichts zu gewinnen, nur ärger. wenn putin die ostukraine haben will:
viel spaß, die verbrecher, die dort "separatisten" spielen werden am
ende _sein_ problem werden, das kann ich ganz alterszynisch sehen.

nein, wir sollten uns lieber mal mehr über die geistige
verwirrung dieser jungen leute hier den kopf zerbrechen, woher das
kommt, wer ihnen diesen schrott ins gehirn gesetzt hat.

meine arbeitshypothese: dugin.

aber ich arbeite noch dran

in diesem sinne, freundlichst ..

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