und wieder musik ... diesmal eines der schönsten stücke von king crimson, die ja in jeder ihrer inkarnationen zu dem zählen, was man, wenn man geschmack und verständnis dessen, was rockmusik bedeutet, hat, nur lieben kann.
als kleinen rückgriff auf die erste post dieses endlosen rants über die ignoranz den fakten und einer entwicklung gegenüber, die nur sehr schwer in unsere gehirne dringen will. du kennst ja diese geschichte mit dem frosch in dem topf voll wasser, das unter seinem hintern immer heisser wird - wir werden es wohl erst zugeben, wenn wir gekocht worden sind.
eine variante dieser geschichte bietet "per anhalter" von douglas adams mit seiner episode, die auf der "arche b" spielt und in der der kapitän des schiffes konfrontiert mit der erkenntnis, daß die arche gleich gegen den planeten kracht, befindet, es sei ja noch zeit für ein bad.
darf ich also die seife reichen, lads & gents?
ich bin an dieser stelle mal so boshaft, eine post eines blogs nicht zu verlinken, in dem kaffee getrunken wird (ich bin tee trinker, earl grey), was mir sicher eine verlinkung bei rivva.de einhandeln würde und ich bin nun mal an nichts weniger interessiert als an diesen drive-by-readern, die hier auf der suche nach erleuchtung mal reingucken, verwirrt von dannen ziehen und sich fragen, was das denn bitte soll.
klickt katzenbilder, ihr honks.
auf besagtem blog jedenfalls stößt man ein entsetztes "OMG" aus angesichts der tatsache, daß jaron lanier den friedenspreis des deutschen buchhandels bekommt und das ja wohl alles nur seiner miesmacherei (in der post "pessimismus" genannt) und der bestätigung der meinung von frank schirrmacher geschuldet sei.
ich gestehe, ich tendiere ab und an dazu, schirrmacher auch für einen trittbrettfahrer zu halten ... aber er sitzt wenigstens im richtigen zug, der in die richtige richtung fährt: skepsis ist angebracht und weniger dieses "hey, ich weiß nicht, was ihr habt, das wasser ist doch angenehm warm ...".
noch, mes cheres, noch.
es folgen dann (*) die üblichen affirmativen tweets und post-zitate, in denen wir um argumentationshilfen wie etwa der bereichert werden, daß das internet vor allem deshalb schäl angeguckt wird, weil die leute zu viel FAZ lesen. oha!
ich dachte immer, es wird deshalb schäl angeguckt, weil verbrecher einen mit spam zumüllen, seiten zu honigfallen degeniert sind, in denen einem ein trojaner untergeschoben wird, andere seiten sich als veritabler propagandamüll entpuppen, menschen sich immer ungehobelter in die öffentliche debatte einbringen, wichtigtuerische "netzgemeindler" einen mit halbgaren gedanken zumüllen und nur zur konfusion statt zu erhellung beitragen. oder man plötzlich zu der erkenntnis kommen muss, über jahre mit bots diskutiert zu haben
oder weil man zunehmend erkennt, daß es einfach - für uns in unserem kleinen neobiedermeierischen ponyhof - zu so wirklich rein gar nichts nutze ist, wenn man die politische ebene betrachten. zu nichts.
na gut, es generiert aufmerksamkeit. es macht "wichtig"
weiter wird dann beklagt, daß sich ja wohl keine der medien groß für die positiven seiten und die chancen des netzes breit gemacht hat.
okay, erklären wir das mal lieschen müller: das hier ist deutschland.
hier macht man keine reklame für das gute. man findet erst einmal alles bedrohlich, gefährlich, mit dem nahenden welten- oder doch mindestens kulturende verknüpft. das hat nicht mit dem netz zu tun, das hat was damit zu tun, daß wir DEUTSCHE sind - und so kindisch zu argumentieren (und das im so hohen alter der autorin) - das grenzt ja nun wirklich an milchmädchenrechnung.
ich höhne noch ein bißchen rum, wenn ich mich schon reinsteigere
dann kommt der (guckmalichhaberecht) affirmative stoff: der perlentaucher befindet, daß mal wieder nur das negative betont wird, wo bleibt der optimismus???
eine gedankenfigur unter der ich jetzt seit geraumer zeit leide, weil sie einfach nicht mit-denkt, daß man dummerweise auch über das negative reden muss, wenn es nun mal da ist. es verschwindet ja nicht, wenn wir die wände mit großaufnahmen aus dem lilalauneland plakatieren ...
daß das gute da ist, liebe freunde im herren, bedeutet dummerweise nicht, daß das schlechte verschwindet. es zu betonen bedeutet nur, das negative ausblenden und sich der diskussion per se nicht stellen zu wollen. verdrängen & verleugnen. komm lass uns uns mal gruscheln, dann verschwindet all das schlechte, das uns gerade die haustür eintritt.
das ist so, als ob man die wirksamkeit von aspirin betont, wenn einer krebs hat.
und, ahem, "wir", das was vielleicht mal "netzgemeinde" hätte sein können, wir haben krebs im endstadium und mich macht diese esoterisch anmutende gesundbeterei geradezu stinksauer.
nein, das problem ist nicht, daß ich nicht nicht über das gute reden will...
ihr wollt nicht über das schlechte reden, so wird ein schuh draus.
verdrängen und verleugnen.
guck mal, ein eichhörnchen! ist das nicht süüüß?
dann wird darauf verwiesen, daß das ja eine attacke auf die kostenloskultur ist und schelmisch darüber gezwitschert, wem das wohl nutzt.
nun, zb. den leuten, die gerade versuchen die krautreporter auf die beine zu stellen. die sind so was von gemein, die wollen doch tatsächlich geld für ihre arbeit. so was aber auch. pöse pöse pöse. wir haben uns doch alle soooooo lieb, wir wollen das, was wir haben, lieber verschenken.
daß google und f#c#book alles "verschenken" können, weil wir zu blöd sind, das geschäftsmodell zu erkennen, und besagte bloggerin gerne alle ihre erkenntnisse verschenken kann ... weil sie verdammt nochmal nichts wert sind ... ist ihre sache ... aber am ende, wenn auch bei ihr der groschen gefallen ist, werden wir nicht umherkommen, ein reservat für "unsere leute" zu schaffen, deren arbeit eben etwas wert ist und die davon werden leben können müssen, weil ...
sonst die, die es wert wären, von denen aufgekauft werden, die sich das leisten können, einfache sache. wenn sie von ihrer leistung ihre kleinen babies nicht ernähren können, arbeiten sie am ende eben für den "feind".
wie blöd, wie kurzsichtig muss man sein, um diese einfache sache nicht zu verstehen und sich statt dessen in romantischen vorstellungen, daß das netz immer noch so sei wie vor 20 jahren gemütlich einzurichten? und wie lange muss ich diesen mist lesen?
bis die autorin es endlich auch verstanden hat oder endlich mal einen zweiten, einen dritten einen vierten gedanken denkt, bevor sie den ersten halben postet, der nur dazu dient, sich zu positionieren - als ob man nicht wüsste, daß sie teil der "gemeinde" ist und sich ärgert, für ihre arbeit woanders nicht vernünftig bezahlt zu werden?
statt dessen: war schon immer so, ging doch bis jetzt ganz gut, blöder miesmacher! warum können wir nicht alle ein bißchen mehr lieb zueinander sein. das ist so kindisch und das für eine dame im fortgeschrittenen alter ...
ist das der einsetzende alterschwachsinn?
du merkst, ich bin wütend. und rette mich mal wieder in musik.
"when they kick at your front door, how you gonna come?"
verdammt, das ist längst keine tür mehr, der elefant ist längst im raum und walzt alles nieder und der / die nächste, der mir mit seinem / ihrem "whatabaoutism" in sachen "man muss doch auch mal das gute sehen" kommt, dem springe ich ins gesícht.
ja, verdammt, ich weiss es. aber weisst du es auch?
frösche in einem topf heissem wasser, das längst sprudelt, fordern, daß man das ganze doch auch als whirlpool betrachten könnte.
nein, es ist ein topf heissen, kochenden wassers, der elefant ist im raum und ich frage mich, wie betriebsblind man sein muss, ihn unbedingt übersehen zu wollen.
so, jetzt ist mir diese post komplett in eine beschimpfung all der lieben menschen in der "netzgemeinde" entglitten und ich bin von artrock zu punk übergegangen, tut mir leid, aber ich könnte langsam wirklich schreien.
mein "epitaph" ist also eher ein "confusion v 2.0" geworden, na gut, so geht ja auch der text von king crimson: "confusion will be your epitaph"
die dinge, über die zu reden ist, die sehen ua. so aus:
das netz 2014 ist nicht mehr das netz 2006, es ist von einem ort, in dem man dachte, man kann reden und was erreichen, in einen versandhauskatalog degeneriert. gute ideen, die ich bis ins kleinste teile, wie freeware oder open source haben sich als waffe in der hand unserer gegner entpuppt.
das, was wir mal als "freie rede" betrachtet haben, ist längst in einen offen geführten cyberkrieg mutiert, in dem nach allen regeln geheimdienstlicher methodik desinformiert, verwirrt, zerstört und manipuliert wird. ein teil dessen, was wir mal freundlich als "trolle" betrachtet haben sind kriegsführende parteien, die mit allen wassern gewaschen sind.
WIR sind schuld. nicht DER KAPITALISMUS! wir!
nicht google. wir haben es zugelassen, daß unser gegner nun diese waffe besitzt, weil wir faul und bequem sind, keine drei gedanken in einer reihe fassen können, weil wir ständig mit neuen bombardiert, nicht ansatzweise so etwas wie eine "geschichte" haben, die wir miteinander teilen und in der wir uns bestätigen und uns statt dessen von halbgaren gedanken verwirren lassen, die von halbgaren "denkern" abgefeuert unser bedürfnis nach kuscheln und liebhaben, den anderen ausgrenzen, der doch eh nur nörgeln will, befriedigen.
wir sind immer noch nazis, aber das ist das letzte, was wir uns eingestehen wollen. wir möchten gerne
mir kann das im grunde wurscht sein, ob ich "recht" habe, ob man das mag, was ich sage, ob irgendjemand irgendetwas als konsequenz aus meinem wortschwall für sich zieht und einfach mit dem einen oder anderen scheiss schlicht aufhört oder weiter nur halbgare gedanken ins netz feuert, weil ihn/sie das zum teil einer sich liebhabenden gemeinde macht.
ich jedenfalls bin gerade sehr streitlustig und fühle mich zu keinem "wir" zugehörig, das in der kuschelecke nach dem wärmsten platz sucht. ich bin auch nicht empfänglich für den versuch, mir ins gewissen zu reden oder zu denken, mir läge irgendetwas an anerkennung ... da gebe ich einen feuchten kehricht drauf, am ende sind es nämlich immer die quertreiber, die unangenehmen, widerborstigen, die die debatte befruchten und nicht die harmoniesüchtigen glucken.
miiich raunzt hier auch schon seit tagen durch ein zimmer, das drei tobende babies in schutt und asche legen. miiich ist so was von einer guten mama, aber ... die zukunft gehört den rabauken (die sooooo süüüüüß sind!)
in diesem sinne: da ist ein elefant im raum.
ich bin nur der bote.
(*) was übrigens nicht folgt, das ist eine inhaltliche auseinandersetzung mit dem, was lanier so mitzuteilen hat, wo kämen wir denn da hin. es geht doch nicht um verstehen, es geht um positionieren: "wir" die guten, "die" die bösen miesmacher. reicht offensichtlich schon, um teil der netzgemeinde zu sein.
[ps] ich persönlich halte ja das kätzchen für einen ausgemachten drachen.
[pps] und, motto, was die kann, kann ich auch - auf eine meinungsäßerung verlinken, die mir "recht" gibt
Open Source basiert wesentlich darauf, daß Leute, die in ansonsten gut bezahlten Jobs arbeiten, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten verschenken und damit das System angreifen, das ihnen erst ihre Möglichkeiten gibt. Die ganze Umsonst-Kultur - im Kern die Anspruchshaltung verwöhnter Kinder - ist ein Irrweg und hat schon Existenzgrundlagen in vielen Branchen zerstört.
Auch was den kulturellen Mehrwert angeht, muß ich Lanier recht geben. Die Internet-Kultur hat Aufmerksamkeitsspannen im Wochenbereich und das Begrenzen intellektueller Tiefe auf Statements mit maximal 140 Zeichen salonfähig gemacht und ist gerade dabei, kritischen Journalismus durch Ressourcenentzug komplett plattzumachen. Analytische Tiefe wird durch Fragmente ersetzt - die ersten 10 Google-Treffer, das wars.
Und was die politische Kraft angeht - Meinungsvielfalt aus allen Richtungen ist Rauschen, das sich zu Null addiert. Siehe Piraten.
Das Tragische ist: Die Internet-Evangelisten merken noch nicht mal, daß sie da einfach nur an einem billigen Schnuller nuckeln, während die Erwachsenen in Ruhe ihr Ding durchziehen können.oder den da
das interessante an seinem buch ist die recht einfach geschriebene verdeutlichung der zusammenhänge ökonomie/daten/zukunft. ich sehe seinen gramfaktor nicht allzu hoch und halte seine kritik für angebracht. es ist völlig legitim die aktuelle situation zu beklagen, das natürlich auch wenn man selber weiss wovon man spricht da man eine erhebliche rolle bei der bisherigen entwicklung eingenommen hat."glückshardware" ist so was von kuhl!
trotz gefügiger ard-berichterstattung und dem buch an der kasse gängiger buchhandelsketten kennt es nahezu niemand. das gilt zumeist auch für die anderen kritischen beiträge von beobachtern der digitalen welt.
stattdessen wischelt und "liked" die grosse mehrheit weiter auf ihrer glückshardware und lässt fröhlich die hose runter. was hat seine aktuelle kritik an den zuständen mit vermufftem "alles bleibt beim alten"-geseier zu tun? einige der im buch genannten effekte auf breite bevölkerungsschichten und den beschriebenen folgen des kritiklosen netzverhaltens sind realität.
ich halte sein buch für sehr empfehlenswert. auch wenn man die zerissenheit des autors verstörend finden mag oder auch zu anderen positionen gelangt… hier steht sehr vieles drin von dem 95% der permanent-online-jüngerschaft und online-billig-shoppern anscheinend keinen blassen dunst hat. die ganze diskussion muss endlich breit geführt werden. ein gewisses grundverständnis der situation ist unabdingbar. sein buch kann dazu einen beitrag leisten.
[ppps] süüüß ...
in seinem beitrag für den dlf "der pixiebuchpreisträger" ärgert sich falk steiner darüber, daß so ein schreihals wie lanier den preis bekommt und nicht daniel suarez. das ist deshalb süß, weil ich am 23.mai des letzten jahres bei klaus in einem gespräch, das im grunde einiges von dem abdeckte, worüber ich in der letzten zeit "lamentiere" und vor allem suarez, den ich da als interessanten thrillerautor einführe, der mich von der schwere jonathan litell's "die wohlmeinenden" ein wenig erdete, verdient mehr aufmerksamkeit.
ja, suarez, vor allem sein "kill decision" ist grandios, nicht nur unterhaltsam, es führt auch sehr gut in die techniken der manipulation öffentlicher meinungen in (a)sozialen netzwerken ein. die kritik, die ich gerade verlinkt habe, stammt von dietmar dath und ist ... schreck! ... aus der hauspostille des technik- und internetfeindes frank schirrmacher ...
schön, daß wir mal drüber geredet haben, aber offensichtlch ist auch das etwas, was für mich schon vor einem jahr auf der themenliste stand, der artikel aus der FAZ ist sogar schon 2 jahre alt. in 2 oder 3 ist dieser groschen dann auch dort gefallen, wo zu viel kaffee getrunken wird.
[pppps] und weil hier immer der zweifel regiert
und nicht die selbstgewissheit, am ende doch recht zu haben, gibt's an dieser stelle einen link, den n|tropie bei ben so nett war zu setzen, zu einem artikel, der lanier eher skeptisch betrachtet
Das ist ja ein echter Herzblut-Artikel mit viel Gefühl und Arguement - und vieles finde ich richtig. Aber schon nach 2/3eln fühl ich den Impuls, zu sagen: Die Unschärfe liegt wie immer im von dir locker genutzten "wir" (bzw. seinem Schatten, "der Feind"), das du im weiteren ganz weit von dir weist.
AntwortenLöschenUnd bei allen scheint es komplett im Argen bzw. abseits eines verständigen Konsenses zu liegen, was man denn unter "Internet" versteht! (Offenbar hast du meinen Link keiner Beachtung für wert befunden: Nicht das Internet ist pervers, sondern die Situation in der es existiert - vermutlich, weil es NUR schnöder Text ist, man sollte es dir per Audio-Datei besser vorlesen... :-))
"ich dachte immer, es wird deshalb schäl angeguckt, weil verbrecher einen mit spam zumüllen, seiten zu honigfallen degeniert sind, in denen einem ein trojaner untergeschoben wird, andere seite sich als veritabler propagandamüll entpuppt, menschen sich immer ungehobelter in die öffentliche debatte einbringen, wichtigtuerische "netzgemeindler" einen mit halbgaren gedanken zumüllen und nur zur konfusion statt zu erhellung beitragen."
Was hast DU denn erwartet, wenn ALLE (die das möchten) mal eben "einfach so" ein Kommunikations- und Interaktionswerkzeug wie das Internet an die Hand bekommen?
Da zeigt sich Mensch natürlich in allen Facetten... den üblen wie den guten, wobei das Üble wg. "only bad news..." weit dominanter zu sein scheint.
So ist es nun mal, wenn Menschen OHNE Gatekeaper ins "freie Kommunizieren" eintauchen können - und die Politik 1,5 Jahrzehnte braucht, um sich auf informatorischer Augenhöhe dem Problem zu nähern.
Mit dem Internet haben wir das Instrumentarium für eine reifere Menschheit - es sind "wir", die damit allzuviel Mist bauen!
Malte Wedding;
“Der Wunsch, Gedankenverbrechen zu verhindern, da zu sein, ehe etwas geschieht – der steckt in uns.”
claudia,
Löschenahem, klick doch mal auf "nicht der kapitalismus!" ;-)
[..] was hast du erwartet
was soll ich sagen? ich sitze manchmal in einem raum, in dem drei glückshardwareteile gedrückt werden - _das_ hätte ich nicht erwartet und mir genau deshalb keines zugelegt ;-)
ih glaube, es geht mir weniger um das, was ich mir erwartet habe ... ich kann mir ja offensichtlich immer sachen vorstellen, die dann ein paar jahre später "normal" sind - es geht mir mehr darum, daß "wir" in dem prozess den prozess nicht mehr kritisch beäugen und "uns" fragen, wo geht das alles hin?
wenn es jemand tut, muss er damit rechnen, daß vera ihn des defätismus zeiht ;-)
[..] es sind "wir", die damit allzuviel Mist bauen!
sagte ich nicht _genau_ das? nicht google, wir. nicht "der kapitalismus", wir ...
[..] das kommt drauf an, WO du diskutierst
das ist genau die gedankenfigur, die ich attackiere. ich weiss, du bist eine von den lieben, der ben ist einer von den lieben ... aber das ändert doch rein gar nichts daran, daß die massenmedien vor nicht mal 6 wochen massiv angegriffen worden sind und alle applaus geklatscht haben ... statt sich zu fragen "was läuft denn da???" und die konsequenzen daraus zu ziehen.
"wir" können uns nicht aus dieser nummer, die eine gesellschaftliche auswirkung hat (hätte haben können, weil mittlerweile trägt ja genau das dazu bei, daß niemand shitstorms mehr ernst nehmen wird), damit verabschieden, daß wir sagen: "bei mir ist aber alles okay".
[..] schnöder text
ich lese auch texte, oft wahrscheinlich haargenau die selben wie du
Lieber Hardy, ersetze doch bitte "Instrumentarium" gegen "Betriebssystem" im letzten Absatz meines Kommentars - passt besser!
AntwortenLöschen"das, was wir mal als "freie rede" betrachtet haben, ist längst in einen offen geführten cyberkrieg mutiert, in dem nach allen regeln geheimdienstlicher methodik desinformiert, verwirrt, zerstört und manipuliert wird. ein teil dessen, was wir mal freundlich als "trolle" betrachtet haben sind kriegsführende parteien, die mit allen wassern gewaschen sind."
AntwortenLöschendas kommt drauf an, WO du diskutierst. Ob du es glaubst oder nicht: viele Individuen, die sich mehr als bloß "likend" im Netz betätigen, haben jeweils kleine Communities von Menschen, denen sie trauen und die ihnen trauen. Die sind auf sehr unterschiedliche Weise "offiziell vernetzt" oder gar nirgends erfasst - aber die / der jeweils Bloggende weiß: es gibt sie! Fluktuierend im Lauf der Zeit, aber weniger, als man angesichts deiner ADHS-Beschreibung denken sollte! Anstatt ihnen nun das "Internet" madig zu machen, sollte man eher dazu ermuntern, diese informellen "wirs" zu verstärken - darüber reden, was denn droht bzw. was man dagegen tun könnte.
Du bist grade verbohrt ins "Warnen vor..." - ein durchaus vrbreitetes "Mem" in der von dir gecholtenen "Netzgemeinde" vor dem, was alle wissen. Zumindest alle, die mitdenken, ohne dass ich jetzt behaupte, dass abseits der Analysen über die Bewertungen irgend ein Konsens bestünde!
Eigentlich bräuchten wir heute ein neues "großes Gespräch" über die Menschenrechte.
Aber die Libido, die Lebenskraft, die Lust auf Lust lässt das Engagement bei den Basics anfangen: Geschlechterverhältnis zur Wiedervorlage - das kommt leider VOR Europa, Ukraine, Netzpolitik, Privatsphäre und alledem...
Noch! Heißt es nicht, unser Land vergreise? Das muss man mal als Chance sehen, nicht als Bug! :-)
Tja, dein Posting ist halt echt inspirierend!
[..] Du bist grade verbohrt ins ...
Löschennein, ich bin _entschieden_.
ich laufe nicht durch die gegend und missioniere. ich sage, wie ich die sache sehe und meine kritik an der "netzgemeinde" ist sozusagen blogimmanent, die findest du hier schon so vor drei jahren. ich will damit nichts zu tun haben, weil ich sehe, wie die sache läuft: da werden leute auf den schild gehoben, die keinen ganzen gedanken fassen können, ob das nun vera oder antje zb. sind, es geht nicht um selbstreflektion, es geht um fangemeinde.
bei vera hat mich die art, wie sie den hausdrachen bei carta spielt und diese nannytour ("wir müssen mal reden") immer geärgert. man muss damit leben können, daß andere eine andere art haben, aber "netzgemeinde" ist eine verpflichtung auf die gemeinsamkeit.
ich bin verpflichtet auf die differenz, den unterschied. ich kann mich nicht um des lieben friedes oder des "guten tons", den jemand anders für mich definiert "anpassen".
ich will niemandem das internet madig machen, ich will, daß man aufhört so zu tun, als sei alles noch so wie vor jahren. nein, es ist E-COMMERCE mit laberecken, ein instrument, daß es unserem gegner erlaubt, uns zu berechnen und zu manipulieren.
[..] diese informellen "wirs" zu verstärken - darüber reden, was
[..] denn droht bzw. was man dagegen tun könnte
ich verwende das wir in all seinen schattierung: wir als gesellschaft, wir als zugehörig zu einem "stamm" - und ich habe keine ratschläge, wie man dieses "stammes-wir" befördern kann. es ist zu viel von mir verlangt, auf alles eine antwort oder einen vorschlag zu haben ... das ändert aber nicht an meiner berechtigten kritik.
und bitte kein "wahtabaoutism" in sachen menschenrechte. mein thema ist klar: "wir" sind so selbstverliebt in unser kleines instrument, daß wir - sobald wir merken, daß wir SCHEISSE gebaut haben, lieber über was anderes reden wollen. ich nicht. ich will ...jedenfalls hier ... daß wir mal nüchtern bilanz ziehen und uns von unserer selbstgefälligen ignoranz verabchieden
wir tragen verantwortung. und halbe gedanken wie die von vera in sachen lanier sind so verantwortungslos wie manche sachen, die sich antje so alles aufs panier schreiben lassen muss. so geht das nicht. wenn mich hunderte von leuten lesen (was bei mir nicht der fall ist) dann muss ich sorgfältger damit umgehen - statt die prinzessin zu spielen, die dazugehören oder bewundert werden will.
das macht mich - schon immer, lies es nach - stocksauer.
das "große gespräch" wird erst wieder stattfinden können, wenn wir _aufgeräumt_ haben. uns, den raum, in dem wir reden und das betriebssystem als solches.
das mit dem "feind" halte ich mal im auge, das problem ist ja, daß auch der "feind" ein ganz ein netter ist, der es doch auch nur gut" meint. "der" kapitalismus ist es aber auf jeden fall auch nicht, das ist mir zu abstrakt.
Löschenvielleicht ist das ganze ein problem, das darin besteht, daß wir, da wir keinen "gegner" definieren können, uns selbst nicht definieren können oder umgekehrt. alles ein großer mischmasch von ganz ganz ganz netten.
"alle sind so nett hier, ick kann mir gar nicht entscheiden", um mal eine damals große chanteuse zu variieren, die auch ein lustiges lied über abtreibung sang ... nur um dann eine wirklich entzückende tochter zu bekommen.
ja, wahlich, finstere zeiten ;-)
aber ich behalt's mal im auge.
ach ja, nur damit das nicht falsch rüberkommt:
AntwortenLöschenich lese besagten blog im grunde nicht, er wurde auf newstral.de als "bloggold" verlinkt und obwohl ich mir vorher ja schon hätte denken können, was da stehen wird, habe ich ihn trotzdem gelesen ... und gefunden, was ich befürchtet hatte ... ich will hier keinen kleinkrieg führen, eine allseits beliebte bloggerin und verantwortungsträgerin bei einem größeren portal madig machen, die kann - wie antje - jeder mögen oder blöd finden, sie gilt mir hier als paradebeispiel für reflexhaftes unreflektiertes reagieren auf einen reiz, der bei pawlows köter eben ein zucken auslöst, den manch einer ja tatsächlich für einen gedanken halten könnte.
ich halte ihn hingegen für einen verteidigungs-, ausgrenz- und "ich bin auch noch da und gehöre dazu"-reflex *gd&rvvvvf*
Mist, jetzt ist mein Kommentar verschwunden - trotz akzeptierter Cookies von Drittanbietern....
AntwortenLöschenich sehe auch, daß tux_ kommentiert hat (email), sehe aber seinen kommentar nicht.
Löschen@tux
[..] Darf man Krautreporter schon überflüssige Scheiße
[..] nennen oder ist der Hype noch nicht vorbei?
du darfst gerne, wenn du das so siehst, das ist schon okay - aber nur, wenn du dabei die sleaford mods "tweet tweet tweet" hörst oder "liveable shit" und die "fucks, cunts, cocks und shits" dabei zählst ;-)
aber, naja, wir sollten ihnen schon ne chance geben, zu beweisen, daß sie etwas "besser" machen. m moment kannst du ja nur den "hype" scheisse finden ...
grüße
Schau doch mal in den SPAM-Order - gibts denn sowas auf blogger.com nicht?
LöschenWenn du eine Mail-Benachrichtigung bekommen hast, muss was da sein!
Ich freu mich über Krautreporter! Soviele, wie da mitgemacht haben - das reicht als Motivation für ZEHN neue, wirklich innovative, viel schlankere und interaktivere Projekte!
Aus der ganzen Kritik lässt sich ja eine exakte Beschreibung wie man es besser macht ablesen. Dazu die gute halbe Million der bisher 8859 Unterstützer, die momentan zahlungsbereit "in der Wolke schwebt"...
Wenn DAS keine Motivation ist, sich mit besseren Projekten bei den Förderwilligen zu bewerben, dann weiß ich auch nicht...
Angeregt durch diese Lanier-Debatte hab ich mich getraut, mal endlich nachzulesen, was ich "damals" so selber als "Mitdenkerin des Cyberspace" verzapfte.
LöschenIst archiviert, vor Suchmaschinen geschützt - aber lesbar
Cyberspace - Zwischenbilanz einer Utopie
http://claudia-klinger.de/archiv/MissingLinkAusstell/cyber1f.htm
tatsächlich, danke, der kommentar von tux. ist im spam ordner gelandet und ich habe ihn a mal schnell rausgefischt.
Löschendas mit den krautreportern sehe ich auch eher als was erfreuliches an, obwohl ich jetzt nicht per se fan von niggemeier etc bin, aber die idee ist korrekt.
tux darf es aber trotzdem scheisse finden, i was a punk before he was a punk (gehe ich mal davon aus) und er definiert sich da ... hihi ... vielleicht auch über ein feindbild, das uns - altersmilde wie wir sind - ja leider abgeht, weil wir schon ganz vergessen haben, wie sich so was anfühlt "gegner".
krautreporter ist nur ein anfang ...
Darf man Krautreporter schon überflüssige Scheiße nennen oder ist der Hype noch nicht vorbei?
AntwortenLöschensorry, dein kommentar wurde als "spam" aus dem verkehr gezogen, gerade noch rechtezeitig und mit hilfe von claudia bemerkt, geantwortet hatte ich dir aber weiter unten ;-)
LöschenIch hab mir jetzt mal die Wikipedia-Seite zu Lenier angeschaut. Zwar ist sein "you are not a gadget" zufälligerweise das vorletzte gedruckte Buch, das ich mir gekauft (und nicht gelesen) habe, aber so wirklich ist in meinem Gedächnis nicht präsent, was nun alles seine Thesen waren.
AntwortenLöschenOk, hab ich grade nachgelesen. Und finde die Kritik nun berechtigt: er hat OpenSource verdammt, Wikipedia gleich mit, wettert gegen die Kostenlos-Kultur, sorgt sich um das kreative Individuum, das demotiviert werde, weil in einer solchen Kultur kaum richtig Geld verdient werden könne.
Klar, dass "der deutsche Buchhandel" den nun ehrt!
Ansonsten find ich ihn zu unbedeutend, um ihm auch nur einen Blogpost zu widmen. Es gab weit kreativere und originellere "Vordenker/innen" des Cyberspace!
das ist ja auch keine lanier-post, ich wäre eh eher der douglas rushkoff’s “cyberia” typ
AntwortenLöschenhttp://www.rushkoff.com/cyberia/
bei lanier fehlt mir der leary, cyberspace, drogenstoff, der ist so gesehen für mich "dritte generation" und ich hatte kein problem damit, den artikel im [pppps] zu verlinken. ich bin auch nicht so der für/gegen-typ, es gibt dinge, die er bemerkt, die bemerkenswert sind und andere, wo ich eben andere vorziehen würde. er ist mir aber schon vor einem dutzend jahre oder so mal aufgefallen, da fand ich ihn jededenfalls "kuhl".
esist auf jedenfall aber nichts, was man so beiläufig mit einem halbgaren post wegwischt, mit dem man sich einfach nur in ein für/weder einreihen will. das war eher der anlass als lanier selbst
Wie hast DU denn diese Zeit, diesen kurzen Sommer der Anarchie im Netz (95 bis 97) mitbekommen? Gibts da einen Blogpost dazu?
AntwortenLöschencompuserve, spiegel & gerline forum, nach 97 allerdings eher sporadisch, weil da für mich jedenfalls das öffentliche seinen reiz verloren hatte. meine sommer der anarchie hatten ja eher 1992 begonnen und alles schien sich nur noch zu wiederholen.
Löschendann kam mit google eben dazu, daß alles plötzlich sichtbar wurde, also habe ich meinen namen abgelegt, und bin nur noch als "hinterwald" durch das netz, aber irgendwie fand ich es da schon langweilig, hab' mich um meine kids gekümmert oder mich auf amerikanischen/koreanischen ftps herumgetrieben, wo leute ausschließlich über musik redeten und tauschten.
2007 bin ich dann wieder "aufgetaucht", habe bei tv3.de meinen radioblog und bei blogger eben zwei kleinere blogs geführt, mich bei der "zeit" mit honks herumgeschlagen, aber langweilig war's trotzdem, mein IRL, meine haptisch greifbaren leute haben mich jedenfalls mehr interessiert.
nein, eine blogpost zum thema gibt's nicht, wozu? das internet hatte einfach seinen reiz verloren, was soll ich sagen ...