Donnerstag, 10. Juli 2014

post an frau meike

das hier wird seltsam und eigentlich ist es als ein kommentar zu einer post von frau meike, "die qual der wahl", gedacht, weil ich heute nacht, mitten in der arbeit auf die post gestoßen bin und, um ein bißchen abzuschalten, in ihr "herumgelesen" habe, weil einfach so viel zeit nicht war.

du weisst ja, wie da ist: man klickt auf eine post, fliegt mal so drüber, um zu gucken, ob's einen interessiert, verwirft den gedanken, weil man ja seine zeit verschwenden könnte. oder man bleibt halt hängen, weil man etwas liest, mit dem man "warm wird".

mit ihrer einleitung wurde ich jedenfalls sofort warm, dann kamen sachen, die mich nicht so direkt angesprochen und so etwas wie "wird sich aber sicher lohnen, es mal ganz zu lesen" hinterliessen, weil die zeit aber drängte, mich zu den kommentaren führte, auf die ich auch nur einen kurzen blick warf und dann eine kleine notiz hinterließ, daß ich ihr mal mehr respekt erweisen und überhaupt mal ein paar sachen lesen würde.

das nur, als "warum" dieser post, für die ich eigentlich auch keine zeit habe, die ich mir jetzt aber einfach nehme. zum wie: seid mir nicht böse, ich habe nicht alle kommentare gelesen, ich springe nicht in eure diskussion, ich "merke" sozusagen "an" und erzähle die dinge, die mir spontan einfallen zu einem thema, das eigentlich eine heisse kartoffel ist. man kann's ja nur versemmeln, egal wie man es anpackt, die einen werden ... und wenn die nicht, dann die anderen ...

kinder kriegen

frauenthemen. heikle sache. so als mann, aber okay, ich probier's mal.

ich werfe zuerst mal nina hagen in den ring, "unbeschreiblich weiblich", zu "meiner zeit" ein gerne gehörtes stück bei frauen, die den eindruck erweckt haben, sie seien emanzipiert oder auf dem weg da hin ...


nina erzählt von ihrer abtreibung, "vor dem ersten kinderschrei'n musst ick mir erst ma selbst befrei'n". meine lieblingsplatte von nina ist die in deutschland damals ziemlich ignorierte, weil nicht in deutsch gesungene, "nunsexmonkrock", auf dem sie zb. "cosma shiva" besingt, ihre süße tochter, heute eine entzückendee schauspielerin.

schon seltsam, wie die zeiten spielen, und wie schnell man seine meinung ändern kann, was einen so beeinflusst, wie ignorant und dumm man sein kann ("nunsexmonkrock" zu ignorieren ist eine schande!), weil es so etwas wie ein "klima" an einem punkt in zeit und raum gibt.

ich könnte jetzt lang und breit über manchen bizarren auftritt von nina lästern, was ich sicher nicht tun werde, weil für mich ist sie ja immer noch diese "godess" über deren rezeption in frankreich ich ja hier mal gepostet habe, übrigens eine meiner persönlichen lieblinge auf diesem blog, eine kleine wendemarke, - aber, bevor ich zu sehr in meinen abschweifungsmodus verfalle, -wesentlich war, wer mir damals "nunsexmonkrock" und in welcher situation sie es mir vorspielten: in einem kleinbus, cote d'azur, ein neuseeländer und ein franzose aus toulouse, die beide hin und weg waren von nina ...

während "zuhause" die blöden deutschen nicht mal ahnten, wem sie da gerade den respekt verweigerten (mein üblícher rant über die skandalöse mißachtung einer tollen platte und einer tollen frau).

naja, sagen wir mal so, heute könnte man schon seine probleme mit ihr haben, es könnte sogar sein, daß der eine oder die andere findet, daß sie eine ziemliche schrulle ist, die ganz furchtbaren gedanken anhängt, angeblich jesus auf einem trip aus einem ufo hat steigen sehen und all das.

halten wir doch einfach mal an dieser stelle fest: ganz tolle frauen mit einem ganz tollen talent und einer ganz tollen stimme können einerseits entzückende kinder bekommen und andererseits selbst ziemlich derbe scheitern und sich selbst in "alte weiber" verwandeln, denen leute mit skepsis oder verachtung begegnen können.

ich nicht, aber mir geht's um die absurdität dessen, daß jeder sich im grunde dessen bewusst sein müsste, mann oder frau, daß man als stern startet und irgendwann eben verschrumpelt in den acker klatscht.

sorry to say, aber das ist nun mal fakt: egal, was du dir vorstellst, welche tollen oder "irren" - ich halte viele gerade der "irren" ideen von nina hagen für gar nicht mal so irre, nur um missverständnissen vorzubeugen - man an einem bestimmten punkt im kopf hat ... am ende ist man von dem, was dabei herauskommt, dann doch überrascht.

worum es geht? ach ja: um's kinderkriegen, oder?

was soll ich sagen: ich bin papa von drei tollen töchtern, jede auf ihre art ein geschenk an die welt, wer das nicht bemerkt, ist es selbst schuld und hat sich um die chance gebracht, einen liebenswerten menschen kennenzulernen.

das sage ich jetzt nicht, weil ich eben ihr papa bin und papas so was sagen.

ist so, wer sie kennt, wird dir nichts anderes sagen, und da sie schon erwachsen sind, das abi in der tasche und zu zwei dritteln im studium oder kurz davor: die haben da lange dran gearbeitet, die drei, gegen unbillen, aber, naja, unbillen sind halt "state of the universe", der eine schleppt dieses paket und der andere ein anderes, zeig mir einen oder eine ohne narben. es sind ja nicht die narben, es ist die art, wie man damit umgeht, die einen ausmachen ... die drei, kein scherz und nicht um ihnen den bauch zu kraulen, das sind ausgemacht tolle frauen oder auf dem weg dahin.

ihr mutter saß damals in diesem kleinbus auch mit, wir hatten selbst noch keinen und trampten, das war 82/83 und wir hatten eine menge träume, damals.

heute kann ich nur nüchtern feststellen: ich rede mit dieser person nach 15 jahren seit 16 jahren kein wort mehr und werde daran nichts ändern. da geht's es nicht um verzeihen, da geht es um das wissen, mit wem man redet und daß das pinkeln des eigenen namens in den schnee so viel sinn macht, wie ein gespräch mit ihr: nur den, den man ihm gibt und ich sähe einfach keinen sinn drin, auch nur eines von beiden zu tun.

das hat als überlebensstrategie übrigens hervorragend geklappt und ich kann nur jedem raten, mit menschen, die gezielt lügen und manipulieren, haargenau so umzugehen: einfach ignorieren, vom planeten streichen. erspart einem eine menge überflüssigen kummer und vor allem zeit für wichtigeres.

bevor ich zu sehr abschweife und aus dem nähkästchen plaudere, es geht ja nicht um verflossene partner, es geht um die frage: soll man kinder in die welt setzen?

zu "meiner zeit" (hihi) zirkulierte zb. "Brief an ein nie geborenes Kind" von orianna fellaci. auch so ein fall von stern und verschrumpelt in den acker. naja, ich blende mal kurz ihren islamophoben sondermüll aus und erwähne an dieser stelle, daß das damals als "argumentationshilfe" durchging:

kann/darf ich überhaupt kinder in die welt setzen?

die welt ist nämlich scheisse

weil sie das ist, ist es ja eigentlich ein verbrechen so was zu tun. also an den kindern, die dann diese böse welt ertragen müssen, das kann man denen doch nicht antun, sowas.


"riders on the storm, into this world we're thrown like a dog without a bone an actor all alone", um mal den guten jim morrison zu bemühen. weltschmerz vom allerfeinsten, kenne ich, so bin ich ja auch manchmal drauf. wenn ich mir mal wieder selbst furchtbar leid tue ... das ist nicht der normalfall, es ist die ausnahme.

ich weiss es aber zu schätzen, daß menschen sich zumindest gedanken machen, daß die welt, superreklame im tv hin oder her, doch vielleicht nicht ganz so okay ist und man unter ihrer verfasstheit leiden kann.

kann man, man kann auch drunter leiden, daß man unter ihr zu leiden hat.

okay, zu "meiner zeit" hätte man an so einer stelle schon im reflex gesagt "denk mal an die armen kinder in biafra, die verhungern. denen geht es soch so viel schlechter als dir" und sich dann am leid der anderen halbwegs aus der chose retten ...

um nicht um das grundproblem der frage lang und breit herumzuscharwänzeln: leb einfach mal damit, daß "andere leute anders" sind, es gibt die, die die welt nicht scheisse finden, aus dem fenster gucken, zwei eichhörnchen beim sex beobachten und finden, daß die welt einfach der wunderbarste ort ist, an dem man leben kann.

naja, wenn man denn auf die welt gekommen ist, um sie zu sehen. wenn man papa und mama oder einen freund oder eine freundin oder sonstwen hat, der den gedanken in einen pflanzt, daß die welt schlicht wunderbar sein kann. oder wenn man lsd-beseelt dem gras beim wachsen zusieht und die kosmische harmonie in allem erfährt. müssen ja nicht immer jesus und ufos sein. manchmal reicht auch einfach eine ameise, die über eine blüte krabbelt, auf der eine biene honig saugt.

die biene wird es wahrscheinlich einfach geil finden, so viel tollen stoff gefunden zu haben. naja, bienen lesen keine orianna fellaci und von "nina hagen band", konkret von "unbeschreiblich weiblich" haben sie keine ahnung.

was für so eine biene und eine ameise wahrscheinlich toll ist ...

und für manche/n von uns auch vielleicht besser wäre

meine älteste kam 1985 auf die welt. 

wir hatten einen eigenen kleinbus, ich könnte dir ort, zeit und anekdoten über ihre zeugung erzählen (was ich nicht tun werde, don't panic, diese art anekdoten sind den dreien vorbehalten) und wie sehr alles in dieser kosmischen harmonie war, die "zeichen" waren "gut", ein freund aus alten längst vergessenen tagen aus einer weit entfernten stadt, der schon mal entscheidend in das eigene leben eingegriffen hatte, stand unverhofft mit seinem kleinbus nebenan an einem der schönsten flecken der welt - und da es ja keine zufälle gibt sondern nur "verabredungen", hat dieses "zeichen" die sich ein paar monate später ergebende diskussion sicher mit beeinflusst.

"sollen wir oder sollen wir nicht"

nun ja, ich bin da irgendwie auf heinz rühmann hereingefallen, auf einen film, dessen titel ich nicht einmal mehr zustande bekomme, in dem er vater von einer trilliarde kinder ist, der in mir den gedanken, ja geradezu den wunsch geweckt hat: "yep, ich will, was rühmann da im fernsehen hat"

kein gedanke daran verschwendet, was das bitte heisst, so viele mäuler gestopft zu bekommen, ob es mir selbst als kind sonderlich toll gegangen ist, daß die welt eh übervölkert ist, daß die amis und die russen da wahrscheinlich gerade kuba-krise spielten: ich will auch so viele kinder. mindestens.

was ja für männer cool ist, weil "kriegen" tun die ja die frauen.

irgendwas muss einen ja als mann dafür entschädigen, daß man als mann früher noch in kriegen totgeschossen wurde. was man halt so denkt, wenn man präpubertär heinz rühmann zu gesicht bekommt, wie er den haushalt schmeisst. wenn der das kann, kann ich das auch ...

in abstimmungen über eine weitere überbevölkerung des planeten bin ich also immer auf der seite derer, die sagen "komm wir werfen noch einen heimatlosen hund in die welt". naja, nicht wirklich, ich denke immer, daß so ein kind ein geschenk ist an die welt und an einen selbst.

die welt kann ein wunderbarer ort sein, und es soll ja auch katzen geben, die stundenlang mit einer bürste oder mit einer zarten hand gekrault werden. ich vertrete ja heimlich die ansicht - um ein bißchen abzuschweifen, bevor ich mit den dicken brocken komme - daß die welt in wirklichkeit von katzengöttern betrieben wird und nur die in den himmel kommen, die genug katzen gestreichlt haben. andere beten rosenkränze oder meditieren - ich gebe mich meinen katzen hin.

mal gucken, wer von uns in den himmel kommt. ich habe ein fettes guthaben!

bevor ich mich weiter über bizarre vorstellungen, was nun richtig oder falsch ist, um in den himmel zu kommen, hingebe - du hast sicher verstanden, daß das mit den katzengöttern, nina hagen, heinz rühmann und orianna fellaci die selbe ebene der gedanken ist, die einen prägen, an die man bereit ist zu glauben, warum auch immer.

daß es ziemlich egal ist, wen man nun wählt: werd' verdammt nochmal einfach glücklich damit, geh damit um, jammer nicht, wenn du diese oder eine andere wahl triffst und unter den konsequenzen deiner wahl dann irgendwann mal bemerkst, daß du statt eines finsteren besser mal einen fröhlichen gewählt hättest

so ist das auch mit dem "sollen wir oder sollen wir nicht?"

ich habe da immer und in jeder situation den fröhlichen, optimistischen gewählt. "guidance", dieses "ich werde eh beschützt". dann stolperte ein gute freundin in unser haus, bemerkte "ihr wisst ja, kinder suchen sich ihre eltern selbst aus", diese mischung von "kinder sind ein geschenk" und "trag die verantwortung" mit genau dem schuss "irrem", heute wahrscheinlich unter "esoterisch" abgelegten zeugs, das nun mal so bestandteil meiner prägung ist, wie heinz rühmann als vater einer fantastilliarde kids.

ich erinnere dich mal an 1984. nachrüstungsbeschluss, muss ich mehr sagen? eigentlich war ich da eher so drauf, daß ich mir schon ausmalte, daß ich, wenn die pilze erst mal über dem land wachsen würde, was sie würden, keine frage, lieber auf einem berg eine tüte rauchend dabei zugucken würde, als in einen bunker zu kriechen und die sache zu "überwintern".

kinder in so eine welt zu werfen: ein verbrechen, oder?

phhhhhhht, tief durchatmen, es gibt dann neben einer fellaci auch einen hoimar von ditfurth "lasst uns denn ein apfelbäuchen pflanzen", im wesentlichen vielleicht darauf zu kondensieren, daß wir menschen verdammte vollidioten sind, die den planeten ruinieren werden, immer total bescheuerte kriege führen müssen und höchstwahrscheinlich am ende den planten in die luft gesprengt haben werden.

und daß gegen die finsternis eben nur hoffnung hilft. einen baum pflanzen. (*)

oder ein kind zu kriegen ...

wir waren so was von "tanz auf dem vulkan" wie das nur geht. um uns herum massen von massenvernichtungswaffen, die innerhalb von 7 minuten  - zieh dir das rein, das hieß der gegner hatte gerade mal 3 einhalb, um zu entscheiden, ob er seine losschickt, wenn auf seinen geräten was zu sehen ist - den ganzen gittverdammten planeten zerstäuben würden.

naja, jedenfalls stellte man sich das so vor, in wirklichkeit wäre ja das, was man damals schon als "nuklearen winter" verstanden hatte, viel dramatischer gewesen und überleben nun wirklich das dümmste, was man hätte tun können.

wir waren halt eigentlich so was von "tanz auf dem vukan" (hans-a-plast style), wahrscheinlich auch viel zu jung, zu unerfahren, nicht vorbereitet ...

komm lass uns ein apfelbäumchen pflanzen.

meinst du wir sollten nach paris, da gibt es einen arzt, bei dem kann man die babies in einem becken voller delphine bekommen? "irre" ideen eben. ich mag die vorstellung noch heute ...

na gut, das haben wir nicht hinbekommen, aber der gute dr. leboyer, das war schon sowas wie hippie-pflichtprogramm, alle, die noch kamen, kamen im selben krankenhaus, alle nach der vorstellung von leboyer, wie man kinder am besten bekommt. natürlich.

ich weiss, das ist jetzt so was von heikel und es gab eine diskussion, zu der ich hier auch was anmerkte, da sind die wellen auch hochgekocht ...

es muss ja immer was hochkochen.

jemand findet es toll, wenn man ... und jemand anderes fühlt sich davon angemacht, wie man bloß von ihr/ihm erwarten könne .... die schützengräben werden ausgehoben, gegenseitige vorwürfe ausgetauscht. es fällt den leuten halt schwer, irgendwie zu verstehen, daß andere leute einfach anders sind und daß man anders sein kann ohne daß das sofort impliziert, daß man selbst schlecht ist, weil der andere angeblich "gut" ist und das dann auch noch ungeniert raushängen läßt und dieses raushängen lassen einen ... usw. usf.

ist das nicht so was von öde???

schon okay, das internet lebt davon, daß diese art von hamsterrad betrieben wird, man offensichtlich nur was über sich selbst erzählen kann, wenn man einen anderen hat, dem gegenüber man sich mit der eigenen erzählung rechtfertigen kann und nur so die chance zu haben scheint, sich zu definieren und dann doch noch auf der seite der gewinner zu postionieren.

öde. tut mir leid.

es gibt leute, die wollen keine kids.

ist wahrscheinlich auch gut so, weil, naja, stell dir mal kinder von leuten vor, die eigentlich keine wollen und dann doch bekommen haben. ach, kennst du, naja, dann weisst du ja, daß das blöde ist.

die einen wollen keine, weil sie einfach finden, es gibt schon zuviel menschen auf der welt, die anderen finden, das mühsam zusammengeraffte in ein fass ohne boden stopfen zu sollen sei eine ziemlich blöde idee, andere finden das eine und sagen lieber mal das andere, weil sofort wieder so eine vegane ökobeseelte freundin ganz vórwurfsvoll gucken oder das glückliche elternpärchen verständnisvoll kichern wird und sofort das video von der geburt auf f#c#kbook hochlädt.

andere leute sind anders.

es macht keinen sinn zu sagen, das macht man besser mal so oder anders. weil, naja, nina hagen, manchmal einfach was anderes dabei herauskommt und am ende jemand sagt "die hat so ne süße tochter. sie selbst ist ja ziemlich schrullig, oder?"

ist halt so, daß man selbst am ende in den acker klatscht und die, die man eigentlich nie haben wollte, die einem dieser punk nur angedreht aber nie die verantwortung dafür übernommen hat, funkelt, weil man einfach die kurve gekriegt hat und ihr das einzige schenken konnte, was einen wirklich ausmacht: liebe.

weil, im grunde sollte man nur kinder kriegen, wenn man bereit ist, jemand anders zu lieben, und das kann nur funktionieren, wenn man sich selbst irgendwie liebt.

womit ich fast zu dem überraschend einfachen ende dieser post gekommen bin und feststelle: kinder kriegen kann was total tolles sein, ich fand mich eigentlich immer beschenkt, konnte immer lieben und ... hähä, ihr da draussen, die ihr die welt für scheisse haltet und lieber mal keine kids in die welt setzt ... bin dafür wiedergeliebt worden und werde es noch.

nicht mal, weil ich alles "richtig" gemacht hätte, habe ich sicher nicht, aber ... naja, ich hab's zumindest probiert und wüsste nicht, wie es wäre, wenn nicht.

ich will es auch gar nicht wissen.

aber, das eigentliche ende gehört besagter guter freundin, die in unser haus schneite: "kinder suchen sich ihre eltern selbst aus".

manche wollen einfach nicht, egal was papa und mama in spe da so diskutieren, warum sie es sagen, was sie vor sich und dem anderen lieber mal nicht sagen, oder nur sagen, weil sie denken, das gehört sich so oder der andere erwartet es so und nicht anders.

das gilt auch für die, die kommen und das, was deren eltern sich an diesem punkt in zeit in raum so denken dabei, spielt dabei so wenig eine rolle wie der hinterhof, auf den sie geworfen werden, um zu leben wie ein hund.

keine ahnung, ob das sinn macht, dieses hundeleben, dieser gedanke daran, daß gleich von zwei seiten raketen loszischen werden. oder, daß zu aller überraschung, irgendso ein russe in einem bunker denkt: das ist nur ein technischer defekt und ein paar jahre später die mauer umfällt, ohne daß auch nur eine einzige bei all den vielen "technischen defekten" aus dem silo rauskam.

keine. ist irgendwie gut gegangen. man wagte es nicht zu hoffen.

und hat doch gehofft.

am ende ist es egal. wenn wir, ihre eltern - einst als funkelnder stern gestartet - längst verschrumpelt in den acker geknallt sind, sind da immer noch die, die sich uns ausgesucht haben.

oder eben niemand.

ich mag den gedanken, daß sich die drei mich ausgesucht haben, sehr, bin, soweit das in meiner macht stand, pfleglich mit ihnen umgegangen und nun stolz auf jede einzelne.

ich will mal sehen, wie die, die lieber keine kinder in diese finstere welt setzen, das hinkriegen ;-)

zu hoffen.

zu lieben.

(*) ich weiss, du wirst einwenden ..

daß ich da hoimar von dithfurt falsch verstanden habe aber ..

das genau ist doch der witz: daß auch daran, daß man etwas in zeit und raum falsch versteht, man doch die "richtige" konsequenz ziehen kann. ich fand das buch jedenfalls damals nicht so düster, daß es mich in tiefste vezweiflung gestürzt hätte.

im gegenteil ... "guidance (JAH rasta say) guidance!" ... man kann sich eben auch einfach "beschützt" fühlen und hoffen, daß es gut geht und einem eben nicht morgen der himmel auf den kopf fällt.

[ps] ich bitte doch energisch darum, ...

meine post nicht als "jeder hat die pflicht für das vaterland oder sonstwas kinder zu bekommen" mißzuinterpretieren. es gibt menschen, die wollen keine kids und das ist für sie - und das ist der entscheidende punkt - absolut okay.

die diskussionen zu solchen themen laufen im grunde immer so ab, daß menschen denken, daß etwas, was für sie "Okay" ist, für andere verdammt nochmal pflichtprogramm ist.

dem ist nicht so.

andere menschen sind anders.

andere sind glücklich auch ganz ohne windelwechseln, ganz ohne schlaflose nächte, weil da jemand zähnchen kriegt, ganz ohne eine pubertierende 14jährige göre, die einem "ich hasse dich!" ins gesucht spuckt oder eine 18jährige, die sich mit einem punkerfreund der ganzen palette chemischer drogen hingibt und einem schlaflose nächte bereitet (nichts von letzteren gehört zu meinen erfahrungen ...).

der/die eine möchte ... der/die andere möchte nicht.

und beides ist okay, wenn es für sie okay ist.

nur ganz dumme menschen, die sich selbst was vormachen und immer unbedingt im anderen eine schwäche sehen müssen, um sich selbst für stark zu halten, verstehen diesen punkt nicht und wollen immer, daß die anderen "mitlaufen", damit sie nicht so verdammt alleine sind.

es gibt auch mütter/väter, die aus den kindern so etwas wie eine existenzberechtigung ziehen: "guckt mal, ich bin wichtig, ich muss mich um eine kinder kümmern, die ich soooooooo liebe ...".

die armen kinder.

rächt euch an euren eltern! zeigt ihnen, daß es nicht um sie sondern um EUCH ging, macht ihnen das leben zur hölle, das haben sie sich redlich verdient! ;-)

5 Kommentare:

  1. Meine Älteste kam 1984 auf die Welt.

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    1. ich dachte mir schon, daß du wohl auch ein "älterer herr" bist und hoffe, du hast den ganzen "hippiekram" heil überstanden. ;-)

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  2. Hi Hardy, schöner Artikel - das einzige, was ich mir jetzt vor Arbeitsstart grade noch gönne (ich geh unter ToDo-Listen derzeit fast unter, deshalb so still...).

    Anhand der Geschichten über das Kinder bekommen, Kinder "haben", kinder in die Welt setzen oder nicht, erkenne ich meine Andersheit in diesem Punkt: ich hab nie ernsthaft darüber nachgedacht, ob ich Kinder bekommen sollte, also bin ich kinderlos geblieben,

    Man kann Kinder doch nicht "erdenken" - ich jedenfalls nicht. Pro und Contra abwägen, sich dann entscheiden und darum bemühen, schwanger zu werden - für mich eine irgendwie absurde Vorstellung! Hätte ich jemals einen Kinderwunsch verspürt, hätte ich vielleicht solche Gedanken gewälzt. War aber nicht so.

    Das mit dem "in diese böse Welt setz ich doch keine Kinder" hab ich als Argument nie verwendet. Wär ja doch nur eine "Ausrede" gewesen. Ich spürte aber auch keinerlei "Pflicht", niemand trug den Anspruch an mich heran, bzw. versuchte, mich zu überzeugen, obwohl die Langzeitpartner wohl bereit gewesen wären (was daran ersichtlich war, dass sie "die Frau nach mir" heirateten und Kinder bekamen).

    Als ich mit 14 nach dem "ersten Mal" gleich dachte, ich wäre schwanger, war das ein solcher Horror - auch abseits des sozialen Problems, das sich abzeichnete - dass ich deutlich erkannte: für mich ist das nichts, dass "etwas Fremdes in mir wächst". Zum Glück wars nicht so, ich bin nie schwanger geworden (trotz gar nicht mal seltener "Unvorsichtigkeit").

    Es gibt anderes im Leben, auf das man sich konzentrieren kann. Meine "Kinder" waren und sind meine Projekte - und das ist ok so!

    Vor den Eltern mit kleinen Kindern, die ich in meinem Wohnumfeld sehe, hab ich großen Respekt, wie sie das alles schaffen! Was mich aber bei vielen Eltern wundert: sie erzählen (z.B. im Internet) von den erheblichen Belastungen, die so ein Alltag mit Kids bedeuten kann. Dennoch tun sie sich offenbar selten mit anderen Eltern zusammen (oder Alleinerziehende mit anderen Alleinerziehenden), um sich gegenseitig zu helfen.

    So, das wars von mir zum Kinderthema. Vermutlich liegts an meiner Herkunftsfamily, die alles andere als harmonisch war, so dass sich mir die Idee "Familie" als etwas eingeprägt hat, vor dem man davonlaufen muss, sobald es irgend möglich ist.

    Immer wieder mal wurde ich (z.B. in Schreibgruppen, in allerlei Workshops) nach einem "unterdrückten / ungelebten" Kinderwunsch hinterfragt. Andere Kinderlose berichteten von ihrem Bedauern. Bei mir war einfach nichts derartiges auszugraben, weshalb ich einigen sicher als "unglaubwürdig" galt. Tja... nicht mein Problem! :-)

    Kinder sind nun mal einfach nicht für jede/n Thema. Macht doch nix - fehlende Bundesbürger kann man m.E. gut durch Zuwanderung ersetzen, wenn man mal die staatsbürgerliche Brille aufsetzt.

    Genug, die Arbeit ruft...

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    1. @claudia

      grundsätzlich: es ist so okay kinder zu haben wie es okay ist keine zu haben.

      ich laufe hier nicht rum und sage "gut/schlecht" oder "richtig/falsch". jeder erschafft sich und sein leben in jedem bruchteil jeder sekunde selbst.

      mir ging es vorrangig um das "argument", kinder in eine "böse" welt zu "werfen" - was wissen wir, wie sie die sehen und ob wir ihnen nicht die chance genommen haben, sie als eine wunderbare zu entdecken. und da hast du ja, wie du schreibst, keinen gedanken daran verschwendet ...

      [..] Man kann Kinder doch nicht "erdenken"

      ich glaube, der zentrale punkt in meiner post war der satz vom dor'che, die du hier

      http://38.media.tumblr.com/c1b5c40c91ee369a2e01ed6f32ee061d/tumblr_mvbc1lueIj1slvte1o5_r1_1280.jpg

      links neben mir sehen kannst (ich bin der in der mitte mit der glotze im hintergrund, der "brave" inmitten all der "wilden"):

      "kinder suchen sich ihre eltern aus".

      _sie_ denken sich also dich _aus_ ;-)

      [..] Pro und Contra abwägen, sich dann entscheiden und
      [..] darum bemühen, schwanger zu werden

      so war es nie. es gab immer ein "oh, ich bin schwanger, sollen wir?". wobei faye (die älteste) vorher explizit "gewünscht" war, die anderen wurden "willkommen geheissen".

      es gab aber immer eine lustige situation, in der sozusagen 7 argumente "pro" und 7 "contra" ausgetauscht wurden, meist am meer sitzend und immer mit mir als dem, der die "pro" seite vertrat ;-)

      [..] war das ein solcher Horror

      hey, mit 14 ist das ein horror, keine frage, und wahrscheinlich so was wie die negative variante meiner "heinz rühmann" anekdote. da gibt es nix zu bereuen oder zu bejubeln, claudia, so sind die dinge und ... sie sind - auch wenn wir das nicht verstehen - immer im gleichgewicht.

      [..] dass "etwas Fremdes in mir wächst"

      das wiederum ist nur ein "gedanke".

      so wie meine katzengötter.

      nur eine idee, aber keine erfahrung. ich habe eigentlich immer nur glückliche frauen erlebt, die ihre eigene intensive beziehung zu diesem "fremdkörper" (args, mir tut's weh das auch nur zu formulieren) hatten. ich denke, ich weiss, es ist für eine schwangere frau ganz anders, als du dir das vorstellst. ich weiss es nicht, ich hatte ja nie eines im bauch, aber ich denke mal, da passiert was wunderbares zwischen mutter und embryo, so etwas wie kommunikation.

      [..] das ist ok so!

      hey, aber ja doch. dem würde ich nie widersprechen, claudia, ich kenne eine menge frauen, die keine kinder haben. ich kenne auch welche, die hätten gerne welche gehabt und leiden furchtbar darunter, weil sie sich nichts mehr gewünscht haben als ... ich kenne auch frauen, die ihre babies verloren haben und sehr unglücklich sind.

      [..] die Idee "Familie" als etwas eingeprägt hat, vor dem man
      [..] davonlaufen muss, sobald es irgend möglich ist.

      ist interessanterweise ein gedanke, den ich bis zu einem gewissen grad nachvollziehen kann - auch wenn ich immer mehr diese idee vom "das mache ich besser" geprägt war. ich wollte unter gar keinen umständen so werden wie mein "alter", aber immer so wie meine mutter

      http://3.bp.blogspot.com/-Z7yr19tbBl0/UPWw9BmgntI/AAAAAAAAAF4/mOQKUgKMYxs/s400/Img0062.jpg

      was ich übrigens geschafft habe. ich bin von der selben verschmitzten fröhlichkeit wie sie und (bilde ich mir jedenfalls ein) von der selben "herzensgüte" und "unbekümmertheit" wie sie - und sie hatte ein schweres paket (eben meinen alten) geschultert.

      ich wollte die kette der gewalt, die mein "alter" war brechen ... und, naja, ich habe das geschafft und zwar komplett. ich habe meine kids nie geschlagen und eher so viel geschmust, daß es für drei leben gereicht hätte.

      du verstehst: man kann auch die genau entgegengesetzte konsequenz ziehen und die welt dadurch ein bißchen besser machen, daß _wir_ die kinder kriegen, die der planet braucht, um ein stück fröhlicher zu werden.

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    2. [..] nach einem "unterdrückten / ungelebten" Kinderwunsch hinterfragt

      ach claudia, wie soll das jemand ausser dir selbst besser wissen, was du in diesem moment fühlst. ich an deiner stelle wäre wahrsheinlich verärgert über die anmaßung, daß jemand besser als ich weiss, wie mein leben zu sein hat und welche gefühle ich zu haben habe, damit ich "richtig" bin.

      jeder ist "richtig", jeder hat sich seine freude und sein leid selbst ausgesucht. und kinder suchen sich oft tatsächlich die aus, die in ihnen eine freude sehen. andere wollen (auf einer übergeordneten und nicht praktischen ebene) "leiden".

      das heisst nicht - achtung - daß wir nun keine empathie für sie empfinden, weil sie ja "sebst schuld" sind, nein, sie sind das "freiwillige opfer", der "gehenkte" im tarot, da, damit wir uns an ihnen prüfen können. aber das ist eine sehr heftige ebene der diskussion, in der vielen viel einfällt, womit ich wiederum nichts anfangen kann ;-)

      [..] Macht doch nix - fehlende Bundesbürger kann man m.E.
      [..] gut durch Zuwanderung ersetzen, wenn man mal die
      [..] staatsbürgerliche Brille aufsetzt

      so ist das, das sehe ich wie du ...

      liebste grüße

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