Montag, 23. November 2020

bedenken, sorgen, befürchtungen und ängste, teil 2


After midnight, we're gonna let it all hang down.
After midnight, we're gonna chug-a-lug and shout.
We're gonna stimulate some action;
We're gonna get some satisfaction.
We're gonna find out what it is all about.
After midnight, we're gonna let it all hang down.

ja, mitternacht ist vorbei, der erste teil just-in-time abgeliefert, ich lasse also rosinante, die so lange im stall vor sich hin sinnieren musste, während sich ihr reiter bedenkenlos andernorts herumtrieb, weiter freien lauf.

was wir bereits hatten: bedenken, sorgen, ängste. wie wär's mit 

befürchtungen?

an jenem punkt in zeit und raum hatte ich eine menge befürchtungen. 

furcht davor, mir mein scheitern einzugestehen, mein versagen einer person gegenüber, die ich - wohl zu ihrer überraschung, keine ahnung, ich habe seit 6 jahren nicht mehr mit ihr gesprochen - immer noch wertschätze, die befürchtung, die kids mit meiner anwesenheit zu überfordern (was mir, aber das ist eine andere baustelle, bei der einen oder anderen auch gelang, was aber nicht abzusehen war an diesem punkt und gründe hat, mit denen ich weniger zu kämpfen habe als sie), die befürchtung nach einem leben in einer gruppe von menschen ungesellig wie ich nun mal bin, keinen "anschluss" an eine andere zu finden. was man sich halt alles so ausmalt, wenn man "befürchtet", "sich sorgen macht" und all das.

um eine lange geschichte kurz zu machen:

pure zeitverschwendung!

 

um gleich den ton anzuschlagen, der der grundtenor dieser post sein wird.

au contraire, mon cher: ich traf die person, die ich wohl schon immer gesucht - aber vorher nie gefunden hatte und durfte anderthalb jahre in ihrer gesellschaft erleben, die nächte mit ihr ... nein, nicht was du jetzt denkst ... mit den tiefsten gesprächen verbringen, die ich schon immer mal führen wollte, aber nie den geeigneten partner dafür gefunden hatte.

und aus meinen ängsten, sorgen, bedenken, ängste wurde ... 
 
frieden. harmonie. balsam auf meiner da noch sehr angestrengten seele. heilung. der kampf, den ich vorher ständig führen musste, wurde durch freundschaft, verständnis und das schwingen auf einer gemeinsamen frequenz ersetzt. interkultureller dialog. das andere im anderen und zugleich das verbindende verstehen. verstand im rechten maß mit gefühl.

so wie ich nicole dafür dankbar bin, daß sie mich zu montaigne führte, bin ich dieser person dafür dankbar, daß sie mir tee kochen beibrachte - und im gegenteil zu nicole habe ich sie nicht verloren, auch nicht dadurch, daß wir nun 800km voneinander getrennt sind und es nur wenige gelegenheiten für uns gibt, in einem raum zusammen gung fu cha zu zelebrieren, sind wir uns, seit sie in die "große weite welt" aufbrach, eigentlich nur noch näher gekommen, jedes der stundenlangen telefonate, die wir seitdem miteinander führen, ist ein kleines fest von verständnis und verbundenheit. das leben, die einsichten und die freude daran teilen.

ich will nicht das thema aus den augen verlieren - bedenken, sorgen, befürchtungen spielten an dem punkt, an dem sie "flügge" wurde, eine sehr große rolle, weil, naja, ich bin, besser: ich war jemand, der sich so seine gedanken macht. "wird sie in der großen stadt unter die räder kommen?" "wird ihr jemand das herz brechen?" "wird sie scheitern mit ihren plänen?"

halt all das. nicht weil ich sie im stillen (be)halten wollte. aber die große stadt ist - mit meinem auf das kleine, stille, eher ländliche fokussierten blick, hinterwäldler der ich bin - nun mal eine "gefahr". ich scheue gefahren, gehe ihnen möglichst aus dem weg. ich konnte nicht mal hingucken, wenn eines meiner kids auf dem riesenrad einen riesenspaß hat. ich habe dann einfach in eine andere richtung geguckt und war erst wieder ruhig, wenn sie erhitzt und glücklich neben mir zu stehen kamen. 
 

ich war, ja, sagen wir es offen, immer ein "angsthase".

 

ich kann mein eigenes blut mit stoischer gelassenheit sehen, aber die wunde am körper eines anderen? macht mich erschaudern. körperlich. 
 
 
daran hat sich auch bei aller stoisch/dàoistischen gelassenheit, mit der ich heute dem leben und all dem ungemach, das es manchmal so mit sich bringt, begegne, nicht viel geändert. ich kann einfach nicht hingucken, wenn ich eine gefahr wittere.

aber ich habe in der zwischenzeit etwas wieder erlernt, was ich in den 80ern schon verstanden hatte: 
 
sorgen, befürchtungen, bedenken sind zeitverschwendung.

damals waren wir in einer schrägen situation. um uns herum wurden atomar bestückte mittelstrecken raketen in den boden gesteckt, die - wie uns oskar lafontaine drastischst veranschaulichte - nur 7 minuten brauchten, um "die bösen anderen" und in der folge uns "die guten" vom planeten zu putzen. und, das war das wirklich erschreckende, es waren nicht mal diese 7 minuten, es gab in wirklichkeit nur 3 1/2, weil ab diesem punkt die anderen auf den knopf würden drücken müssen ...

heilige scheisse.

damals verstand ich etwas, was mir die angst und die sorgen nahm: ich hatte ja die wahl, was ich denken wollte. ich konnte mich dafür entscheiden, zu glauben, daß die welt in die luft fliegt. konnte bis zu dem zeitpunkt, wo aus der befürchtung ein fakt wurde, herumlaufen und allen erzählen, daß wir definitiv hopps gehen würden. mich stunde für stunde fürchten. richtige angst haben. jeden moment.

oder: ich konnte mich einfach für den gedanken entscheiden, daß alles "gut wird", ein fröhliches, unbekümmertes, ignorantes leben führen. wenn ich mich, so mein gedanke, irren würde, dann ... tja, dann hätten die anderen, die sich der angst hin gegeben hatten, nicht mal die zeit, bei mir vorbei zu kommen und "siehste, du doofie, ICH HATTE RECHT!" zu stammeln, bevor wir zu aschewölkchen wurden. 
 
und ich wiederum hätte wahrscheinlich nicht mal die zeit "oh, scheisse!" auszustoßen (was übrigens meine famous last words hätten sein können, als ich 1981 einen ziemlich dramatischen autounfall hatte).

also wurde ich papa. pflanzte (ganz gegen die eigentlichen intentionen von hoimar von ditfuth, manchmal ist es gut, jemanden gründlichst mißzuverstehen ...) sozusagen mein apfelbäumchen und gab mich hemmungslos der hoffnung hin, daß sie mal so alt werden würde, wie ich es da war. ist sie, soviel ist mal klar und selbst meine mittlere ist heute älter als ich damals.

so viel zum thema befürchtungen, ängste und sorgen ... 
 

FUCK YOU FEAR!

 
 
 
ah, schön, eigentlich könnte ich an der stelle mich dem konsum des gestrigen tatorts hingeben (das telefon klingelte 20 min vor ende und du ahnst, wer dran war ... nur, daß ihr abendliches vipassana anstand, hat es mir erlaubt, vor mitternacht fertig zu werden), meine tägliche playlist abarbeiten, aber hey, das ist hier eigentlich eine replik an claudias berechtigte post

bedenken sind okay

 

klar ich kann verdammt ignorant sein oder - je nachdem, wie man das sehen will - naja, ich bin ganz gut im ignorieren. es gibt eine menge dinge, die ich einfach nicht zu kenntnis nehme. weil ich nicht will und schon gar nicht muss. für andere bin ich einfach unempfindlich. ein ignoranter idiot, der seiner tochter die ec-karte an der kasse in die hand drückt und brötchen kaufen geht (huhu, zozo!)

fakebook, twitter, instagram, telegram, whatsapp ... 
 
scheiss der hund drauf. muss ich nicht, will ich nicht. zeitverschwendung. heroin, koks und crack ... die sehnsucht nach likes. bestätigung von leuten, deren kompetenz in sachen bestätiigung (sagen wir mal) einfach unbewiesen ist oder am ende das ergebnis einer großen illusion, der man sich hingibt: nicht mein ding. 
 
ich bin eher so der gras-typ, also reddit - möglichst an wenig befahrenen strassen, möglichst wenig "kundschaft", möglichst ein ding, das ich kontrollieren kann ;)

aber, hey, schon okay. wenn es dir dabei gut geht: nur zu. 
 
sag hinterher nicht, daß dich andere (inklusive meiner unbedeutenden wenigkeit) nicht davon nervtötend händeringend davon abzuhalten versucht hätten. wenn du das brauchst, dieses zugeballert werden mit "news", die - imho - zu rein gar nichts nütze sind, nur deine zeit wegfressen, deine aufmerksamkeit von dir und/oder anderen wichtigeren dingen ablenken und dich zu einem unbezahlten lohnsklaven von internetkonzernen macht. 
 
nur zu. leb' damit, daß ich ignorantes arschloch hinterher definitiv "HABE ICH ES DIR NICHT SCHON IMMER GESAGT?" an die schläfe tackere.

wenn du das da nicht gelesen geschweige denn verstanden hast und ich dich mit meinen "ziemlich dummen ideen" nicht erreicht habe, dann ist das was, "was doch alle machen". kann nicht schlecht sein. claro ...

claudia hat also recht mit ihrer frage, ob es ihr nicht besser ginge, wenn sie twitter einfach ignorieren würde. ich sag' mal so: in unserem alter ist zeit eine begrenzte ressource. man kann sie mit der einen sache verbringen oder der anderen. die zeit, die man mit der einen verbringt, fehlt natürlich bei der anderen- und kein schwein gibt sie einem zurück. sie ist futsch.

versteh mich nicht falsch: man kann ja trotzdem zur kenntnis nehmen, den einen oder anderen tweet witzig finden oder gar als meme auf reddit reposten. wenn mir was vor die füße gespült wird, okay. nice.

aber ich gucke nicht danach. ich höre zu. mache ich so seit 35 jahren, lasse, was da ist, auf mich zukommen, lasse mich überraschen, bilde mir über tage hinweg eine meinung, nachdem ich ein paar widerstrebende zur kenntnis genommen habe, bin nicht in dem stress, sie ständig zu artikulieren, um andere mit meiner schlauheit zu beeindrucken (dafür habe ich dann diesen blog und die zwei, drei leute, die so etwas wie das hier lesen, aber, hey, habe ich schon montaigne erwähnt? 
 
geht dich eh alles nix an, fremder, geh weiter, hier gibt es nix zu sehen, alles nur für mich und die meinen gedacht, damit sie ... naja, lies seine einleitung, das ist die blogverfassung. 

ich bin eher so der typ, der am fluß sitzt, die dinge an sich vorbei oder auf sich zutreiben läßt, sich herausfischt, was interessant ist und es nicht bedauert, auch mal fünf minuten mit einem schwätzer oder mit einem thema zu verbringen, daß mich eigentlich so gar nicht interessiert. was soll's, andere konsumieren wahrscheinlich sehr viel mehr schräges zeugs als ich ...

dumm nur: es jagt ihnen eine heidenangst ein.

 

aber sorgen, befürchtungen und angst sind für'n arsch

 
warum habe ich dir ja schon erklärt. hoffe ich doch mal. da oben ... du erinnerst dich? mittelstreckenraketen???

zu den vielen guten gesprächen, die ich mit "meinem besten freund", (wie bereits erzählt) führen durfte (jedes wort wohl gewählt ...) gehört eines über "schlechte gedanken". 
 
tenor: wenn du mal mit einem schlechten gedanken anfängst, fickt der sich selbst und zack sind es zwei. und die zwei ficken sich auch selbst und gegeneinander und wham sind es schon vier ... und das geht dann exponentiell so weiter. bis du in einer orgie wild durcheinander fickenden schlechten gedanken landest. out of the blue. into the black.

wäre es da nicht eine gute idee, einfach mal auszuprobieren, wie sich das auswirkt, wenn man ... nur so als gedanke ... es mal mit einem guten gedanken versucht? so was unschuldig naivem wie "hey, wird alles gut".

bis hin zu dem teppich, den wir unter uns ausgebreitet haben: "alles ist in perfekter ordnung. wir verstehen diese ordnung bloß (noch) nicht. wenn wir sie verstanden haben, werden wir die zeit, die wir damit verbracht haben, an ihr zu verzweifeln, als verschwendete zeit verstehen und bereuen, wie blöd wir doch waren."

guck, wenn sie ganz am ende herausstellt, daß so ein volltrottel mit einem druck auf den roten knopf das spiel für alle beendet, dann ... äh, EGAL! (frage an die regie: versteht das publikum die wendler-anspielung, guckt es regelmäßig böhmermann???)

ja: scheiss der hund drauf. bis dahin habe ich dann eben in der "illusion" gelebt, daß alles schon einen sinn macht, denn wir in zeit und raum vielleicht nicht immer sofort verstehen. fröhlich. unbekümmert. optimistisch.

ja, schon okay: wir sind ja "erwachsene leute". wir sind solchen gedanken wie dem, daß man einfach mal etwas gutes überhaupt nur bemerken will, ab und an der idee raum geben, daß das verdammte glas vielleicht (... ich sag ja nur! ...) halbVOLL sein könnte und nicht immer halbLEER. wenn man erwachsen ist, muss man ja, zumal mit zunehmendem alter, immer mehr der vorstellung anhängen, daß gläser grundsätzlich immer und überall und jederzeit halb leer sind. und das verdammte haar in der suppe ein universelles gesetz.

nun denn. ich habe da ein bißchen ein kindliches gemüt. 

ab und an diskutieren wir über "naivität". und ich poltere dann immer mit meinem "kindliche unschuld" durch den raum. diese haltung, dingen mit neugier, mit zuversicht, mit hoffnung zu begegnen, unbeschadet durch die arm und beinbrüche, die verbrannten finger, die gebrochenen herzen auf dem weg. 
 
"sehen was ist". und nicht nur das, was uns angst macht, was uns sorgen bereitet und befürchtungen in uns nährt. dieser eine gute gedanken und die spekulation, daß er so fortpflanzungsfreudig ist wie einer von den schlechten.

aber auch sehen, was da ist, was wir zurecht bedenken und zur kenntnis nehmen sollten müssen. ich sag's mal direkt: der planet erwärmt sich und ganz offensichtlich mit ihm die gehirne von zur hysterie neigenden personen. und ja, das gehirn des einen oder anderen in deiner nähe hat den siedepunkt längst überschritten. (das bild mit der erwärmung habe ich bei micha geklaut, einem alten freund, der gerade für die SPD in den wahlkampfring gestiegen ist. gebt ihm nicht die schuld, wenn's schiefgeht, er ist nur der arbeiter in den weinbergen des herren. huhu micha!!!)
 
mein rat: quarantäne. dummheit könnte sich als ansteckend entpuppen.  eine(r) weniger der nur den/die freundin mimte. danke für die einsicht, daß du ein vollidiot bist. tschüssikowski.

die quer-treiber, impf-neurotiker und der ball der hysteriker.

 

ehrlich, mir schießt in den letzten tagen immer wieder die schlußszene aus "das parfüm" (gerne in der von gert westphal gelesenen version) durch den kopf: der große taumel.

niemand gebe sich der illusion hin, auch nur einen auf dem platz "zur vernunft" bringen zu können. das, woran es dieser masse - und du darfst hier gerne zwischen canetti, bernays oder le bon wählen - vor allem mangelt, ist vernunft. im gegensatz zu exstase. ich bin da eher so der canetti oder timothy leary typ. die sind "high as a kite", besoffen von eigenen "wischdischkeit", komplett jenseits von gut und böse.

sie sind zeitverschwendung. und es ist zeitverschwendung, sie "zur vernunft zu bringen"- ich find' ja wasserwerfer mittlerweile eher approbat. ein bißchen abkühlung.

die frage ist eher, ab wann ein psychologisches problem sich in ein soziologisches verwandelt und die stampede los geht. 
 
aber hey: ich bin optimistisch, denke, ein teil der unmaskierten wird einfach wegsterben und der rest enden wie die vereinigte linke in den 70ern. in sekten. 
 
vielleicht kriegen wir bis dahin den bericht einer deutschen krankenschwester, die davon berichtet, wie es ist, sterbende zu begleiten, die bis zum letzten atemzug wütend sind, daß dieser eingebildete virus im auftrag der schafschafe ihn umgebracht hat.

hätte mal besser ne maske aufgesetzt, als er auf dem ball der hysteriker mitgetanzt ist. mitleid meinerseits: irgendwie gegen null. sich von nazis den weg freiräumen lassen. oder ihnen den weg ins parlament erst bereiten?

fickt euch! und der nächsten gehirnamputierten tusse, die auf sophie scholl macht, spuckt hoffentlich jemand ins gesicht.
 
aber eigentlich: ehrlich, alles was zu sagen ist zu diesem thema, hat der kluge sacha lobo gesagt. danke dafür.
 

also nein: gedanken machen, ja. 

bedenken oder sorgen? nö.

 
auch wegen der nazis und den blaumiesen bin ich nicht wirklich in panik. gegen die verliert man, wenn man sich aufgibt. ich plädiere hier auch für ein "sehen was ist" und das eher dreiviertel volle glas.

machen wir es doch mal praktisch: 
 
"ausländer raus!" was du dazu brauchst, um so was ernsthaft durchzuziehen, ist nackte, rohe gewalt. und dazu brauchst du personal. polizei, militär. waffen. tut mir (nicht wirklich) leid, aber das sehe ich nicht.

die anderen 3/4 der bevölkerung "umerziehen"? siehe oben. sehe ich nicht

natürlich ist jede projektion des zukünftigen spekulation und ich bin viel zu sehr im jetzt, um (habe ich das schon erwähnt?) meine zeit daran zu verschwenden, mir auszumalen (sic!), wie das dann doch noch alles schief gehen könnte. oder mir so was eine self fullfilling prophecy zu schaffen, die so erdrückend war, daß sich dieses land mit seinen leuten schlicht aufgibt. selbstmord aus angst vor dem tode.

nicht mein ding. ich weiss nicht, was morgen ist und morgen ist eh so ein begriff, den ich als eher begrenzten zeitraum wahrnehme. was weiss ich, ob ich übermorgen noch emails abrufen kann. eben. EGAL! 

wenn die blaumiesen das land übernehmen, kriege ich es eh mit, falls ich es noch mitkriege. also, bäh, geh fott! ich hab' wirklich besseres zu tun mit meiner restzeit.

ja, aber, king karen in da white house!!!11!1!


seit einem dreivierteljahr erkläre ich jedem, der nicht bei drei auf dem baum war, daß trump die wahl verlieren wird und joe biden der nächste präsident.

bedenken? einwände? ach g*ttchen. wenn ich nicht soviel vertrauen in die ordnung der dinge hätte, könnte ich mir ja gleich die kugel geben, warum nicht einfach davon ausgehen, daß alles in ordnung ist und "gut" wird.

wenn der idiot die wahl gewonnen hätte, tcha, dann wären wir halt alle gefickt gewesen und es wäre immer noch zeit genug, das zu bejammern. 
 
aber eben erst hinterher! 
 
nicht schon quälende monate vorher mit dem ständigen und angstvollen blick auf den twitternewsticker. der kerl hat jetzt 4 jahre lange jahre genervt, als attention whore minütlich drum gebettelt, daß wir ihn und nur ihn angucken und ihm - egal ob wir ihn hassen oder lieben - das verschaffen, wonach er süchtig ist: "ICH BIN WISCHDISCH!"

und solange alle in seine richtung geguckt haben, haben viele schlicht übersehen, was auf der anderen seite passierte: "#metoo", "#ICallBS", "F4F", "#BLM" ... die "squad" ... daß sich die zivilgesellschaft re-formierte und jetzt die verdammte zukunft übernimmt.

danke, donald trump! 

auf der seite der vollen hälfte des glases. danke! danke! danke!

auf der halb leeren dies:


und jetzt?

 

fallen immer noch alle drauf rein, immer noch wird spekuliert, was ER! als nächstes macht. einen putsch? einen fernsehsender? 2024 noch mal kandidieren? herrimhimmel, die leute reden viel, wenn der tag lang ist und das meiste ist nur eins: spekulation. aus dem a**** gezogener blödsinn, weil die, die ihn verbreiten, genau so geil auf aufmerksamkeit sind wie der längst nackte könig.


 
statt zu sehen, was ist, die jeden anschein von seriosität zerstörenden auftritte von ghouliani im hinterhof eines beerdigungsunternehmens und eines "adult"-shop oder sein sich in schlamm auflösender versuch mit gefärbten haaren den eindruck zu vermeiden, er sei kein irrer schlangenölverkäufer, die einsicht von richtern, daß alle seine anträge nicht nur voller rechtschreibfehler sondern vollkommen substanzlos sind und auf wilden verstörungstheorien beruhen.
 
wer sehen kann, der sieht. 
 
und auch hier: ich sehe das amerikanische militär nicht die wahlbevölkerung niederknüppeln, ich sehe eher, wie sie ein halsstarriges kind zur nur aus dem office zerren. wobei ich ja eher die variante aus "fargo", filmversion bevorzugen würde: kreischend, in unterhosen, bei dem versuch, aus dem hinterfenster rauszuklettern
 
 
natürlich ist es durchaus spaßig, ein paar mal täglich nachzugucken, wie sich der pudding windet und versucht immer noch "gewonnen" zu haben. 
 

 
sooo niedlich. nur, wer sich jetzt alle zehn minuten, weil ihn sie asozialen medien damit zuknallen und er oder sie sich damit zuknallen läßt, wer auf der autobahn einen unfall beglotzt und sich über das ganze über die über die strasse verteilte gehirnmasse, das blut und den ganzen dreckt gruselt statt die arbeit derer zu sehen, die den dreck wegmachen müssen ...

dem ist einfach nicht zu helfen.

jeder entscheidet für sich selbst, was er von dem, was ist, sieht und vor allem wie er es sieht: fröhlich, unbekümmert, voller vertrauen, daß alles schon seine ordnung hat, eine, die wir bloß (noch) nicht verstehen ...

oder eben voller furcht. voller sorgen. voller bedenken. zweifel.

ich entscheide mich dafür den rest meiner zeit nicht daran zu opfern. es ist eine masochistische verschwendung von zeit.

ich gucke lieber auf das, was jetzt ist. für mich. finde weder erwartungen noch befürchtungen in richtung zukunft attraktiv. 
 
auch teil des teppichs, auf dem wir gehen: 
 
wenn du was erwartest: deal mit der enttäuschung, die am ende eintritt. wenn du dir etwas wünschst, solltest du verstehen, daß das, was du bekommst, der übelste fluch sein kann oder zumindest doch schlicht den nächsten wunsch nach sich zieht, weil dieses konzept nie satt macht. 
 
freu dich an dem, was du hast. jetzt. sieh hin und verstehe, was ist. jetzt. wir geben den dingen die bedeutung, die sie dann hinterher für uns haben und laufen ihnen dann nach, weil wir zu blöd sind, zu verstehen, daß wir auch eine andere bedeutung hätten wählen können.
 
also, hey: sei optimistisch.

wag's kindlich zu sein, davon zu träumen, daß alles sehr viel besser enden könnte und nicht so schlimm endet, wie du es dir selbst ausgemalt hast.
 
im vertrauen: ich fahre ganz gut damit auf meine ängste und befürchtungen zu pfeifen, die letzten 6 jahre haben mich etwas anderes gelehrt, und bin ... 
 
zufrieden. 
 
du weisst schon, die kleine schwester ...  
 
in diesem sinne
 
abspann: und rosi? noch ein zückerli bevor es wieder in den stall geht? was? an zucker klebt blut?

 
ps: ach ja. niemand hat in der großen stadt ihr herz gebrochen, eher einen guten sparringpartner gefunden und das verstehen, das sehen gelernt. aufgehört zu erwarten und schlicht das zu genießen, was ist. du ahnst es: die kleine schwester. zufriedenheit ;)

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