Sonntag, 8. März 2020

jetzt mal ehrlich, leute ...

... wenn ich so was lese



Erstmals Deutscher (kreiiiiisch) am Coronavirus gestorben kriege ich ja einen schreikrampf. WAS???!!!! deutsche sind nicht resistent oder gar unsterblich. und hey, wen interessieren schon die tausend+ leute, die bisher gestorben sind - ein deutscher??? wie konnte es nur soweit kommen?

noch schlimmer: der glücklicherweise nicht-mehr-CDU-kanzlerkandidat (das hätte gerade noch gefehlt) jens spahn findet: Events mit mehr als 1000 Menschen absagen. genau, wir bleiben jetzt alle einfach mal ein halbes jahr zuhause und dann wird dieser pöhse virus da draussen verhungern und wir sind gerettetetetet. täteräterä!

ich erinnere mich an diesen beitrag von philip banse vom (!) 26.02. Corona - Deutschland nur bedingt gerüstet

überraschung: dieses dummdreiste plappermaul spahn, der einen scheiss an vorbereitungen und organisation geleistet hat, weil der virus ja an der BRD vorbeiziehen wird (wir erinnern uns: deutsche sind resistent und unsterblich ...), aber in jede kamera geplärrt hat, er habe die lage im griff, der gerät gerade in panik und schlägt vor, daß wir uns alle im keller verstecken sollen? süß. fick dich jens!

liebe freunde im herren, liebe klopapierhamsterer und panikierende kellerhocker: wir werden alle sterben. so ist das, der eine früher, der andere später. der eine, weil er alt und weiss und geschwächt ist (also ich zb.) an einem kleinen virus, der andere, weil ihm ein flugzeug auf den kopf fällt, wieder ein anderer, weil er im feuchten bad ausrutscht und sich die birne aufschlägt, und andere, weil sie einen vergammelten fisch gegessen haben oder was weiss ich was.

ja, so ist das. und was auch so ist: der mensch ist seit jahrtausenden mit viren und bazillen konfrontiert, die scharf drauf sind, ihn umzubringen. er reagiert in der regel darauf, indem sein körper lernt, damit umzugehen und antiviren zu produzieren. die einen gehen bei diesem prozess hopps, die anderen überleben das.

das ist nun mal das normalste auf der welt. der eine hat glück, der andere pech. weil dieser virus ein sexistisches arschloch mit einer präferenz für alte weisse männer (also so was wie mich halt), denke ich mal, ich könnte eher pech haben.

na und?

ist halt so. könnte auch ne grippe sein, ein elefant, der aus einem flugzeug fällt, ein erdbeben oder ein auto, das mich von der strasse putzt.

warum da draussen die leute gerade komplett abdrehen und so einem dummschwätzer wie jens spahn - oder besser noch donald trump (betet und geht fleissig zur arbeit!) auch nur eine sekunde zuhören, sich von hysterischen medien dumm und dämlich quasseln lassen und jetzt dreijahresvorräte an klopapier horten, gehört zu den dingen, die ich nicht wirklich verstehe.

was den virus betrifft: hey, auch wenn wir uns alle im keller verstecken - wenn wir wieder rauskommen, ist er immer noch da. zu blöd.

ach ja - von wegen klopapier, ich hätte da einen kleinen praktischen tipp

3 Kommentare:

  1. Es geht ja wohl mehr darum, dass nicht zu viele gleichzeitig erkranken, wodurch dann die medizinische Versorgung und auch die anderweitige Versorgung gefährdet wäre. Das sehe ich durchaus ein.
    Dass die Presse das Ganze so aufbauscht, fast als sei es Ebola, ist natürlich irre - aber in der Kultur des Clickbaits auch wieder nachvollziehbar. Angst sells...

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    1. > Das sehe ich durchaus ein

      ich bin zielgruppe von diesem miststück, das mir gerade den nockherberg versaut hat, und verstehe durchaus, daß das ein gefährliches teil ist - aber noch gefährlicher ist imho der mensch und seine hysterie.

      das erste, was ich (nach china) gehört habe, kam von frau wang (1), die mir erzählte, daß gerade in berlin chinesen oder asiatisch aussehende menschen mit bizarren reaktionen zu kämpfen hatten, eine freundin in der u-bahn angemacht und eine andere gar körperlich angegangen wurde. das macht mir mehr sorgen als der virus.


      die hat mich gestern abend gefragt, ob es verantwortlich sei, wenn sie am samstag "tea with lin" macht. das wäre es ja nur dann nicht, wenn sie selbst den virus hätte, also eindeutig "ja". wir können nicht aufhören zu leben, nur weil eine gefahr da draussen ist, oder?

      hier gehen regelmäßig eine krankenschwester und eine kindergärtnerin ein- und aus, meine mittlere und ihre freundin gehen beide arbeiten, büro und ladenlokal. soll ich die jetzt alle nicht mehr drücken, wenn sie kommen? "meine" chinesen haben sich, als sie aus china zurückkamen, erst mal selbst für wochen unter quarantäne gesetzt. ich denke also, menschen verhalten sich auch ohne die ausgebrochene hysterie, als ob jetzt die pest auf uns zukommt, schon von verantwortlich.

      aber klopapier hamstern? sich im keller einbunkern? irgendwie drehen die leute gerade durch und sind gefährlicher geworden als der virus selbst.

      > Angst sells...

      ich habe keine. ich bin eigentlich eher sauer auf solche leute wie spahn, der wochenlang in jede kamera sein "so als ob" getrötet hat - und im grunde nicht wirklich was gemacht hat. ich hab' ja den beitrag von banse verlinkt, der erzählt wie vor zwei wochen leute in berlin tests machen lassen wollten - und niemand drauf vorbereitet war - weil vollhonks wie spahn ne große klappe hatten aber nicht wirklich ihre arbeit gemacht haben.

      und natürlich auf die ganzen hysteriker da draussen, die jetzt so tun, als gäb's morgen kein klopapier mehr (ich hoffe, du hattest spaß an dem "taxi zum klo"-schnippsel ...) oder sie müssten verhungern. na gut, in "der zweite schlaf" erzählt robert harris, daß london immer 6 mahlzeiten vom verhungern entfernt sei, wenn es plötzlich keinen nachschub gibt - aber seit dieser fake pandemie panik, die mal von rumsfeld und konsorten vor einem dutzend jahren geschürt wurde, bin ich eh auf mindestens eine woche bevorratet ;) kein grund jetzt loszulaufen und mich mit toast (wie irre muss man sein ...) einzudecken.

      und der verdammte spahn sollte sich endlich mal an die bescheide des BVG halten und lieber die medikamente rausrücken, die menschen in not brauchen, um aus dem leben zu scheiden. was für ein ignoranter vollidiot.

      danke für den link, lese ich gleich mal. sag bescheid, wenn du mal zum regelmäßig stattfindenden "tea with lin" gehen möchtest. wir haben nach 5 jahren immer noch einmal die woche ein immer ausuferndes gespräch - als der virus in china ausbrach, hatte sich das auf drei die woche erhöht. die hat mir gestern angeboten, sie könne mir ja ein päckchen mit atemschutzmasken (hatte sie, als die in china ausgingen, für ihre familie gekauft) schicken und wir haben beide fröhlich gekichert bei dem gedanken.

      das leben ist gefährlich und es endet mit dem tod. so ist das, auch wenn wir das nur zu gerne verdrängen. aber so lange wir leben sollten wir auch leben, oder? und nicht ständig an den elefanten denken, der uns auf den kopf fallen könnte.

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  2. Im Fischblog hab ich grade eine sehr informative Darstellung des Problems gefunden:

    https://scilogs.spektrum.de/fischblog/covid19-gefahrlicher-als-grippe/

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