Donnerstag, 28. Mai 2015

mal wieder: die wahrheit

oh schreck, dat arme frauke!

da wird sie bepöbelt, mit einem fruchtsaftbeutel beworfen, ihr tisch wird umgeworfen und sie fällt hin ... naja, wenn man dem spiegel glaubt

zu blöd, daß dann so was wie "die wahrheit" in der BLÖD steht ...
Die Angestellte zu BILD: „Es war gegen 16 Uhr. Frau Petry und der Journalist aßen einen herzhaften Crepes. Sie trank offenbar Ingwer-Minz-Tee. Nachdem die eine Frau gefragt hatte, ob der Gast am Tisch Frauke Petry war, kamen wenig später bis zu acht Menschen rein. Die meisten hatten keine Kapuzen auf. Einer stützte sich etwas auf den Tisch. Der wackelte. Flog aber nicht um. Und schon gar nicht ging Frau Petry zu Boden. Tassen und Gläser fielen um, das Mobiltelefon der Frau Petry fiel wohl runter. Frau Petry wurde von kaltem Tee bespritzt. Es gab aber keine Beutel mit Fruchtsaft, die geworfen wurden. Es wurde auch keine Polizei alarmiert. Der Journalist hatte danach gefragt, doch Frau Petry wollte das nicht.”
oooops.mal wieder "die lügenpresse".


zeit für einen schnippsel aus einem bislang noch in arbeit befindlichen manuskript
Dass es besser war, der Hauptstadt-Journaille keinen Glauben zu schenken, hatte er verstanden, als er mit Samuel über die Affäre Dreyfuss sprach und dieser ihm beibrachte, die Artikel in verschiedenen Zeitungen miteinander zu vergleichen. Er bemerkte schnell, dass einige einfach die Meinungen der Mehrheit übernommen hatten und nur noch einzelne Blätter eigentlich eher zaghaft der allgemein vorherrschenden Meinung widersprachen.

„Ist doch ganz einfach“, hatte der alte Jude erklärt, „die müssen doch von etwas leben, oder? Man lebt nicht gut, wenn man nicht bei den vielen ist. Das ist keine Frage von richtig oder falsch. Das ist die Frage, was abends auf den Tisch kommt.“

Das hatte Matthias nun doch verblüfft. Bevor er widersprechen und den Journalismus als Organ der Kontrolle über die Politik und deren Machenschaften verteidigen konnte, hatte der Alte nachgesetzt:

„Eine Nachricht über eine Kutsche, die auf der Straße einen Mann anfährt, das ist ein Hühnerei. Der Mord an einem Juwelier ein Brot. Ein Politiker im Bett der Frau seines Konkurrenten eine Flasche guter Bordeaux. Der Präsident der Republik wird von einem italienischen Anarchisten ermordet – ein großes Diner sieben Tage die Woche. Aber ein Skandal, in dem sich der Jude als Verräter entpuppt, das ist Essen für Monate. Am armen Dreyfuss, an dem werden sie sich wohl noch ein paar Monate satt essen.“
aus "das walross", einem kapitel aus einem buch, an dem ich schon länger arbeite.


[ps] sol1 legt noch mal bei klaus nach
Meldung der Polizeiinspektion Göttingen:
Aktuellen Erkenntnissen zufolge betraten im Anschluss an eine junge Frau gegen 16.00 Uhr vermutlich fünf bis sechs weitere Personen das Cafe. Es kam zu einem Wortgefecht, bei dem der Tisch, an dem Frau Petry und der Journalist saßen, aus bislang noch ungeklärten Gründen plötzlich kippelte, aber nach derzeitigem Stand nicht umstürzte. Dabei fielen die auf dem Tisch stehenden Gläser, darunter eines mit Fruchtsaft, und ein gläserner Kerzenhalter auf den Boden. (…)
Hinweise darauf, dass es in dem Lokal zu Würfen von Farb- oder mit Fruchtsaft gefüllten Beuteln auf die Politikerin Petry gekommen ist, haben sich bei den aktuellen Ermittlungen nicht ergeben. Ebenso ist es nach derzeitigem Stand auch nicht zu Bedrohungen oder körperlichen Über-bzw. Angriffen auf die Parteivorsitzende oder ihren Gesprächspartner gekommen. Wegen der ihr gegenüber getätigten Äußerungen stellte Frau Petry am Mittwochabend Strafantrag wegen Beleidigung gegen Unbekannt.

[pps] und heute greift klaus das thema auf und erklärt, wie "die lügenpresse" so funktioniert

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