Samstag, 8. September 2012

hihi, er hat arschloch gesagt ...

aber, mal ehrlich, wer möchte schon dem postillon widersprechen????

nur, ich finde, er sollte jetzt mal wieder zur satire zurückkehren ...

verdammt ...

was erlaube markus reiter?

klaut der etwa hier einfach meine gedanken der letzten tage????

nope ... aber wahrscheinlich hat spitzer (du erinnerst dich? der beelzebub ....) bei ihm geklaut ...

sein buch "Dumm 3.0", wie Twitter, Blogs und Social Networks "unsere Kultur bedrohen" (das ich gerade, nachdem ich seinen kommentar von gestern morgen hörte, bei nachschlagen entdeckt habe), kommt aber im grunde zu einem durchaus ähnlichen schluss. wobei er offensichtlich glücklicherweise nicht den fehler macht, das als große wissenschaft zu verkaufen (was ihm die semiotiker vom hals hält) - er äußert einfach so seine meinung.

natürlich ist der auch so ein reaktionärer sack, kulturpessimistisch und ein verdammter spielverderber ...

und dann läßt sich dieser urahn des spitzerteufelchens sich auch noch zu so einem satz hinreissen
Reiter: Ich wende mich im Wesentlichen gegen die Heilserwartung, die Internetapologeten oder selbst ernannte Evangelisten an das Internet stellen. Also gegen den Glauben, dass das Internet emanzipatorisch wirke und dass jetzt neue Möglichkeiten der Demokratisierung bestünden. Es ist hier schlicht ein Machtkampf im Gange zwischen den Eliten der alten Medien und denjenigen, die an die Fleischtöpfe wollen.
also echt ...

wie gut, daß die heldenhafte "netzgemeinde" den vor zwei jahren übersehen haben müssen. oder schlecht, je nach dem. denn hätten sie ihn bemerkt und mit der selben emphase geteert und gefedert ...

tja, dann hätte er sicher mehr exemplare verkauft ...

oder hab' ich's bloß verpasst? ich bin einfach zu faul, so was zu googeln ... und, was verpasst man schon, wenn täglich so viele sachen gleichzeitig passieren und die ratten das sinkende schiff verlassen ... weil man den banken (in der schweiz!) nicht mehr trauen könnte. ich dachte, heute wäre eher die EZB dran ...

hmmmm, muss ich mir den markus reiter nun kaufen? 

nope. diese art von büchern wird ja eher von einer klientel gekauft, die vorher schon weiss, was angeblich drin steht, um hinterher sagen zu können: "na habe ich's nicht gesagt: ich hatte recht, oder?" das könnte jetzt die linie sein, die diese pappfiguren, die sich wolfgang michal das so zusammen gebastelt hat, in eine liste zusammen zu packen. aber: es ist nicht das reaktionäre verlegerpack, das sie in verschwörerischer attitüde eint - es ist schlicht der saudumm rechthaberische käufer. also, vage gesprochen, "wir" ...

ich investiere lieber in zeitlose werte.

zuletzt in "kongo - eine geschichte" von david van reybrouk und gerade in "camara", diese wunderbar anarchistische krautrockband, nachdem ich unlängst mit der "Food Band - same" auf vinyl endlich (endlich! endlich! endlich!) eine kreischend schmerzhafte lücke in meinem archiv schliessen konnte.

eben zeitlose werte ...

ach, du kennst die "food band" nicht? ist eigentlich kein wunder. oder doch, irgendwie schon.

zu meinem schier grenzenlosen entzücken! kennt sie aber zb. kerstin jense und hat den namen zur überraschung von wolf maahn im interview auch genannt. 

leider ist er - warum auch immer - nicht darauf eingegangen. die food band spielte ende der 70er, anfang der 80er zweimal in meiner hometown, dem hinterwald, weil werner "goldi" balzert damals dort der MC ("Master Of Ceremony") war und einfach einen deluxe musik-geschmack hatte. 

kennst du nicht, den "goldi"? 

"unikult" in saarbrücken ende der 70er? 

verdient eigentlich eine eigene, hymnische post, der goldi. eine, in der solche namen wie bill graham fallen würden.

nicht nur, weil saarbrücken in der zeit mit legendären konzerten bis dahin im land nicht sonderlich populären bands (in trier zb. hielt man in jenen tagen police für "punk") versorgt hat, die dann auch zt. vor einem hundert mann großen publikum spielten: eddie & the hot rods, dr feelgood, die stranglers (also, die "echten" stranglers, bevor sie sich mit "golden brown" in die alltime listen von rtl verabschiedeten, auf tour mit "the raven" zu der zeit als hugh cornwell & robert williams "nosferatu" einspielten ... einfach mal "white room" hören) und die erste (und für mich einzige, den rest sollen sich die hausfrauen der welt teilen) version von "ultravox!" mit john foxx, "steel pulse", steve hillage, aber eben auch den ganzen deutschen kram wie ton steine scherbenaeragrobschnitt, novalis oder alto pappert von kraan ...

kennst du alles nicht? du hast internet ...

was - wie ich gerade, als ich "mr. snoid" googelte, feststellen musste - niemandem etwas nützt, wenn das zwei dürre suchresultatseiten ergibt, die mich aber immerhin darüber informieren, daß er (auf seine alten tage) wohl doch noch papa geworden ist: yiha! hat auch seine gute seiten, das internet.

aber offensichtlich auch eine menge leerer seiten und unerzählter geschichten. es ist offensicht zeit, langsam mal den scanner _ausgiebigst_ zu füttern.

also die food band war schlicht wolf maahn vor wolf maahn

mit axel heildecker, helmuth "jumpy" zerlett (klingelt was? eben ...) und jan dix (später bei BAP) zb.

eigentlich eine schöne westcoast- oder doch eine eher amerikanische als deutsche platte und - imho - längen besser als etwa "lake" oder "BAP" - sachen, die uns damals übrigens auch von "goldie" vor die füße geworfen wurden. einmal abgesehen davon daß er so nett war, mir den "the return of the thin white duke" david bowie bootleg auszuleihen (es fehlte auf dem exemplar allerdings das duett mit cher) und mir den namen joe ely nannte, dessen "satisfy at last" mir das letzte jahr versüßte.

das wäre jetzt übrigens eine gute gelegenheit, mich mal so richtig lästerlich über eine in berlin sitzende firma zu beschweren, die mir zuerst zwei mal den selben schrott geschickt hat - auch nachdem ich klipp und klar artikuliert hatte, daß sie dieses ding zu einem preis bei amazon anbieten und ich es nun einfach gerne hätte  ...  nach drei wochen hatte ich sie ja und was sind drei wochen, wenn man drei jahrzehnte danach giert ...

oder mich darüber auszulassen, daß meine wütende kritik bei amazon dann ruckzuck verschwunden ist. ZENSUR!

aber, ehrlich: ist mir egal, ich habe sie und gebe sie nun so wenig her, wie mein vor ort nach einem konzert der band vom taschengeld gekauftes exemplar von "gäa - auf der bahn zum uranus".

aber, das interessiert dich wahrscheinlich eh weniger ;-)

wie gesagt, montaigne und so ...
C'est icy un blogue de bonne foy, lecteur.
Il t'advertit dés l'entree, que je ne m'y suis proposé aucune fin, que domestique et privee : je n'y ay eu nulle consideration de ton service, ny de ma gloire : mes forces ne sont pas capables d'un tel dessein.
eben ...

ach ja - zu blöd, ich hab' mal wieder "tagesthemen" geguckt, darin einen bericht über den deutschen radiopreis und hätte mal wieder - wie das HB männchen - an der decke piroutten drehen können. genau das radio, bei dem ich schreiend aus dem haus laufen würde, ewig fröhliche moderatoren die einen fröhlichzur arbeit treiben, leute, die die pet shop boys für eine hippe band halten, die gerade bei der jugend "in" ist.

zum verzweifeln.

rettung kommt vom radio: tom noga hat auch einen preis für seine "lange nacht über hunter s. thompson" bekommen und den hat er sich nicht nur für dieses kleine juwel verdient.

oder peter zudeick?


Donnerstag, 6. September 2012

ich weiss es, herr lehrer, ich weiss es ...

ich hätte wohl mal besser auf wolfgang michal gehört, auch wenn er es vielleicht nicht so gemeint hat.

nein, freunde im herrn, das internet macht einen nicht schlauer.

was einen schlauer macht, das ist schlafen.

ich hab' keine ahnung, ob ich "schlau" bin, aber das, was ich weiss und kann, das habe ich in der schule gelernt, oder genauer, ich habe in der schule und an der uni gelernt, wie man lernt oder, wenn man etwas nicht weiss, es in erfahrung bringt.

und deshalb: nicht "das internet" macht einen schlauer, das "lernen" tut das.

das internet, das ist nur eine wundertüte und ich befürchte, es ist einfach zu viel zucker drin, der dick, dumm, faul und gefräßig macht. oder denkst du, daß katzenbilder irgendwie "schlau" machen? nichts gegen katzenbilder, ich finde lol-cats wirklich putzig, aber finde schon, daß sie einen nicht klüger machen.

macht uns das internet eigentlich schlauer?

ehrlich, ich hab' keine ahnung.

ich weiss ja noch nicht einmal, was das ist dieses "wir".

auch wenn ich damit jetzt langsam nerve: dieses "wir" war mal ein verdammt kleine anzahl - jedenfalls in der relation.das machte die definition dieses "wir" relativ einfach, "wir", das waren die leute, die dazu in der lage waren, windows (3.2) einen "cFos" treiber unterzujubeln, als endlich diese quietschenden19,2 modems aus der und isdn in mode kamen. das setzte einiges voraus, vor allem das interesse, sich überhaupt mit computern auseinanderzusetzen.

heute denkt ja jeder, daß das schon immer so war.

Dienstag, 4. September 2012

der herdentrieb, der herdentrieb ...

WARNUNG: der autor dieser zeilen steht zwar nicht unter einfluss irgendwelcher medikamente, aber ... er ist doch arg angeschlagen und bittet schon mal vorab um verzeihung, wenn er etwas ungebührliches äußert und gelegentlich etwas "wirr" klingt ...

ansonsten gilt hier, wie in allen posts, das verdikt montaignes, dass dieser ganze kram im grunde persönlicher natur ist und keinen wert besitzt ausser dem, ein paar gedanken zu notieren und ein bißchen spazieren zu gehen

ich könnt mich ömmeln ...

wenn ich gerade nicht so bewegungsempfindlich wäre und etwas in meiner hirnschale so herzlos - was will man schon von einem gehirn erwarten, wenn nicht herzlosigkeit - beim klatschen an einen rand ungute gefühle machen würde. aber, im grunde ist mir danach, mich auf dem boden zu wälzen, lachtränen zu vergiessen und spitze schreie des vergnügens auszustoßen. was natürlich nur dazu führen würde, daß miIich mich für komplett durchgeknallt halten würde und in panik das zimmer flüchtet.

was mich so hysterisch vergnügt macht?

zufälligerweise den namen "manfred spitzer" in den letzten tagen gelesen? eben ...

Montag, 3. September 2012

ich würde dich ja gerne

mit irgendeinem klugen scheiss zuposten, aber jemand hat wohl gerade einen neuen grippevirus in umlauf gebracht, gegen den mein abgehärteter körper noch nicht geeicht ist - und jetzt fühlt sich mein rachen an, als habe jemand schmirgelpapier benutzt, um ihn auf vordermann zu bringen. kurz: ich bin gerade nicht nur schlapp, ich bin komplett dahin ...

deshalb schnell ein schönes bild von moebius. (an der stelle einfach von den grateful dead eine schöne version von "he's gone" auflegen: "nothing's gonna bring him back ..."

so möchte ich mich auch fühlen, aber es wäre wohl eher ein bild von einem zementblock, den man aus großer höhe aus einem flugzeug hat fallen lassen, angebracht.


in der zwischenzeit nerve ich halt die leute auf "carta" mit meinen ewigen rants ...

Donnerstag, 30. August 2012

aus dem leben der marionetten

weil ich heute einfach zu müde & ausgelaugt bin, überlasse ich das reden einfach mal dem radio


aus gegebenem anlass: Marionette Mappus (30min), ein schönes feature des swr und heute Marionette Mappus (gekürzt) im DLF. besser, als in dem feature, kann man das eigentlich nicht in der zusammenfassung kriegen, wie politik hierzulande läuft.


ach ja: noch mehr bad news für die "EuroNeurotischen" ...
und jetzt macht auch noch die regentin auf "lieb". ist ja eklig...

wo soll das bloß enden?

vor allem aber: endet es gerade jetzt?

könnte es tatsächlich sein, daß ihr jemand erklärt hat, wie katastrophal das ist, was sie sich seit beginn der ersten turbulenzen in griechenland mit ihrer elenden taktiererei geleistet hat. hat sie vielleicht tatsächlich angefangen zu verstehen, wohin das führt, wenn man das feld den dummschwätzern und volksverhetzern überläßt und einen taumel zuläßt, in dem dir plötzlich jeder hirni in jedem forum der republik erklärt, warum der euro, europa und überhaupt alles weg muss, was er nicht versteht - weil er ja jetzt plötzlich alles über die EUDSSR, die diktatur in brüssel, die verschwörung der blöderheimer und illuminieten (wie man heute die juden nennt, die man ja angeblich nicht nennen darf ...) kapiert hat????

die spekulation gegen den euro jedenfalls scheint gerade zu platzen. was aber nicht dazu führt, daß die oben beschriebenen "euroNeurotischen" jetzt bemerken, daß sie sich in ihren dummdreisten ressentiments von genau diesen spekulanten als "nützliche idioten" haben vereinnahmen lassen?

man wird ja wohl eine millisekunde träumen dürfen ...

Dienstag, 28. August 2012

alles so schön schnell hier ...

man kommt ja gar nicht mehr nach. täglich wird man von informationen überflutet, da kann schon mal was untergehen. ich habe zb. vor einem jahr (...) im swr die sendung "das schweigen brechen" von beate hinrichs gehört und ... das war nur einer von mehreren beiträgen zum thema.

text der swr2 redaktion damals (...)
Israelische Soldaten sprechen über die Besatzung.  
Von Beate Hinrichs. SWR2 Tandem vom 09.05.2012.  
Es ging wie ein Schock durch Israel, als aktive und ehemalige Armeemitglieder vor einigen Jahren begannen, von ihrem Dienst in den besetzten palästinensischen Gebieten zu berichten. Sie belegen Demütigungen, Gewalttaten und Menschenrechtsverletzungen gegen Palästinenser - nicht im Dienste von Israels Sicherheit, sondern als systematische Unterdrückung. "Breaking the Silence" - "Das Schweigen brechen" heißt die Organisation, die seitdem über 700 Aussagen von Soldatinnen und Soldaten gesammelt hat, alle mehrfach bestätigt und von der Militärzensur freigegeben. 
(Wdh. vom 01.09.2011)
letzte zeile gesehen? wiederholung von vor einem jahr ...

und, wer hat's sofort gemerkt. genau, der spiegel. der hatte das gestern nämlich im blatt! yiha! und weil das so ist, hat dann auch der werte politblogger heute darüber berichtet.

Sonntag, 26. August 2012

put your head on my shoulder ...

and we're listen to ...

nein, so schön das jetzt bei van morrison weitergeht, heute hören wir statt dessen gemeinsam mal avi primor zu ...

und denken mal ganz lange darüber nach ...


Freitag, 24. August 2012

einfach mal tief durchatmen

du hast es gut.

ich muss arbeiten.

gerade lief im radio diese kleine sendung über das, was israelische intellektuelle gerade so beschäftigt, während wir hier hierzulande einem lustigen zickenkrieg beiwohnen dürfen, zu tode erschrocken sind, daß wir demnächst an kleinen körnern in bubble tea ersticken werden, sich die blogossphäre gelangweilt fragt, ob man sich mit diesen ganzen blöden user-kommentaren herumschlagen muss und wir alle plötzlich reich sind. naja, es ist halt wie immer: es geht uns gut aber irgendwie geht es uns auch immer schlecht.

so jetzt mal tief durchatmen, aber eine Schockstudie enthüllt: Wir werden alle sterben!

Donnerstag, 23. August 2012

rektale körperöffnungen (reloaded)

ich merk' schon:

es besteht dringender bedarf nach einem "caveat" 

ein "caveat", (um dir das googeln oder den griff nach wikipedia zu ersparen ) ist latein, das musste man früher mal an humanistischen gymnasien ab der sexta lernen.

genau, wie bei "cave canem", aber nur fast, weil hier gibt es ja keinen bissigen hund. nur einen, der was schreibt und einen, der was liest. also "caveat lector" oder "achtung, lieber leser!". weil, auch das lernt man ja hoffentlich auch noch heute in gymnasien, es gibt so etwas wie das sender-empfänger modell.

sprich: das mißverständnis als quelle der verwirrung - aber auch als quelle der inspiration. naja, für aschlöcher halt. aber bis die thema dieses rants sind, ist noch ein bißchen hin.

nein, dieses "caveat" gilt den "dummen menschen" und der dummheit als solchen.

Dienstag, 21. August 2012

das "arschloch"-dilemma

ich frage mich gerade, ob ich eigentlich arschlöcher "arschlöcher" nennen darf oder soll oder muss ...

da kommt es mir ja eigentlich recht, wenn der verdiente und von mir gerne gelesene politblogger (der gerade mal wieder seine selbstgewählte fleißarbeit mit dem gebotenen ernst betreibt, statt sein alter ego, den sportfan von der leine zu lassen), diesen schönen schnappschuss postet


der die sache für mich auf den punkt bringt, über die ich seit einiger zeit meditiere: ist jemand, "nur" weil er eine "andere meinung" hat, eigentlich ein "arschloch"?

im grunde nein. 

Montag, 20. August 2012

na endlich ...

hat ein klitzekleines bißchen (naja, ein jahr) gedauert, bis ein hier geäußerter gedanke, langsam einsickert und an anderer stelle auch artikuliert wird - natürlich sehr viel ordentlicher, als ich dazu in der lage wäre.

mit mir gehen immer die gäule bzw. worte durch und ich hab's irgendwie auch nicht d'rauf, still in der ecke zu sitzen, zu warten, bis die fliege gelandet ist, um dann mal kurz mit der fliegenplatsche zuzuschlagen.

worum ging's noch mal? ach ja, die anhänger des assholism-kults, die als trolle durch die foren und kommentarspalten segeln und alles mit ihrem unwohlsein zumüllen. wobei "unwohlsein" wahrscheinlich ein euphemismus ist. sagen wir es, wie es ist: arschlöcher, die ihre verzweiflung an sich selbst in aggression umwandeln und denen, die ihr gehirn zum denken verwenden statt ihres geschlechtsteils, das leben schwer machen.

betritt man heute ein x-beliebiges forum, sei es der spiegel, sei es das hb, sei es die sz oder wo-auch-immer, kommt man nach einer viertelstunde zum ergebnis, daß "die deutschen" jetzt in komplett durchgeknallt, selbstsüchtige, ressentimentgedopte verschwörungsfanatiker verwandelt haben. was wir ja - mit bekannten ergebnissen - schon mal hatten.

Sonntag, 19. August 2012

und, um die frage zu klären ...

ob MiMi jemals heil aus dem wald zurück in meine arme gekehrt ist: nein.

da draussen sind zb. greifvögel und - wie sich dann herausstellte - wahrscheinlich tollwütige füchse. MiMi jedenfalls führt jetzt entweder ein leben in freiheit in einem endlosen wald ... oder endete als frühstück einer wie auch immer gearteten spezies katzenfressender mistviecher.

ich habe mir sagen lassen, man könne die werthaltigkeit eines und das interesse an einem blog entschieden dadurch steigern, daß man gelegentlich katzenphotos oder irgendetwas flauschiges postet, und weil ich definitiv zu faul für eine sinnvolle fleißarbeit bin:

tatatarata: hier kommt also miIich, die eigentlich "tante mimmi" ist, alldiweil die tochter der oma von MiMi, also einerseits jünger aber eben andererseits rein stammbaummäßig näher an der "quelle" ("mero") dran. zu kompliziert? herrimhimmel, glaubst du ich mache es mir einfach, hier private photos meiner liebsten zu posten oder gar den verlust einer heiss und innig geliebten kleinen katzenprinzessin zu verkraften???

halt also die klappe, guck  und geniesse ....

"miIich" oder "miiii" ist natürlich schon zwei wochen älter
und irgendwie weigert sie sich, auf irgendeinen namen zu hören,
aber: sie ist soooooo süüüüüüsss!

naja, in wirklichkeit ist sie eine kleine herrschsüchtige domina,
die mich permanent nötigt, sie ausdauernd zu kraulen,
wenn sie nicht gerade einen ihrer tobsuchtsanfälle hat,
weil mal wieder eine mücke oder motte entkommen ist

ich wusste bisher nicht, daß katzen fluchen können ...
nächste woche sonntag poste ich dann wieder ein bild aus einem comic, es sei denn, es findet sich jemand, der ein handy oder einen photodingens hat und miIich dabei erwischt, wie sie irgendetwas "putziges" macht.

gib' zu, du hast mich vermisst ...

oder etwa nicht?

auch egal, ich mach das hier ja nicht für dich sondern weil mir ab und an danach ist, fragen zu beantworten, die mir einfach keiner stellt.

andere fragen, die ich mir selbst stelle, bedürfen in der regel keiner antwort, weil sich vieles doch von selbst erledigt, wenn man nur lange genug am fluss sitzt und wartet, bis die eine oder andere leiche an einem vorübertreibt.

Freitag, 15. Juni 2012

Demnächst ...


Comic-Festival in Contern 2012


(fast) wie immer, wenn ich mal gerade nicht zuhause bin, veranstaltet ein kleines luxembourger dorf ein gemütliches kleines comic-festival, dessen besuch sich aber für alle daheimgebliebenen lohnen sollte, denen was an comics liegt ...

Dienstag, 12. Juni 2012

überhaupt: wolfgang neuss

manchmal sitzt man ja da und eine der autoritäten der republik sondert etwas ab, bei dem man sich unwillkürlich fragt: "was hätte wolfgang neuss wohl dazu gesagt?" und diesen säulenheiligen noch mehr vermisst, als man das eh auch nach 23 jahren (du hast die fnords gesehen, werter leser?) immer noch täglich tut.

heute zb. der mann im radio erzählt, daß unser vielgeliebter bundespräsident etwas gesagt hat, bei dem dem braven bürger vor schreck der milchschaum gerinnt:

“Und dass es wieder deutsche Gefallene gibt, 
ist für unsere glücksüchtige Gesellschaft schwer zu ertragen.”

so ein satz ist natürlich tatsächlich "schwer zu ertragen" und bei einem ersten blick über die blog-einträge, merkt man, wie schwer sich die "glückssüchtige" gesellschaft damit tut, in den spiegel zu gucken und sich einzugestehen, daß der gauck zwar nervt mit seinem "alter mann mit pfeife und oder zigarren"-getue, das ein komplexes verständnis des satzes voraussetzt, aber auf eine gesellschaft prallt, in der sätze möglichst in 148 zeichen gegossen werden sollten, daß er aber jenseits des vorher zu erwartenden "shitstorms" wahrscheinlich recht hat.

was? der gauck hat recht?

yep. hat er. 

der heilige bob marley & seine jünger

das vorangegangene mag sich für den jetztmenschen als ein bizarres potpurri verwirrender abschweifungen darstellen. einem, der der republik bei ihren häutungen seit den 60ern irritiert zuguckt, verwirrt wahrscheinlich  eher ein satz wie der, den ich gerade einer programmbeschreibung zu "Reload - Spieler vs. Spieleindustrie" vorgestern in Eins-Plus entnehme:

"Im Zuge des Erfolges der Piratenpartei wird derzeit viel über den Wert von digitaler Kultur diskutiert."

das liest sich so leicht, aber genau betrachtet, offenbart sich der ganze wahnsinn in so einem leicht dahin formulierten satz. naja, wenn man ihn nicht ganz so einfach oder selbstverständlich hin nimmt, wie er so da steht in seiner ganzen unschuld.

bei "wert von digitaler kultur" weiss ich persönlich nämlich nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll. oder beides. ich stelle mir nämlich einerseits vor, wie die alten männer, die grüblerisch an ihren pfeifen oder zigarren nuckeln und schwere gedanken wälzen, wohl darauf reagieren würden, wenn ihnen jemand anhand eines computerspiels zb. erklären würde, daß man das jetzt unter "kultur" verstünde.

am besten schiebt man dann staffel 1 und 2 der sehenswerten serie "the walking dead" nach und beginnt eine kleine diskussion darüber, wie in dieser serie der begriff der "humaniät" virtuos diskutiert wird und sie sich so eigentlich für den schulunterricht hervorragend eignen würde. sie käme bei den kids wahrscheinlich besser an als "die pest" von albert camus, die für ihre zeit just genau die funktion wie "the walking dead" hat.

statt "die leiden des jungen werther" böte sich so zb "buffy the vampire slayer" an, junge menschen sind ja unterdessen nicht mehr ausschließlich junge männer und als "coming of age" drama bietet "buffy" jedenfalls mit sarah michelle gellar eine optisch ansprechendere alternative zum grüblerischen werther.

Donnerstag, 7. Juni 2012

na, wo laufen sie denn ...

bevor ich mich aber in meinem üblichen rant darüber verzettele, wie schön die "guten alten zeiten" waren und wie schlecht die gegenwart ist: die gegenwart ist ja nicht so "schlecht" und die vergangenheit nicht so "schön".

früher war das einfacher 

weil die "heutigen" waren ja beim "damals" nicht dabei und unter dieser prämisse konnte man jede mücke problemlos zu einem dreizentnerschweren elefanten aufblasen. heute geht das ja nicht mehr. man erzählt was über die nebelschwaden der revolution und das kid neben dir streichelt kurz über sein neuestes gadget, hat's auf wikipedia nachgeschlagen, korrigiert die eben leicht variierten namen der teilnehmer und weiss "bescheid".

weil heute die jugen eben schlauer sind. sie haben ja das internet. 

dagegen ist man auch dann machtlos, wenn man mit so einem unhandlichen modem, das über den telefonhörer gestülpt, pfeifgeräusche von sich gab, eine verbindung zu einer mailbox herstellen musste, damit man dort texte zum lesen herunterladen konnte oder texte hochladen, damit andere sie lesen konnten.

Dienstag, 5. Juni 2012

kleines zwischenspiel

nicht dem spannungsbogen, eher den nebenhöhlen geschuldet

Rennes le Chateau, noch 4 wochen ...

Donnerstag, 31. Mai 2012

was ist eigentlich aus den piraten geworden?

als ich vor über einem halben jahr hier auszog, um etwas verstehen zu lernen, was mir nicht so ganz verständlich war - konkret dieses ganze "euro/staatsschulden/vertrauens-krisen-ding" (ich werde später darüber berichten) - da waren "piraten" ja noch so etwas wie ein "nischenphänomen", interessant vielleicht für die digitale boheme, die aktiven netzrechtler, den nerd, der sich nicht mehr ganz so alleine fühlen wollte und neben der LAN-party eine zweite "kontaktbörse" IRL als spielwiese für sich entdeckte. einen ort, an dem er sich unter seinesgleichen weniger isoliert fühlt und vielleicht sogar plötzlich in der menge baden konnte.

ältere kennen das - früher nannte man das "festival".

am besten "umsonst & draussen", in seiner schönsten ausprägung etwa im hinterwald oder hunsrück, explizit im krahloch: man ahnt, man ist nicht allein in einer unverständigen umwelt und sucht die nähe zur peer-group. man kann das natürlich auch als bad in der menge, oder sollte ich besser sagen, "masse" betreiben und sich all die bands antun, die menschen mit geschmack so sehr meiden wie das damit verbundene getümmel.

was ist dazu geeigneter als ein dreitägiges gemeinsames bad im matsch?

oder, wenn sich die dinge gut entwickeln, einem abend am lagerfeuer mit gerade neu entdeckten artverwandten, die bongo oder gitarre spielen können, wissen wie man einen joint dreht oder fantastische geschichten über frühe indien-expeditionen ausbreiten können, während man selbst auf dem rücken liegend, breit wie ein plattgefahrenes opossum den sternenhimmel betrachtet und davon träumt, daß die welt ein wunderbarer ort sein könnte.

heute heisst der matsch ja "internet".

joints lassen sich virtuell nur schlecht gemeinsam rauchen, der sternenhimmel ist dem bildschirmschoner gewichen und statt der erzählungen von indien-expedition stehen nun diskussionen über den datenschutz an, aber das, was den einzelnen da treibt und was er sucht, scheint mir im grunde die selbe sache zu sein: die vorstellung, die "welt" oder doch zumindest doch das netz könnte, ja müsste sich doch in einen besseren ort verwandeln lassen.

war das "früher" eigentlich "romantischer"?

nun, man wurde jedenfalls realiter "stoned" und konnte sich so tatsächlich dem gedanken ergeben, daß die welt ein angenehmerer ort sein könnte, wenn man nur "mit" und "bei"-einander war, so "neben sich" oder "entrückt" man auch ggfl. war.

für drei tage jedenfalls. danach konnte/musste die "kutte" im extremsten fall dem anzug weichen und während man so am schreibtisch saß, steuerunterlagen sichtete oder an der maschine stand und löcher in stahlbleche bohrte, konnte man zumindest der vorstellung nachträumen, man sei ja, beinahe, in einen dieser bauwägen eingestiegen und in ein wildes & freies leben.

wie die "zigeuner".

die nannte man damals (also in den frühen 80ern) noch so - in aller unschuld und ohne heute sofort unterstelltes ressentiment -  weil man im deutschunterricht vielleicht eine geschichte gelesen hatte, in der ein igel seine letzte ruhe in einem lehmklumpen und dieser im lagerfeuer fand. heute würde das ja eine anhaltende diskussion auslösen, angestoßen von kleinkarierten nannies, die unter dem deckmantel "politischer korrektheit" ihren drang, andere zu kujonieren, austoben und so schon einmal worte, die durchaus einen "romantischen" klang besitzen können, durch einen "neutralen" fachbegriff ersetzen. man muss da vielleicht nachsichtig sein, weil "früher" das ja einfacher war, wie einer das so meinte, wenn er "zigeuner" sagte, eben "so oder so", "entweder oder". heute sieht (liest?) man das den leuten ja nicht mehr so direkt an und wenn - naja, die, die damit herumhantieren, die sollten es wohl besser nicht verwenden.

aber heute ist man ja nicht mehr, "korrekt", 

man ist, man darf zynisch und primitiv sein, ist so frei, das mal sagen zu dürfen, und kann sich im schlamm suhlen. festivals eben. auch wenn sich das manchmal liest, als habe man eine horde paviane zusammengetrieben und jeder protzt mit seinem gesäß - und was so dabei herauskommt.naja, das muss später noch geklärt werden.

ja, es war das "romantischer". oder man selbst eben "unschuldiger", auch so ein wort, das heute im sprachgebrauch ganz schnell dem "naiver" weichen würde. wie kann man nur, auf dem rücken liegend, die sterne betrachtend, von etwas träumen, was irgendwie "besser" sein könnte, einer welt, einem ort, einer idee.

ja, es war wohl all das: romantisch, unschuldig, naiv.

aber: es hatte folgen. wie die bergpredigt, wo alle ein paar halbtrockene brote teilten, während von oben herab verkündet wurde, daß den "armen im geiste" das "himmelreich" gehöre. den älteren unter uns reichte der herumgereichte joint und als ersatz für jesus spielte eben roman bunka seine bewußtseinserweiternden soli, während embryo um ihn herum den wieselnden jazz-klangteppich ausbreiteten auf dem man weit fliegen konnte.

in der folge, also den mittleren 80ern, sollte sich diese erfahrung, nicht alleine zu sein, noch "auszahlen". waren die grünen bis dahin in der wahrnehmung der öffentlichkeit noch ein nischenphänomen, etwas für  ungewaschene langhaarige berufsdemonstranten, sah diese sich plötzlich mit menschenketten und massenzusammenrottungen konfrontiert, die irgendwie keinen sinn darin erkennen mochten, sich löcher in den hunsrück bohren zu lassen, in die "mittelstrecken"-raketen für einen einsatz gestopft wurden, der allen den letzten spaß an einer besseren welt austreiben würde.

es hatte sich die schiere existentielle angst ausgebreitet und wer weiss schon, wie die sache ausgegangen wäre, hätte sich in russland nicht ein "bruder im geiste" gefunden, der diesem ganzen spuk ein ebenso schnelles wie überraschendes ende setzte.

leider nicht nur diesem spuk.

wahrscheinlich auch dem romantischen, dem unschuldigen, dem naiven traum davon, daß es besser zugehen könnte auf der welt. wozu auch? "wir" (wer immer das sein mag) hatten ja "gewonnen". die angst, innerhalb von 7 minuten vom planeten gefegt zu werden - perdu. die trennung von den "brüdern und schwestern in der zone" - obsolet, nachdem die hippies im anderen teil des landes ihren teil dazu beigetragen hatten und ihre "umsonst & draussen festival" montags unter der observanz der sich dazu beauftragt wähnenden "schildern & schwertern" veranstalteten, die schließlich auf der mauer endeten und sie so - "halleluja der turm stürzt ein" - zu fall brachten.

was folgte, war denn ja auch weniger "romantisch". dem traum folgte die er-nüchterung, dem - "was ist sie uns wert, die welt?" folgte das "was kostet die welt?". hatten "geier sturzflug"  noch 1982 im krahloch ihr ironisch gemeintes "jetzt wieder in die hände gespuckt, wir steigern das bruttosozialprodukt" direkt nach "marihuana" und "reggae im ruhgebiet" intoniert, wurde in den 90ern aus Ska Schlager und viel gespuckt, nicht nur in die hände sondern auf viel mehr.

auf die bis dato noch "gehegten" träume, zb.

wir waren zu beschäftigt. unsere kinder machten ihr bäuerchen und spukten die milchreste über unsere schulter, wurden groß und landeten in einer welt, in der sie sich über markenprodukte ihres sozialen status versichern sollten. der batik-t shirt mit der aufgedruckten sonne wich dem lacoste shirt, die ausgetretenen latschen der kindheit den sneekers ..

und, was so ziemlich das schlimmste an der sache war - in der sprache der rockmusik, die vorher noch die "lingua franca" der jugend der welt war mit ihrem "all you need is love", die stille revolution des planeten einleitete und den wandel orchestrierte, zog ein tonfall ein, in dem mord und todschlag, gewalt, diebstahl, das klingeln mit feisten goldkettchen zum allgemein akzeptierten gebahren wurden und unseren sprößlingen einen teppich ausbreiteten, auf dem man alles konnte, durfte, sollte ...

nur eines nicht: fliegen.

ich weiß, das war eine lange vorrede und der ggfl. hier vorbeitrudelnde leser fragt sich entnervt: "wo zum teufel bleiben denn nu die piraten?" und grummelt "hör mit diesen geschichten vom krieg auf, opi. schon okay, verdun war wahrscheinlich eine sause wert, du warst dabei, aber hast du nichts zur gegenwart beizutragen?"

wie das so ist, mit der gegenwart - man sollte, man muss die vergangenheit kennen, wenn man in der gegenwart nicht orientierungslos untergehen will.

es ist ja putzig, jedenfalls für den "oldi", den sprichwörtlichen "fifty years old hippie", wenn er plötzlich zeuge eines kleinen aufzugs wird, auf dem transparente "Mehr! Transparenz!" einfordern. eine ganz neue sache, dieses "transparenz"-dingens.

oder: hoppla, forderten die "grünen" nicht in den 80ern genau dies: "transparenz"? und - schockschwerenot - spielten sie damals nicht all diese kindereien wie die "rotation", die unverträglichkeit von amt und mandat  mit der größten liebe zur selbstzerfleischung durch?  immer unter dem höhnischen chor der kommentare der ewigen ober-schlauen, die besser wissen, wie die welt funktioniert - weil sie schon immer so war und es immer bleiben wird und nichts, aber auch gar nichts sich daran ändern wird.

und, macht nicht GELD die welt "rund"?

"haste was, biste was". man fühlte sich in die 50er zurückversetzt, dabei waren es die 90er. ein verlorenes jahrzehnt, musikalisch & menschlich. "Greed is good", wir erinnern uns, winston smith hatte viel zu tun in jenen jahren .

um den spannungsbogen zu halten, gebe ich mich jetzt mal den alltäglichen dingen hin und überlasse es der phantasie des geneigten lesers, sich den schrecken auszumalen, der ihn in meiner nächsten post ereilen könnte, wenn ich mir die "piraten vorknöpfe".

aber, wir kennen das ja aus den erzählungen eines "anhalters": bei dem bevorstehenden zusammenprall wird sich ein blumentopf in einen wal verwandeln, bevor er auf dem planeten aufklatscht und es wird nur zu einer leichten prellung an bord kommen.

ich darf aber nicht verraten, wer ge- oder verprellt wird ;-)

PS: und, nicht dass jetzt einer den tierschutzbund benachrichtigt - hier werden natürlich keine wale irgendwo aufklatschen. iwoh, es ging natürlich ausschliesslich um den spannungsbogen als solchen.