Dienstag, 20. August 2013

schon befremdlich ...

dieser eifer, wenn es darum geht, etwas zu beweisen, am besten "wissenschaftlich", der jüngere menschen befällt, wenn sie mit fragen konfrontiert sehen, auf die sie einfach keine antwort haben. wahrscheinlich, weil sie nicht gerne darüber nachdenken oder seltsame muttis mit noch seltsameren weltbildern hatten und nun aus ihrem trauma heraus, schutz unter den rockschößen von mama "wissenschaft" suchen.

jetzt "wissen" wir also, weil eine amerikanische gruppe von wissenschaftlern massenhaft ratten getötet hat, daß es kein "leben nach dem tode" gibt und "nahtoderlebnisse" problemlos wissenschaftlich erklärt werden können.

der eifer, mit dem gerade jüngere sich in solche diskussionen (jederzeit auch gerne über die wirksamkeit der homäopatie) stürzen und die radikalität ihrer überzeugungen ist wirklich bemerkens- und bedenkenswert:

die "wissenschaft" hat die "religion" ersetzt und vergisst den "disclaimer": über jedem "beweis" müsste ja ein schild angebracht werden "wir wissen halt nur, was wir gerade so wissen und das kann sich schon morgen ändern, weil wir morgen etwas wissen, wovon wir bisher keinen blassen schimmer haben.".



aber es ist, denke ich mal, auch nicht die "faktenhuberei", mit der die kids sich in den kommentarspalten gegenseitig demonstrieren, wer den "längeren" hat, sprich ausdauernder bei wikipedia nachgucken zu können als das gegenüber, die mich dabei irritiert, so ist das halt, es ist eher die panik, über etwas nachdenken zu müssen, was den rahmen von nachschlagewerken - vor allem aber der geborgenheit, die so etwas vermittelt - sprengt.

aber, naja, was soll ich sagen: florian rötzer schreibt sich schon mal in eine zukünftige karriere beim spiegel, wo er dann irgendwas als beweis verteidigen kann, daß menschen definitiv die einzige denkende spezies im all sind. dabei denke ich manchnal , die menschen sind die einzige nicht denkende spezies im all.

jedenfalls wenn ich diskussionen über solche themen bei telepolis lese.

4 Kommentare:

  1. Wie schön, ein weiteres Internet-Urgestein zu treffen, das explizit aus der Perspektive des vorgerückten Alters schreibt! :-)

    Für das "Leben nach dem Tod" interessiert man sich vornehmlich dann, wenn man mit dem Leben VOR dem Tod äußerst unzufrieden ist.

    Die Aggressivität junger "Wissenschaftshuberei" gegen Gläubige und "Anders-Wissende" aller Art rührt m.E. aus dem unbewussten Neid, dass jene etwas zu "haben" scheinen, was den Streitern für das einzig wissenschaftlich Wahre schmerzlich fehlt.

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  2. [..] unbewussten Neid

    der eigentliche witz: wir haben sie so erzogen ;-)

    bei dem einen oder anderen ahne ich so eine eso-besselte mama, die es ein bißchen übertrieben hat, und da dis kids ja nicht verstehen oder wissen, wie es "vorher" war, bemerken sie auch nicht ihre nähe zu "unseren" eltern.

    sie haben einfach ein überbordendes "sicherheitsbedürfnis", was ihre gedanken angeht ... weshalb ich ja gerade zum 200. einen langen text von meiner ersten homepage ausgekramt habe, an dem mir jedenfalls immer noch sehr viel liegt: es wird nicht mehr nach vorne gedacht ...

    was das leben vor/nach dem tod angeht, ich denke schon, daß die mit ihrem leben so unzufrieden nicht sind. diese art von themen ist halt ein heisses eisen, da wollen die einfach nocht nicht drüber nachdenken und wenn ... naja, dann greift das sicherheitsbedürfnis.

    ich jedenfalls möchte als efeuranke wiederkommen ...

    liebe grüße nach berlin

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  3. Efeu ist mir zu lahmarschig! Da will ich lieber Hopfen sein... oder Knöterich! :-)

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  4. schon okay, das war ein bloginterner joke und eine anspielung auf ein gespräch

    http://hinterwaldwelt.blogspot.de/2013/02/zwischen-ernst-stroke-unit.html

    an einem ort, wo man eben solche gespräche führt,

    tenor: der christenmensch denkt, wiedergeburt sei runde 2 ...

    ich wollte halt lieber als pflanze, von mir aus auch eine rauchbare, wiederkommen.

    efeu kann sich halt länger entspannt in der sonne rumräkeln.

    man trifft ja manchmal an den lustigsten orten die interessantesten leute.

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