"Nichts gibt so sehr das Gefühl von Unendlichkeit, als wie die Dummheit" (Ödon von Horvath)
und "Wir (selbst) wissen nicht, daß wir nichts wissen" (Frau Wang)
OMG ... die armen ... jetzt stehen sie am "pranger" und wir, das herzlose publikum, die meute, die sich zusammen gerottet hat, um sie zu teeren und zu federn in einem "shitstorm", der so unverdient über sie herein gebrochen ist, wir sollten uns was schämen.
naja, findet jedenfalls fabian reinhold beim spiegel und ich war für eine millisekunde, na gut, den bruchteil einer millisekunde, verführt, ein taschentuch herauszuholen, um es fabian virtuell zukommen zu lassen. nein, nicht für die nase, aber seine mutter scheint vergessen zu haben, ihm eines unter das kopfkissen zu legen, wenn er mal wieder zu wild geträumt oder sich an etwas anderem zu stark erregt hat und sich erleichterung verschaffen musste.
Es bleibt ein seltsames Gefühl, wenn ein einziger Satz auf Facebook über die Zukunft eines 17-Jährigen entscheidet.
bei mir bleibt offen gestanden ein noch seltsameres, wenn so eine 17jähriger einen brandsatz in ein asylbewerberheim wirft und menschen zu schaden oder gar zu tode kommen, wenn ich ehrlich bin. aber, ich bin sicher, dieses "seltsame gefühl" beschleicht dann auch fabian, dann allerdings leider ein bißchen zu spät und wohl als konsequenz seiner kleinen rede für toleranz und gegen den "shitstorm".
das sehe ich nämlich eigentlich eher wie mely kiyak, die ich hier gestern schon verlinkt hatte: ich finde, die foren sollten komplett dicht gemacht oder doch rigide moderiert werden, sie dienen nicht mehr dem gespräch sondern nur noch dem gebrüll dummer menschen, das kluge wie das feuer scheuen. der spiegel und andere sind da eher als brandstifter aufgetreten um der klicks willen. dies ist die klage dieses blogs, seit es ihn gibt.
oder ausführlich, wie das mely kiyak bis hin zur forderung, die foren der online medien zuzumachen, weil ein vernünftiges gespräch dort nicht mehr möglich ist und man sich eigentlich nur noch angewidert abwenden kann.
dann können wir ja zur entspannung ein bißchen gute musik hören.
was ich schon seit ein paar jahren mag, eben yat-kha seit seiner "reCover", entfaltet zunehmend seinen reiz, wenn man auch die älteren sachen von ihm hört. der mann ist auch russe und hat besseres zu tun, als leute in fremder länder foren zu trollen.
und sind richtiggehend "stolz", triererinnen zu sein, weil hier ... hier schaffen es die nazis, sich selbst so zu blamieren, wie man das nur kann. das ist mal eine schöne abwechslung, denn normalerweise geistert trier ja nur durch die bundesweiten medien, wenn mal wieder irgendwo jemand verschwand und/oder zu tode kam, wie die junge frau, die vor ein paar monaten ein paar hundert meter luftlinie von hier entfernt auf einem kleinen weg entlang der bahntrasse von einem bekannten erstochen und anschließend verbrannt wurde.
sich richtig blamieren, das muss man erst mal können undbabic, der kann das, wie man sieht. den habe ich früher mal, als ich da noch hinging, beim "jugo" neben dem exhaus getroffen. einem restaurant, in das uns meine mutter vor fast 20 jahren, als sie noch lebte, ausführte, das also einen gewissen persönlich-romantischen bezug für uns besaß. naja, bis ich halt mal da war und er und sein trüppchen am nachbartisch herumlungerten. da geht er wahrscheinlich immer noch hin. nur ich, ich esse halt nicht, wo nazis stammgast sind. wobei, wie babic aussieht, lebt der kneipenwirt sicher gut von ihm ... unsere abwesenheit sollte ihn also nicht weiter kümmern und selbst NPDler müssen ja mal was essen.
broeckerhoff hat natürlich recht, die sind nicht lustig. wie unlustig die sind, kann ein freund der besten freundin meiner mittleren erzählen, die mit ein paar freunden von der truppe um den nicht ganz "rassereinen" (*) npd chef dabei erwischt wurden, wie sie deren plakate im wahlkampf ein bißchen "verschönerten" (**), und sich einer der aktivisten danach im krankenhaus wiederfand.
nein, die sind nicht lustig. ganz und gar nicht.
aber, dämlich, das sind sie schon und haben sich den spott redlich verdient.