Samstag, 1. August 2015

drinking tea with alban

mit der freundlichern genehmigung meines "blutsbruders" brad, der so nett war ...

dicke alte männer, seit 40 jahren befreundet, um ein teeschiff versammelt auf einem kleinen familiären umsonst & draussen festival im hinterwald, das mit steve gibbons einen auf der bühne anzubieten hatte, der mit einem minimum an körperlicher bewegung ein maximum an rock'n'rhythm'n'roll entfaltete ... und ein jugendlichss publikum nicht nur zum tanzen brachte sondern auch davon abhielt, ihre handys in die luft zu recken.


was die beiden älteren herren auf dem photo auf den gedanken brachte, daß sie auch mal so jung waren, wie die unbekümmerten kinder da vorne, sie aber definitiv zu früh geboren sind (wir hatten nie die auswahl an hübschen mädchen, derer wir da angesichtig wurden) und sich die freuden des alters manchmal auf eine tasse tee (gekocht mit wasser, das sehr "katholisch" schmeckte, wie ich befand, lag wohl an de lourdes-kannister) und ein gespräch über die schönheit von marienliedern reduzieren ... i'm only joking ... bei "how does it feel to be on your own with no direction home to be complete unknown like a rolling stone" jedenfalls, der zweiten zugabe von steve gibbons, war es ein vergnügen, die alten und die jungen das gemeinsam singen zu hören ...


ach ja, das mit dem "minimum": guck dir an, wie raffiniert er das mit der hand macht, die liegt auf dem gitarrenhals wie festgetackert, macht aber präzise das, was den drive erzeugt. dazu muss man sích dann (in unserem alter) auch nicht mehr viel bewegen.

ein durch und durch tolles konzert von einem, den ich jetzt wohl auch seit 40 jahren mag ... und ein schöner sonniger tag unter und mit freunden ... an dem man sich auch mal dazu hinreissen lassen kann, mit jemandem zu reden, mit dem man schon seit roundabout 18 jahren nicht mehr kommuniziert (auch und gerade, wenn es die mutter seiner kinder ist) und sich am ende sogar zu einer freundlichen geste wie einer umarmung hinreissen lassen darf.

zeichen und wunder in der provinz ...

[nein, liebe durch und durch geschockte töchter, euer dad hatte keinerlei drogen, - geschweige denn eine exstasy-pille - intus, erträgt jetzt tapfer euren spott und ... das mit der für september von euch angesetzten zweiten hochzeit könnt ihr euch mal sofort wieder abschminken - wir sind bereits/immer noch verheiratet ...]

und nein, falls dich die frage quält, diese lustigen klamotten trage ich nicht nur zu festivals, um mich zu "verkleiden", die sind bequem und so was habe ich eigentlich eher häufiger an als jeans und schwarzer tshirt. das schöne psychedelische batikshirt trotzt seit einem dutzend jahren den unbillen der zeit.

und ja, den bart könnte ich mal stutzen ;-)

[ps] nachbemerkungen und lieblingsblogs auf tumblr

ah, wenn du dich fragst, warum ich "drinking tea with ..." statt "tee trinken mit ..." titele: das ist eine kleine referenz an einen blogger bei tumblr den ich sehr schätze, auch und vor allem wegen seiner "drinking tea" posts wie etwa "drinking oolong with gab" oder der mich sehr bewegenden post "tea with my father".

von ihm habe ich auch die idee übernommen, mein teeschiff einzupacken und mit auf's festival zu nehmen, um mit freunden dort tee zu trinken. dabei sind natürlich nicht so schöne photos heraus gekommen, wie etwa dieser kleine set. der blogautor hat witzigerweise (tea with gab) das selbe glasgefäß, das ich zum umgiessen aus der kanne, in der ich den tee koche, einsetze und - wahrscheinlich weit verbreitet - das selbe teeschiff, das frau wang hier verwendet (tea with my father), die auch gerne mit einer tasche mit allen utensilien unterwegs zu freunden ist. wir kichern gerne über eine geschichte von ein paar teemenschen, die mit ihrem koffer in ein teehaus einrücken und dort nur um warmes wasser bitten, den rest hätten sie schon dabei. ein wunderbarer snobismus - ich habe also wasser mit zum festival gebracht.

mir gefällt jedenfalls seine haltung, die ich am besten in "tea with gab" heraus lese, tee im öffentlichen raum zu trinken, sehr gut. "tea with gab" ist ein witziges statement aus einer amerikanischen vorstadt, eine "dissidenz", eine "abweichung", die ich sehr mag.

und: wenn ich schon über meine lieblingsblogger auf tumblr rede, was ich auch sehr mag ist "riversawaken" und wem ich mich sehr verbunden fühle, das sind die leute von boaputang365, deren einjährige reise durch china zu den orten, wo tee gemacht wird, ich sehr genoss und deren stimmungsvollen teezeremonien ich ich oft als stiller gast in gedanken beiwohne.

und ja, kichere nur über diese seltsame attitude des "teemenschen". ich bin es gewohnt, dinge zu einem zeitpunkt verstanden zu haben, als andere noch über die idee kicherten ;-)

irgendwann wird dem einen oder anderen im hamsterrad schon noch klar werden, daß es solcher ruhigen orte wie einer teezeremonie bedarf, um in dem ganzen wahnsinn zur ruhe zu kommen und die welt mit gelassenerem blick zu betrachten.

und, detail: sechs teesorten zur auswahl, oolong, longjin, white tea, 2 pu'erh und einen keemun (den man btw. "tschimen" ausspricht)

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