mein lieblingstext der woche ist diese wunderbare kleine selbstdarstellung
Wir seid Ihr, Ihr seid wir!
Wir studieren mit Euch. Wir sind Unbekannte und möchten das bleiben, denn unsere Identität ist irrelevant und jede Meinung nur ein Fraktal. Wir möchten Euch keinen Stempel aufdrücken. Wir möchten den Raum zu einem Prozess eröffnen, dessen Ziel absolut offen ist. Wir stehen zusammen mit Euch allen am untersten Ende der akademischen Hierarchie. Von hier möchten wir alle einen Abschluss, einen Job und uns den Zugang zu Einkommen wahren. Wir möchten eine Zukunft mit unseren Kindern und Wohnraum und so weiter, um das hier entworfene Gedankenkonstrukt zu reproduzieren, damit unsere Nachkommen dies weiter kultivieren können. Ihr kennt das ja…
Datenschutz gelebt
Leider zeigen jüngste Entwicklungen im online- und offline-Datenschutz, dass das nicht mehr so einfach sein wird. Potentielle Arbeitgeber_innen würden unsere Namen recherchieren können und dabei feststellen, dass wir in unserer Studienzeit kritische Diskurse organisiert haben – Heutzutage ist das Verteten einer Meinung leider nicht sehr karrierefördernd. Deshalb müssen wir vorsichtig sein, wenn wir unser kleines bequemes bürgerliches Glück nicht mit postadoleszenter Revoluzzerei verspielen wollen.
klar, kenne ich das. in jenen tagen in der GAZ (der "guten alten zeit", als wir noch einen richtigen kanzler hatten und nicht diesen fettfleck aus der pfalz, mit dem wir dann 16 jahre leben mussten) gab es diesen typus "revoluzzer" auch: der saß in der runde und war immer der, der die drastischsten forderungen stellte, jeden abschuss der raf wahrscheinlich in seinem kleinen "roten kalender" notierte und unbedingt das "schweinesystem" abschaffen wollte. oder, naja, daß andere es für ihn abschaffen sollten.
Roter Kalender aus dem rotbuchverlag 1984 |
er wurde dann chef eines modehauses, vom papa geerbt. sein "zugang zu einkommen", sein "wohnraum" waren sicher ganz passabel, ich weiss aber nicht, ob es da auch kinder gibt. ab einem gewissen punkt verliert man ja einfach das interesse an dem realen, gibt sich der schönen erinnerung hin und wird milde.