Blog Honig

Dienstag, 7. Juli 2015

zeit für phish ...

aber zuerst mal: happy birthday, ringo


und dann, ja, natürlich, viel zeit ...

ist ja im moment alles so hektisch, so kurzatmig und immer nur auf das naheliegende ausgerichtet, was liegt da näher, als dich, lieber leser, mit einer stunde musik, dem ersten set des rockpalasts im alten wartesaal zu köln 1996 in einen zustand der aufmerksamkeit für die wirklich schönen dinge im leben zu versetzen? eben!


und weil's so schön war, gleich noch eine.

eine der schönsten traditionen von PHISH sind ihre "costumes", sprich: sie nutzen das helloween shows, um eine ganze platte einer anderen band nachtzuspielen und sind dabei, jedenfalls was meinen geschmack betrifft, immer sehr zielsicher: "quadrophenia" von den who? das weisse album von den beatles? "exile on main street" von den stones? "wish you were here" von pink floyd?

oder, yihaw!, hier "remain in light" von den talking heads, eines der wirklich großartigsten alben ever, von adrian belew und seiner geradezu elefantös kreischenden gitarre in unendliche höhen katapultiert.auf belew wirst du verzichten müssen, aber hier ist die komplette "remain in light" von phish gecovert


ganz allgemein spielen phish & die grateful dead in der selben liga, man nennt das "jam rock" und das bezeichnet eine musik, in der es nicht darum geht, leute mit irgendwelchen hohlen attitüden zu beeindrucken, sondern auf der bühne eine art gespräch zwischen den musikern in gang zu bringen. was sicher einerseits im jazz und dem blues im allgemeinen seine wurzeln hat, aber durch bands wie die allman brothers oder eben die grateful dead dann seinen weg in die rockmusik fand.


heute gibt es eine unzahl jambands, nicht zuletzt die frühen "medeski martin & wood", die wieder in richtung jazz spazierten, vor allem aber diese band hier: phish, die für mich, als ich ihrer zum ersten mal in den 90ern gewahr wurde, legitime nachfolger der grateful dead waren und mich durch ihre stilistische lockerheit, den unbefangenen umgang mit musik jenseits der 70er (wie hier den talking heads) besonders attraktiv machten.

es ist ja nicht so, als ob in meinen zimmern mal ganze wände nur mit tapes, auf denen nicht etwa nur datum und ort vermerkt waren (ich kenne solche wände aus eigener anschauung, deadheads können sehr konservativ sein, was ich ihnen aber angesichts meiner eigenen liebe zur band zugestehe) - ich bin eher zu frei in der wahl meiner lieblinge und durchaus in der lage, auch tokio hotel etwas abzugewinnen. na gut, nicht der musik, aber doch dem phänomen als solchem, speziell dem historischen witz, daß eine deutsche band israelische und französische teens in deutschkurse lockte, damit sie die texte der band übersetzen können. ja selbst roy black besitzt einen platz in meinem herzen. ich bin da nicht ganz so tough und klar definiert wie ein diehard deadhead.

warum ich so viel rede, wo ich doch lieber noch was von phish anbieten könnte? recht hast du, da nehmen wir doch einfach noch ein konzert, 346 minuten, die volle dröhnung, new years eve 1999


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