Mittwoch, 2. Oktober 2013

never mind the sex pistols ...

here's eddie & the hot rods ...

klar, ich habe die sex pistols in jenen fernen tagen, als mr snoid dieses kleine portrait zeichnete

gemocht, nicht so sehr wie die clash, die nach "london calling" oder "sandinista" ein spektrum erreicht hatten, wie sonst kaum eine der punk bands damals (oder war XTC noch punk?), aber eben nicht so sehr wie eddie & the hot rods

okay, sollen sich die gelehrten und besserwisser darum streiten, ob eddie & the hot rods nun eher pubrock sind oder schon punk - die frage erübrigt sich eh, wenn leute, die denen du vorher über jahre weg dabei zugeguckt hattest, wie sie bei konzerten auf dem boden rumgehockt hatten und auf klaus schulze, genesis, yes oder die manfred mann's earthband "abgingen", sich plötzlich in einen haufen pogo tanzender wilder verwandelte, wenn man im JUZ etwa den raum mit dieser band beschallte: da gab's eben kein halten mehr.

was für die "pub rock" these spricht: die hatten es gelernt, einen raum zum kochen zu bringen und ihre themen waren auch weniger cooler underdogkram, der dir klar machen sollte, daß diese gesellschaft dich eh in den mülleimer entsorgen würde, falls sie noch dazu käme, weil die welt sowieso vor die hunde gehen wird. nein, die erzählten davon, wie es ist, ein "kid" zu sein, ein teenager und depressiv dazu ...



und, was mir gefiel, ich war ja schon immer fan der who, sie kannten und zitierten ihre vorbilder - was wiederum den sex pistols eher schwer fiel, die ja eher so taten, als habe es vor ihnen nichts gegeben und wenn, es sich dann nur um arschlöcher gehandelt haben kann, die du besser mal schnell vergeesen solltest: uncool. cool waren nur die punks.



eddie & the hot rods war's egal, ob du "cool" warst, sie wollten dich zum kochen und zum tanzen bringen und das gelang ihnen hervorragend. nach einer tollen ersten platte rechnet man im grunde seines herzens ja immer damit, daß die zweite der große absturz wird, aber selbst an dieser klippe sollte die band nicht scheitern, die zweite war sogar noch um nummern besser als die erste. und die parole hieß auch nicht abstrakt "anarchy in the UK", die handlungsanweisung war erheblich einfacher: 

mach einfach, was du willst!


und hör' "ihnen" einfach nicht mehr zu ...



"thriller", die dritte von 1977 wird gerne unterschätzt, der markt an neuen punk bands explodierte und bands wie XTC bewiesen, daß man auch mit einfachsten mitteln hochkomplexes zustande bringen konnte, aber jahrzehnte später kann ich die platte, wie auch den nachfolger "Fish & Chips" von 1980 immer noch mit höchstem genuss auflegen. 

danach verschwand die band ...

damals waren sue von der gegenwart überholt, die nun "postpunk"-bands wie "ultravox!" (ich meine die erste mit john foxx und nicht dieses jämmerliche substrat von einer hausfrauenband, das sich nachher so zu nennen wagte ... und, hausfrauen regieren die welt ... den erfolg einheimste), 


die "stranglers" , 


oder eben XTC gewichen.


wobei am ende wirklich nur XTC und japan sich konstant weiterentwickeln konnten und über jahrzehnte (japan in person von david sylvian) immer besser werdende musik machten. die stranglers waren ja von einem zum anderen moment nicht mehr diese finsteren kerle, bei denen du dich noch tief in der nacht in den dunkelsten straßen londons fühlen konntest, sondern "golden brown" und machten keinen punk mehr sondern fomten "aural structures".

eddie & the hot rods, die stranglers (raven tour) und ultravox! (system of romance tour) spielten in saarbrücken, unikult, ich durfte ihre anlagen auf die bühne schleppen und konnte danach wirklich tolle konzerte erleben.


spätergeborene müssen mit gartenzwergen wie oasis oder dem, was man so "britpop" (wie süß) leben ;-)


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