Blog Honig

Dienstag, 17. März 2015

die rechte art, dinge (nicht) zu tun ...

[caveat: das hier wird sicher verwirrend, das sollte schon mal von sekunde eins an klar sein. der eine oder andere, der sich - weil er christlich erzogen wurde und nie den kreislauf von schuld, strafe & sühne verlassen hat und denkt, es reiche schon aus, einfach die regeln zu befolgen - mit fragen dieser art nie befasst, geschweige denn die erfahrungen gemacht hat, die hier ausgebreitet werden, wird verwirrt das feld verlassen, bevor rosinante die ziellinie erreicht hat.
ich empfehle also, dein heil oder erkenntnis beim spiegelfechter, den NDS oder zur not auch bei kenFM zu suchen, da sind die dinge klar. hier sind sie "muddy", unscharf, in einem graubereich. damit muss man leben können.

auch gilt hier, wie fast immer, wenn rosinante diese art von ausritten unternimmt, das postulat montaignes: "hau ab! das hier geht dich nix an, das ist nur für mich und die meinen, nicht von wichtigkeit oder gar etwas für die vielen, ohne anspruch auf kompetenz oder gar den, dich beeindrucken zu wollen".
nein, es ist für den oder die eine(n), die diese art von erfahrung teilt und vielleicht zuspruch brauchen kann oder einen seiner/ihrer gedanken hier wiederfindet und sich freut, nicht ganz alleine damit zu sein.]
nur um das von anfang an klar zu machen:

ich hab' keinen blassen schimmer, was das ist "rechtes tun".

also für dich. für mich weiss ich es, aber wie das ist mit "dem weg" (aka dem dáo), jeder geht seinen eigenen. man wählt die route und geht, oder man sucht sich einen platz an diesem fluss aus und guckt, wie die wellen plätschern, figuren bilden, die sich wieder auflösen und andere bilden.

ein bißchen wie ein grateful dead konzert und deshalb sollte ich ein solches als soundtrack voranstellen. und was wäre besser als 240 minuten "view from the vault"?

 


 und mich dann in eine abschweifung zu stürzen ...

ich weiss noch, wie ich - als ich noch jung war - mich in hitchcock filmen immer fragte: "verdammt, warum rückt der nicht einfach mit der wahrheit raus? wenn er sagen würde, was er weiss und warum er sich so und so verhält, wäre das problem doch gelöst!"

wenn es denn immer so einfach wäre mit "der wahrheit". 

es gibt ja nicht nur nicht die eine, es gibt ja immer viele und, was die sache noch komplizierter macht, als sie eh schon ist, nicht jeder versteht, weil nicht jeder verstehen kann oder will.

das ist wie mit dem zuhören. man hört jemandem zu und denkt, man hat gehört, was gesagt wurde, aber man hat dummerweise nur die stimme in seinem eigenen kopf gehört, das was seth mit "das ego ist ein schöner lügner" so schön treffend beschreibt. man ist in seiner eigenen welt, kann die des anderen nicht sehen oder hören, und am ende hat man nichts gelernt sondern nur sein ego gefüttert.

"hab' ich doch schon immer gesagt!".

oder, um das praktischer zu machen: du trennst dich gerade von deinem freund/deiner freundin, ihr zwei sitzt am tisch und streitet euch. du führst noch mal all die dinge auf, die in deinem kopf sinn machen und zwingend sind, um den anderen davon zu überzeugen, daß wenn man nur ... und bemerkst, daß der andere längst so weit in seiner eigenen hermetischen welt gefangen ist, daß er gar nicht mehr hören geschweige den verstehen kann ... oder noch schlimmer ... will.

alles, was du tust, jedes wort, das du sagst, alles ist nur noch zeitverschwendung und die zeit wäre besser in eine folge von "futurama" investiert. es ist halt vorbei und jedes gespräch ist nur noch das verzweifelte sich anstemmen gegen eine wand aus granit.

naja, man ist halt in solchen situationen verzweifelt und will daran glauben, daß man doch noch etwas beim anderen erreichen könnte, was ihn "zur vernunft bringt". als ob es um "vernunft" ginge, wo es doch in wirklichkeit um gefühle geht. verletzungen und narben, das unverarbeitete, den liegen gelassenen müll, den nie jemand rausgebracht hat, weil alle immer denken "dafür ist noch zeit genug". und nun ist die zeit abgelaufen, die guten gefühle aufgebraucht und nur noch wut übrig.

jedenfalls nichts, was einen dazu veranlassen könnte, zu hören, was der andere sagt. da ist nur noch in seinem und deinem kopf die eigene stimme und die sagt: "ich hab recht und du bist nur ein arschloch, das versucht mich zu manipulieren".

deshalb: lieber ne folge "futurama". warum seine zeit daran verschwenden, worte aneinander zu reihen, die für niemanden einen sinn machen ausser für einen selbst.

ich glaube, ich habe das mit dem "gut zu reden" schon vor langer zeit aufgegeben. statt zu reden, entscheide ich, nachdem ich mir eine sache lange genug angeguckt habe, und der zeitpunkt erreicht ist, zu handeln.

so viel zum thema "man muss doch einfach nur aussprechen, was einem weh tut, was man weiss ... und schon löst sich alles in glückliche wölkchen auf". nein, es gibt eben situationen und ich denke, die meisten situationen sind so, in denen ist alles vergebliche liebesmüh: der andere hört und versteht nicht. weil er nicht kann oder will.

jedes wort macht die sache nur schlimmer als sie es schon ist.

in jenen tagen, in denen ich mich bei hitchcock-filmen damit quälte, mich zu fragen, warum der oder die zum teufel nicht einfach das erlösende sagt, beschloss ich für mich, daß ich immer sprechen und nicht schweigen oder verheimlichen wollte, um bloß nie in so eine situation zu kommen, in der alle einen für einen verbrecher halten, weil man - warum auch immer - (ver-)schweigt.

sagen wir mal, das ist meine jugendliche variante von "kein kitsch" und hat mich IRL wortreich gemacht, wenn ich mit frauen an einem tisch saß und die dinge zu klären versuchte. ich hab' auch im grunde nur wenig daraus gelernt, daß das einfach nicht funktionieren kann. man ist ja, warum auch immer, in dieser vorstellung gefangen, der andere sei im grunde so wie man selbst, also edel, gut & gerecht (hörst du mich kichern?) und mit ein bißchen starthilfe auch da hin zu bringen, wo man selbst zu sein glaubte.

dann habe ich, ich war schon weit jenseits der 40, eine wunderbare und kluge frau, eine königin, getroffen, nachdem ich mich lange mit prinzessinnen herumgeschlagen habe, die einen (oh, sie hatte ein paar ...) magischen satz sprach:

"andere leute sind anders"

ja ich weiss, das ist eine banale erkenntnis, aber ... naja, das dachte ich, bevor ich ihn verstanden hatte, auch. danach wurde er zu einem der wichtigsten überhaupt und er hat es mir erlaubt, andere auch als "anders" zu begreifen und von diesem "anders sein" zu lernen. das kann man nur, wenn man ihn wirklich verstanden hat und aufhört, sich selbst "ernst zu nehmen". so etwas wie "selbstironie" entwickelt und distanz zu seinem ego, diesem schönen lügner.

was auf jeden fall daraus folgert: andere können - so wenig wie man selbst - "verstehen", was man sagt - und man sollte sich das "können" in diesem satz wirklich auf der zunge zergehen lassen. versuch mal zwei liter flüssigkeit in eine 0.5 liter flasche zu füllen. manchmal passt eben das, was man sagt, erst gar nicht in den anderen hinein.

oft sind alle worte, die man verwendet, für den anderen anders "aufgeladen".

er versteht sie schlicht anders als man selbst. man sagt etwas, was man für ein kompliment hält ... und der andere ist angepisst und in der folge hat man stundenlang damit zu tun, den anderen zu "überzeugen", die dinge so zu verstehen, wie man selbst und könnte genau so gut in dieser zeit die wand anstarren.

ich mache gerne solche "komplimente". ich weiss ja, was ich meine. zu blöd, wenn mein gegenüber nicht "versteht". nicht für ihn, sondern für mich ...

geht das als einleitende ausschweifung durch?

können wir uns an diesem punkt des ausritts darauf verständigen, daß einerseits "wahrheiten" immer individuell sind, das mit dem "verstehen" so eine sache ist und es manchmal sinnlose zeitverschwendung ist, den anderen zu "überzeugen" zu suchen?

daß jeder nur hört, was er eben hören kann oder will?

wenn man das mal akzeptiert hat, verschwendet man seine zeit nicht mehr an tischen in endlosen gesprächen. man sieht zu, man hört zu, man trifft entscheidungen und gewinnt die zeit, die man beim versuch, sich zu erklären sonst verschwendet hätte.

ich treffe also lieber entscheidungen

na gut, der dàoist in mir, bevorzugt natürlich das lange sitzen an einem fluss, das starren in die wellen, das nachdenken, das "nicht tun" ... und erst dann zu handeln, wenn der "rechte zeitpunkt" gekommen ist.

das ist ein bißchen wie in diesen asiatischen martial arts filmen, in denen zwei samurai sich endlos umeinander herum bewegen und dann ... in einem kleinen moment ... den einen hieb setzen, nur diesen einen. nicht wie in den amerikanischen, in denen endlos aufeinander herumgekloppt wird, weil das irgendwie "unterhaltsamer" ist (was schon irgendwie seltsam ist, weil ich im grunde nie verstanden habe, was daran nun unterhaltsam sein soll).

entscheidungen - ich glaube ich habe mich hier schon mal ausführlich zu diesem thema ausgelassen - sind etwas, was wir im grunde scheuen. wir hätten immer gerne, daß die dinge so bleiben wie sie nun mal sind, damit kennen wir uns aus und ein warmes nest ist nun mal auch dann noch ein warmes nest, wenn die hütte eigentlich schon brennt und man demnächst als aschehäufchen seiner selbst endet.

im grunde hasse ich also entscheidungen, zögere sie hinaus, trage bedenken, bin ängstlich ob der konsequenzen und fürchte das neue.

ich lasse mir also immer zeit, verharre, starre in den fluss und hoffe, er bringt mir die antwort auf meine fragen, greife nach vorbeischwimmenden fischen und wühle nur den grund auf.

aber - wie diese samurai - es gibt es so einen punkt, an dem ich eben einen handgriff mache und versuch, es bei diesem einen zu lassen. ich prügele mich nicht gerne, ich habe das mit der "überzeugungsarbeit" eingemottet und verschwende meine zeit nicht mehr an das "erklären". soll der anere doch verstehen, und wenn er das nicht kann oder will:

"selbst schuld"

ja ich weiss, das ist so ein satz, den die, die ihn IRL aus meinem mund hören, hassen. warum kann ich nicht einfach sagen "dann trägst du eben selbst die verantwortung für das, was du tust, leb mit den konsequenzen ..."?

ganz einfach, das ist mir zu lang ...

und, verdammt noch mal, als ob der andere die konsequenzen absehen könnte. als ob er das auch nur wollte. er oder sie sieht eben, was er oder sie sehen kann und ist, hihi, "selbst schuld", wenn er nach 20 jahren feststellt, was für eine grandiose scheisse er oder sie gebaut hat, wie sehr das das leben all derer negativ beeinflusst hat, die ihm oder ihr anvertraut waren und die nun die konsequenzen mit-tragen müssen.

ich hab' mich oft gefragt, woran das liegt und denke, es ist sicher auch das ergebnis eines denkens, in dem es eben eine art von "richtigem verhalten" gibt, das einem eingetrichtert wurde und mit dem man sich nun die dinge zur not "zurecht" erklärt, statt zu verstehen, daß es nur ungeduld und eigensucht sind, die einen dahin treiben.

im nachhinein darüber zu jammern, daß man "schön blöd" war und es "selbst schuld" ist, ja sogar verzeihung oder einverständnis zu suchen, ist peinlich - und dieser satz und die vorangegangen haben eine klare adressatin, die in diesem blog (daoist der ich bin, bewandert in der kunst etwas nicht zu tun) noch mit keinem einzigen wort auch nur angedeutet wurde: gäbe dir, mir oder einer der anderen beteiligten personen dieser akt des verzeihen auch nur eine einzige sekunde dieser verlorenen jahrzehnte zurück?

könnte ein "ich bin dir gut" auch nur ein einziges drama wirklich wieder gut machen?

eben. und deshalb wird dieses "ich verzeihe dir" niemals über meine lippen kommen, ich werde nie wieder länger mit dir in einem raum sein, in dem du bist, als unbedingt sein muss. du bist auf einem anderen planeten als ich und ... selbst schuld.

nach dieser sehr persönlichen abschweifung in ein gebiet, das ich selbst seit einem guten dutzend jahren mich weigere zu betreten, sind wir beide, cher lecteur, beim thema angelangt: die rechte art, dinge (nicht) zu tun ...

ich weiss ja immer noch nicht, was "recht" ist. also nicht für dich ...

aber: ich weiss es für mich.

ich bewege mich in dieser grauzone dessen, was ich explizit tue oder eben explizit nicht. wobei: das solle eigentlich das thema dieser post werden, mal gucken, wie weit ich das noch hinbekomme und du mir bereit bist zu folgen, nachdem ich dich eben mit persönlichen ausschweifungen vielleicht konsterniert habe.

das mit dem "nicht tun" ist nämlich "so eine sache".

was man nicht sehen kann, ist eben unsichtbar.

der andere sieht immer nur, was getan worden ist, aber das, was man nicht tut, weil man die alternativen durchdacht und sich für diese eine variante entschieden hat, erschliesst sich in der regel dem anderen nicht, der in seinem handeln keine alternativen kennt geschweige denn bereit ist, darüber nachzudenken, was man alles tun könnte und bewusst nicht tut.

die meisten menschen, die ich kenne, haben keine vorstellungen von "alternativen".

das scheint so eine "krankheit" von programmierern zu sein, die dinge immer zu ende zu "spielen", sich auszumalen, was welche konsequenzen haben wird und das zu verwerfen, was am ende in einem systemabsturz endet. die meisten sind eher auf "mit dem kopf durch die wand" gepolt, ihr betriebssystem basiert auf der anweisung "ich ich ich" und wird einfach nicht geupdatet.

wozu auch, sie haben ja "recht".

scheiss auf die konsequenzen. die sollen mal schön die anderen tragen.

als ob es so einfach wäre und nicht all das, was man so auf diese art glaubt vertagen zu können, nicht am ende doch in einer schlammlawine auf einen herabrutscht und alles unter sich begräbt. statt den müll rauszubringen, ihn aufstapeln, bis alles vergiftet ist.

dinge zu tun oder eben nicht zu tun, gehört zu den entscheidungen, die man trifft. man kann sich das überlegen oder aus dem bauch heraus all das tun, wonach einem ist.

nur ... was ist "recht", was die "richtige art"?

wie gesagt, für dich weiss ich das immer noch nicht, aber ich weiss es für mich und stehe deshalb zu meinen entscheidungen, wenn ich denn schon mal nach langem starren in den fluss eine treffe, die andere konsterniert, verstört, verwirrt, abstößt, ihnen rätselhaft bleibt und für die sie, für sich, keine erklärung finden können.

oft sind solche entscheidungen für den anderen ein ärgernis und er oder sie fasst es nicht, wie weit ich damit gehen kann. daß ich zb. in der hohen kunst, andere aus meinem leben zu verbannen und es ihnen fortan nicht mehr gestatte, "mir unter die augen zu treten", geübt bin.

der katholik in uns ...

denkt ja, er sei - schon wegen all der strafen, die auf uns warten, wenn wir "böses" tun und nicht bis zum ende versuchen, uns "recht" (richtig, korrekt, erwartbar) verhalten - zu einer bestimmten art, die dinge zu tun, "verpflichtet". von wem auch immer. ich wüsste nicht, wer oder was das sein soll jenseits eines "gentlemen agreements", nicht zu tun, von dem man weiss, daß es einem anderen explizit schadet, man das weiss und es dann trotzdem tut.

und genau da - ich scheine die kurve dann doch noch bekommen zu haben - liegt der hund begraben: wir können unser verhalten eben nach solchen kriterien jenseits des letzten satzes ausrichten, aber hey, müssen wir das? müssen wir die konsequenzen tragen, wenn wir "erwartbar" oder für - den anderen, sic! - "korrekt" und "recht" handeln?

ist das die richtschnur "rechten" handelns?

daß der andere es akzeptiert?

daß er es "richtig" findet und wir für ihn "berechenbar" das tun, was er von uns erwartet und sind wir verdammt, damit zu leben, daß der andere so die herschaft über uns bekommt?

ich denke, daß nein ...

der andere muss mein leben ja nicht leben, das muss ich selbst ...

und ich, eitel wie ich bin, mag meine entscheidungen. da gibt es situationen, in denen ich voller angst war, wohin mich das jetzt bloss bringen wird ... und wache auf an einem ort, an dem der interessanteste mensch ist, den ich je kennen lernen durfte, und bin von einem moment zum anderen glücklich, wo ich vorher nur noch traurig und einsam war, aber glaubte, das "rechte" zu tun, immer den anderen im blick und nicht wirklich mich.

und, während hier "terrapin station" den boxen entströmt wie milch & honig, ich lebe auch ganz gut damit, daß dinge, die ich nicht tue, nicht gesehen oder verstanden werden. warum sollte ich jammern, daß der andere das nicht kann oder will?

was geht mich überhaupt "der andere" an?

er hat doch seinen eigenen weg, sein dáo, den er gewählt hat für sich und wenn er ihn an den punkt bringt, an den mich meiner geführt hat, zu diesem gefühl "verbunden" zu sein und "am rechten ort", dann soll es mir recht sein.

wenn er nur kindische eifersucht und kleinlichen neid verspürt, in einem kontrollzwang verhaftet, versucht, die welt um sich herum zu zwingen, sich so zu verhalten, daß er für einen moment glaubt, mit sich und der welt "im reinen zu sein" ... und im nächsten schon wieder etwas findet, was quälend nach eingriff und ordnen kreischt, also nicht versteht, daß man nicht die dinge da draussen sondern nur die dinge in sich selbst "ordnen" und mit ihnen "in harmonie kommen" kann, dann muss er oder sie eben noch lange gehen auf diesem weg und ... naja, so lehrt es das oa. beispiel nach 20 jahren eben verstehen, wieviel unheil und unglück auf dem weg angerichtet wurden.


"selbst schuld", eben.

ah, das war ein langer und auschweifender ritt, keine ahnung, ob du etwas damit anfangen kannst, aber so ist das eben auf diesem, dem weisen montaigne - der sich wohl auch ein buddhist und dáoist verstanden hätte, wenn er diese alternative hätte abwägen können - verschriebenen blog: schwarz weiss, klare antworten, anweisungen, wie du deinen weg zu gehen hast, kann ich dir leider nicht geben.

nur ein bißchen spazierengehen und abschweifen.

[nachtrag]

doch noch ein längerer nachgedanke, weil mir bei der lektüre der post auffiel, daß ich einen gedanken doch vielleicht noch besser ein bißchen breiter ausgewalzt hätte, der hier in der garage in einem der langen nächtlichen gespräche, die ich gerade schmerzhaft zu vermissen beginne, schon längst sehr viel weiter ausgebreitet wurde.

ich habe da oben ein bißchen verächtlich über .5 liter flaschen und den versuch, da zwei liter flüssigkeiten einzufüllen, gelästert und das ist natürlich gemein. menschen sind nun mal so, wie sie sind. es ist ja niemand ein besserer mensch, nur weil er ein größeres fassungsvermögen hat und ich will das auch nicht auf volumen beschränken.

oft ist es ja eine frage der haltung. der ein-stellung. man ist manchmal einfach nicht auf den anderen ein-ge-stellt. man tickt anders. man versteht anders. sender/empfänger modell, du erinnerst dich?

wenn man mit jemandem redet, hängt viel davon ab, ob der andere oder man selbst überhaupt zuhören _will_. das ist dann keine frage des "könnens", oft ist es eher eine frage des "wollens". wenn jemand nicht "will", dann ist das "mißverständnis" sozusagen in der dna des gesprächs eingeschrieben.

alles wird "falsch verstanden".

du sagst etwas nettes ... und dein gegenüber denkt "du arsch, du willst mich doch bloß einwickeln". man möchte das vielleicht nicht, aber ändere mal was dran, daß der andere das eben denkt. geht nicht und so ist das gespräch in der folge ein einziger versuch, den anderen davon zu überzeugen, daß man das doch gar nicht so meint.

und damit zeitverschwendung ...

weil man niemanden überzeugen kann, der sich nicht überzeugen lassen will und eigentlich alles, was du sagst nur dahingehend abklopft, was er denn jetzt am besten so mißverstehen könnte, daß er dir "einen strick daraus drehen" kann. "das wort im munde verdrehen", wie man so schön sagt.

egal was du sagst: es ist scheisse.

das führt in der regel dazu, daß gespräche sich erhitzen. die worte werden schneller ausgetauscht, sie verwandeln sich in kleine geschosse und plötzlich ist das, was eben noch ein gespräch war, eine schiesserei und es geht im grunde nur noch darum, dem anderen verletzungen zuzufügen - und das geht wiederum dann weit über das hinaus, daß für andere menschen bestimmte worte "aufgeladen" sind, sie sind plötzlich "kanonenfutter".

solche gespräche beende ich übrigens mittlerweile schon nach dem ersten oder zweiten schuss. zeitverschwendung. als ob ich nichts besseres zu tun hätte, als mich zu prügeln. bin ich einfach zu alt für.

als erfahrener radiohörer bin ich ja auf worte und ihren "gesang" geeicht. ich liebe es, zuzuhören, und verstehe relativ schnell, wo ich mit dem anderen dran bin, wenn er mich bewusst anfängt misszuverstehen. an der stelle steige ich dann aus, weil es einfach keinen sinn macht.

den macht es nur, wenn man neugierig ist auf das, was der andere mitzuteilen hat, wenn man offen ist, etwas zu verstehen, was man bis dahin nicht verstanden hat und das wiederum setzt ja voraus, daß man von sich selbst annimt, daß man eben nicht alles versteht.

streitgespräche funktionieren in dem sinn dann so, daß man von sich selbst denkt, man habe alles verstanden, der andere das auch denkt, und dann die klopperei beginnt. das ist dann eben kein gespräch sondern ein gefecht.

ich habe es mir in solchen situation angewöhnt "ich bin wasser und weiche" als mantra zu denken, werde still, höre um so genauer zu und versuche, das tempo aus den gesprächen zu nehmen. einfache taktiken wie die, daß man nicht "du bist ..." oder "du hast ..." formuliert sondern "ich fühle mich ..." oder "ich denke, daß ..." helfen da ja in der regel nicht sonderlich weiter und die unlängst hier von meiner mittleren, die gerade so was an der uni lernt, praktizierten kleinen handgriffe wie das "spiegeln" des gegenüber oder das "setzen eines ankers" halte ich persönlich für modischen psychoschnickschnack, den aufreisser in ihren videos ja gerne als allzweckwaffe verkaufen und mit im grunde äußerst gefährlichen hypnose-taktiken spielen, die kein spielzeug sind.

menschen sind ja tatsächlich im grunde manchmal so bewusst wie kühe auf der weide, man kann sie manipulieren. aber, was gewinnt man wirklich, wenn man den anderen "manipuliert"? im grunde doch rein gar nichts ausser dem schalen triumph, einen trick zu beherrschen, aber vom anderen hat man nichts bekommen, kein gefühl, keine zustimmung, keine wärme. das ist ein bißchen wie masturbieren. unbefriedigend.

nein, der kern der dinge ist die fähigkeit, sich dem anderen und seinem anders sein zu öffnen. das ist, wenn man zb. einen "interkulturellen dialog" führt, im grunde das A & O, weil man nur so wirklich den unterschied versteht und daraus gewinn für sich selbst ziehen kann.

leider sind viele menschen in der regel kleinkariert. sie sehen bis zum rande ihrer teetasse und glauben, sie seien schon der ganze geschirrschrank. sie schlafen.

und, wie sagt der buddah, wenn man ihn fragt: "was bist du?"

genau: "ich bin wach"

leider kann man nicht immer mit "wachen" und "offenen" menschen reden.

die rechte art, und hier kenne ich die "rechte art" auch für dich, ist aufzuhören mit schlafenden zu reden und dir lieber leute auszusuchen, die bereit sind, sich dir zu öffnen, ihr herz aufmachen und ihren verstand und hören wollen, was du sagst.

die anderen sind zeitverschwendung ...


[kleines ps] in dieser post sind mehrere reale personen aufgetreten und jede muss für sich selbst herausfinden, was für sie "gültigkeit" besitzt. daß morgen der 18.3. ist, ist "koinzidenz", und die person, die dieses datum an mich bindet, ist - um mißverständnissen vorzubeugen - hier "mit am besten weggekommen", weil so gut wie gar nicht - das dáo des nicht-tuns eben, denn hier gilt das "nicht gesagte", ein hohes maß an respekt und, ja, zuneigung, so befremdlich das angesichts meiner entscheidungen auch anmuten mag. ich kann ganz gut zwischen den "guten" und den "schlechten" unterscheiden und bin - überraschung! - auf eine befremdliche art den guten "treu", wozu das auch immer "gut" sein soll.

[pps] im konzert, das lief, während ich das hier geschrieben habe, bin ich bis zu 2:16 gekommen, ich hätte also noch ne stunde zeit gehabt. in diesem sinne "i need a miracle, everyday!" und enjoy the show!

[ppps] und ja, ich habe eben etwas hier herausgenommen, was dann doch zu prsönlich und ein angriff war. dazu ist mir die post dann doch zu schade

10 Kommentare:

  1. "ich empfehle also, dein heil oder erkenntnis beim spiegelfechter, den NDS oder zur not auch bei kenFM zu suchen, da sind die dinge klar. hier sind sie "muddy", unscharf, in einem graubereich. damit muss man leben können"

    und ich werd dann wohl wieder
    wenn ich zu klar werde
    obwohl ich kenFM_das ist doch ne Art
    wie soll man sagen
    der Jebsen iss Opportunist bis ins Mark
    wie der G.Jauch
    der Jauch ist aber älter

    "nein, der kern der dinge ist die fähigkeit, sich dem anderen und seinem anders sein zu öffnen. das ist, wenn man zb. einen "interkulturellen dialog" führt, im grunde das A & O, weil man nur so wirklich den unterschied versteht und daraus gewinn für sich selbst ziehen kann.
    leider sind viele menschen in der regel kleinkariert. sie sehen bis zum rande ihrer teetasse und glauben, sie seien schon der ganze geschirrschrank. sie schlafen"

    na ich mein so geht's ja nicht
    Dialog anpreisen
    und dann Karos behaupten
    das iss doch kein Dialog
    das ist doch ne katholische Zuweisung
    woher ich das katholische vermute : wegen deinem Kern im Zitat
    z.b. der Kern der Dinge ist die Liebe

    der Jürgen Habermas
    der iss extrem schlau
    viel schlauer wie dein Solomon
    und darum hab ich auch nur 2 Bücher vom Habermas
    die Theorie des kommunikativen Handelns Band 1 und 2
    und da geht es auch um Diskurs, Dialog
    man versteht aber nix
    oder eben nur der Profi
    da frag ich mich
    wenn die Theorie schon so iss
    wie soll dann die Praxis aussehen

    das iss ja wie bei Montaigne und dem Reiten
    im Reiten war der nicht so gut
    und er wurde dann auch mal niedergeritten

    das sag ich jetzt wegen der Rosinante
    und sone Anzüglichkeiten

    "nur um das von anfang an klar zu machen:
    ich hab' keinen blassen schimmer, was das ist "rechtes tun".

    du gibst an
    nen Schimmer hat jeder

    und wenn man dann nen zu kleines Pferd reitet wie es der Montaigne gemacht hat
    dann kann das schlecht ausgehen
    iss nicht gelogen
    steht alles in nem Buch von Montaigne
    das mit dem Pferd

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    1. [..] und ich werd dann wohl wieder
      [..] wenn ich zu klar werde

      hey, atme mal tief durch ;-)

      dir ist schon klar, daß das eine meiner persönlichsten posts ever war und es mich eine menge "traute" gekostet hat, sie so zu schreiben, wie ich das probiert habe.

      natürlich bin ich alles andere als ein fan von kenFM, der steht eher für einfache wahrheiten. ich hab' nur komplizierte fragen ... und das ist nicht kokett

      mal ganz allgemein: es ist ja auch ein stück über dich drin. ich will dich doch nicht davon überzeugen, daß ich ein "weiser" mann bin, ich bin ein kichernder idiot. aber was ich bin, das hängt am ende doch von dir ab: du begegnest mir mit skepsis ... und was kommt dabei heraus? genau skepsis. also das, was vorher schon da war. du denkst einen schönen gedanken in meine richtung und was kommt dann dabei heraus? probier's doch einfach mal.

      [..] du gibst an

      siehst du, deshalb fällt mir das so schwer, solche sachen zu posten. wenn ich dich, den leser, nicht erreiche, erreiche ich gar nix ... und das , obwohl ich doch gar nix "erreichen" will. ich will doch bloß laut nachdenken und spekuliere drauf, daß der eine oder andere satz bei dir/dem leser ein gefühl von "hey, das kenne ich und so geht's mir auch" auslöst. mehr will ich doch gar nicht.

      wenn ich - und hier solltest du das mit dem dáo und dem (nicht) tun vielleicht wirklich mal ernsthaft bedenken, hier eine seite einrichten wollte, in der ich irgendwelche spirituellen ratschläge geben wollte, hey, dann könnte ich das doch tun, oder?

      ich könnte mir drüben bei youtube einen kanal einrichten und von morgens bis abends meine ergüsse ins netz stellen ... warst du schon mal dort? dort sind trilliarden solcher wichtigtuer und wenn du mit jemanden schimpfen willst, daß er/sie "angibt", hey, dann wärst du dort doch besser aufgehoben.

      sieh also, was nicht zu sehen ist ... eben. es hat doch keinen sinn, sich an mir festzubeissen und all das in mich zu projezieren, von dem du denkst, ich wäre das.

      das bin ich nicht. ich denke, ach ich weiss es ja aus dem letzten halben jahr nur zu genau, jemand, mit dem man sich eine lange nacht lang unterhalten kann und sich nicht langweilt, that's all. ab und an habe ich so einen kleinen handgriff drauf, mit dem ich das herz meines gegenüber öffnen und ihm was gutes tun kann. ganz einfache und - auch wenn du das jetzt nicht glauben willst - auch durchaus bescheidene sache.

      sieh bitte, was nicht zu sehen ist

      und natürlich ist montaigne ein schwergewicht, wer wäre ich, mich mit ihm, dem meister, vergleichen zu wollen. meine permanenten verweise sollen doch nur den "tenor" dieses blogs in erinnerung rufen, ihm vielleicht den einen oder anderen leser zuführen und bei dem einen oder anderen vielleicht so etwas wie "frieden" mit sich selbst. ich liebe montaigne und seine haltung eben, seine gedanken sind so klar und doch stellt er sich nie hin und sagt "ich weiss es besser als du".

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    2. [..] nen Schimmer hat jeder

      ja, klar ... ich hab einen schimmer, wie _ich_ das für _mich_ handhaben kann, aber wenn ich über das "du" nachdenke, dann habe ich eben keinen mehr. ich weiss doch nicht wirklich, was jemandem "gut tut". wenn ich jemandem "gut tun" will, dann höre ich ihm ganz ganz ganz lange zu und verteile meine handgriffe über monate hinweg und mache sie nur dann, wenn der/die andere nicht von ganz alleine drauf kommt. das ist das, was hier eine freundschaft begründet, wie ich sie schöner nie erlebt habe.

      ich denke, ich bin nur halb so "grob", wie du das manchmal denkst, und definitiv nur ein viertel so eitel ...

      oh doch, ich kann grob werden

      http://www.stilstand.de/der-schwarze-block/comment-page-1/#comment-10752

      wie heute nachmittag. ich bin nicht wischiwaschi-harmoniesüchtig.

      [..] rosinante

      ich hoffe, da kommen keine mißverständnisse auf. wenn ich rosinante, das pferd des don quichotte, dem neben montaigne & wolfgang neuss dritten säulenheiligen dieses blogs bemühe, dann sagt das: "okay, jetzt geht mir der gaul durch"

      und hey, salomon, habermas, adorno, montaigne, timothy leary, robert a wilson ... steht alles bei mir neben einander, ich klaue bei jedem, ja selbst bei baghwan, wenn mir etwas zusagt, ich bin da nicht "fixiert auf".

      und, hihi, ich hoffe, du hast diese ausgabe von montaigne

      http://hinterwaldwelt.blogspot.de/2015/01/ein-geschenk-am-rechten-ort.html

      die reklam ausgabe habe ich verschenkt und die drei bändige französische ist dummerweise gerade zu weit weg. das nur, um neidgefühle aufkommen zu lassen (gd&rvvvvf)

      Löschen
  2. http://hinterwaldwelt.blogspot.de/2015/01/ein-geschenk-am-rechten-ort.html

    anaconda steht bei mir drauf

    "aber wenn ich über das "du" nachdenke"

    unterhalte dich mal mit nem Border
    oder nem perfekten Narziss

    da rastet man sogar aus_gelegentlich
    bringt aber nix
    das prallt an denen ab wie nix

    "und definitiv nur ein viertel so eitel ..."

    ok, ein drittel so eitel

    "ich klaue bei jedem, ja selbst bei baghwan, wenn mir etwas zusagt, ich bin da nicht "fixiert auf"

    klauen tut man besser konzentriert
    sonst verwirrt einen das Diebesgut
    weil das Gut sagt nicht einfach nur zu

    der hat auch bei Bagwahn geklaut_Peter Sloterdijk
    und der schreibt dann Bücher wie: Du mußt dein Leben ändern

    wieso ich?
    wie kommt der Rüpel da drauf

    "ich bin ein kichernder idiot. aber was ich bin, das hängt am ende doch von dir ab: du begegnest mir mit skepsis ... und was kommt dabei heraus? genau skepsis. also das, was vorher schon da war. du denkst einen schönen gedanken in meine richtung und was kommt dann dabei heraus? probier's doch einfach mal."

    so kriegst du mich nicht

    nen kirchernder Idiot bist du nicht_ das iss Eitelkeit über das viertel Riesling schon raus
    ich bestimme dich auch nicht
    ich hab nur Sicht

    "wenn ich dich, den leser, nicht erreiche, erreiche ich gar nix ... und das , obwohl ich doch gar nix "erreichen" will. ich will doch bloß laut nachdenken und spekuliere drauf, daß der eine oder andere satz bei dir/dem leser ein gefühl von "hey, das kenne ich und so geht's mir auch" auslöst. mehr will ich doch gar nicht."

    wieso gibst du dann bei TP so Antworten wie du sie gibst
    die sind doch mehr konkret

    ich hatte bei TP viele Figuren am Start
    ich kenn die gar nicht mehr alle

    Erfolg hatte ich mit denen nicht
    schon
    so manchmal
    die Twistern sagte mal
    der hat es drauf, der blickt's
    aber sie wusste nicht was sie sagte
    später hat sie gemeint
    ich verstehe den nicht
    also sag ich auch nix mehr über den
    das war korrekter
    nur ihr Sprung war nicht korrekt
    vom alles ins nix

    "in der ich irgendwelche spirituellen ratschläge geben wollte, hey, dann könnte ich das doch tun, oder?"

    na so manchmal hast du den Ton aber drauf
    schimmert der durch
    wahrscheinlich müsstest du dann über dich selbst lachen
    würdest du so einen Unsinn betreiben
    zumal das nicht montaignelike wär

    "es hat doch keinen sinn, sich an mir festzubeissen und all das in mich zu projezieren, von dem du denkst, ich wäre das"

    der Satz könne von nem Narziss sein
    auch von einem Border on da run

    "seine gedanken sind so klar und doch stellt er sich nie hin und sagt "ich weiss es besser als du"

    sag ich mal

    er war ja auch ganz gern allein
    da streitet man sich nicht zu gerne
    da frisst man lieber etwas mehr Stoa
    und sinniert zum Fenster raus

    "hey, atme mal tief durch ;-)"

    ja, ich bin halt ein Mensch und spotte gern
    auch über Montaigne












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    1. ich lass dich mal bedenkenlos so reden, wie du das möchtest.

      es ist naturlich schade, daß ich dich nicht "kriege", wobei das weniger für mich "schade" ist. ich habe da ja so eine projektion in deine richtung und versuche den gedanken nicht zu denken, daß deine eigene endlichkeit keine "figur" ist sondern dein aktueller zustand,

      ich denke dann halt: frieden machen. in harmonie kommen. frohen herzens, die dinge geregelt, gehen können ohne bedauern. und in diese richtung zeilen dann meine antworten, deshalb "ertrage" ich die "bitternis" und deine wut.

      sie zielt ja nicht wirklich in meine richtung.

      [..] eitelkeit

      guck, ich mach mir da nicht wirklich was vor. natürlich bin ich eitel und bilde mir ein, das eine oder andere gelernt zu haben und wende das nun an. wenn ich also an orten wie der telepolis oder dem spiegelfechter auftrete, als sei ich zeus persönlich, ist das das ergebnis dieser gelernten sachen.

      wenn dann jemand sagt "du bist das arroganteste arschloch, das mir je über den weg gelaufen ist", würde ich wahrscheinlich "oh, danke, das ist ein schönes kompliment" antworten ;-)

      ich habe die tage an anderen orten diese strategischen dinge offen gelegt und betont, daß man ja - wenn mand ie dinge klug handhabt - immer am adressaten vorbei an die schreibt, die mit-lesen und sich nie trauen würden, im sandkasten mit zu spielen. vsrstehe meine auftritte bei TP und SF so: ich schreibe nicht für die, die mir antworten, ich schreibe für die, die es nicht tun. das ist übrigens ein erfahrungswert aus 20 jahren, sehr praktisch, meine älteste internetfreundschaft (w0 jahre ...) basiert genau darauf und ich rede hier über einen menschen, der wochen bei mir gewohnt und mit mir gelebt hat, nicht über projektionen.

      [..] Peter Sloterdijk

      war (afaik) im ashram und sanyas ...

      [..] na so manchmal hast du den Ton aber drauf

      guck, das ist dir jetzt wirklich schwer zu vermitteln, aber: hey, das ist das, was im letzten halben jahr hier gelaufen ist, genau so wird hier geredet. das kann man nur verstehen, wenn man akzeptiert, daß es menschen in einem kulturkreis gibt, für den diese art rede das normalste in der welt ist. mit genau so einem menschen habe ich das glück reden zu können und verstanden zu werden.

      für dich ist das "esoterisch". das ist okay, wie sollte ich erwarten, daß du nicht all das, was du da druassen in den esoshops und hausfrauenseminaren an falschem getue wahrnimmst, mit dem verwechselst, was ich hier zu sagen suche. geh einfach mal für einen kurzen moment davon aus, daß es kein "getue" ist sondern das ergebnis von 44 jahren, in denen ich mich selbst als buddhist verstehe und seit einem halben jahr eine große betonung auf das "dáo" lege. buddhismus, solltest du an dieser stelle wissen, hat fast 200 varianten, meine wäre der japanische zenbuddhismus, "zen oder die kunst, fenster zu putzen", um mal van morrison und ein bekanntes buch zu vermischen. die kleinen dinge. nicht das mystische des tibetanischen buddhismus. eine sehr rationale variante.

      das klingt dann für dich trotzdem wie das ein und selbe.

      ich hatte mal eine bekannte aus sri lanka, buddhistisch von geburt an, mit der ich mal einen abend verbrachte, die dinge besprach und die dann meinte: hey, es gibt 199 varianten ... und wir beide teilen haargenau die selben.

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    2. [..] der Satz könne von nem Narziss sein
      [..] auch von einem Border on da run

      och nöööö. nimm ihn so, wie er da steht: wenn du wirklich ein arschloch suchst, dem du ne standpauke halten kannst: da drüben bei youtube kenne ich drei oder vier kanäle von selbstverliebten vollidioten, da wärst du besser aufgehoben.

      mich "prügelst" du, weil ich so freundlich bin, dich das tun zu lassen, aber ... naja, ich gaube, du könntest mit dieser haltung was verpassen.

      ich kann dich ja schlecht auffordern, mir zu "vertrauen", du hat wahrscheinlich schlechte erfahrungen gemacht und, zu allem überfluss sind wir in einem öffentlichen raum, es ist sehr schwer, sich an so einem ort zu "öffnen" und "vertrauen zu schenken". aber, ich habe dir ein paar brücken gebaut, lasse dich hoffentlich spüren, daß du mir nicht "gleichgültig" bist und ich dich "ernst" nehme.

      ob du das siehst, ob du das annimmst, ob du vertraust, das musst du für dich selbst entscheiden. im moment bist du so damit beschäftigt, den wurm im apfel zu suchen, daß du den apfel selbst aus dem auge verlierst. ich habe, ich hoffe du hast das bemerkt, geduld.

      [..] stoa

      also, ich habe hier ja dieses wudnerbare feature

      http://cdn-storage.br.de/iLCpbHJGNL9zu6i6NL97bmWH_-bG/_AES/5A8p9-rp/141029_0905_radioWissen_Philosophie-der-Lebenskunst---Fuer-eine-nac.mp3

      verlinkt. das geht den weg vom buddhismus, der über alexander seinen weg in die griechische philosophie der stoa hin zu montaigne geht und das ich als eine perfekte beschreibung all dessen betrachte, was bis zu diesemzeitpunkt hier des nächtens besprochen worden ist. nimm dir die halbe stunde, sie lohnt sich.

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  3. "ich hoffe, da kommen keine mißverständnisse auf. wenn ich rosinante, das pferd des don quichotte, dem neben montaigne & wolfgang neuss dritten säulenheiligen dieses blogs bemühe, dann sagt das: "okay, jetzt geht mir der gaul durch""

    die Rosinante
    muss ja nen geduldiges Pferd gewesen sein
    der Quichote iss ja praktisch im falschen Film gewesen
    und nen Pferd wo das mit macht
    dem geht der Gaul nicht durch

    mein SUPEROBERÜBERHEILIGER
    kommentiert das so

    "Sancho Pansa, der sich übrigens dessen nie gerühmt hat, gelang es im Laufe der Jahre, durch Beistellung einer Menge Ritter- und Räuberromane in den Abend- und Nachtstunden seinen Teufel, dem er später den Namen Don Quixote gab, derart von sich abzulenken, daß dieser dann haltlos die verrücktesten Taten aufführte, die aber mangels eines vorbestimmten Gegenstandes, der eben Sancho Pansa hätte sein sollen, niemandem schadeten. Sancho Pansa, ein freier Mann, folgte gleichmütig, vielleicht aus einem gewissen Verantwortlichkeitsgefühl, dem Don Quixote auf seinen Zügen und hatte davon eine große und nützliche Unterhaltung bis an sein Ende."

    der Neuss
    jaja

    https://www.youtube.com/watch?v=lgwDA8SoMvY

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    1. [..] der Quichote iss ja praktisch im falschen Film gewesen

      guck, ich weiss haargenau, warum ich ihn wähle und sein pferd. sonst würde mein blog anders heissen, oder? er reitet an gegen die moderne, die plötzlich alle mit brot versorgt ... und für ihn sind es in seiner projektion riesen. ah, ich weiss genau, warum ich das so getan habe ... und warum die beiden kleinen grafiken da oben so da sind wie sie sind: das sind meine beiden pole, erschöpfung und meditation.

      [..] neuss

      hey, du findest hier permanent links und den film kenne ich natürlich in gänze. er ist, wie ich, eine alte zahnlose squaw, ganz in seinem so wie ich ganz in meinem leben.

      [..] sancho

      also, ich hätte immer gerne die rolle des begleiters eingenommen, in meiner zweiten ehe ist mir das auch leidlich gelungen. aber, das ist das elend, meine eitelkeit und das gefühl, manchmal zu was nutze zu sein, wenn ich "voran" gehe, die kommen mir in die quere. aber an dem punkt habe ich mir ja mal "absolution" von jemandem geholt, der mich wirklich kennt und versteht und dankbar war für das "anderen leuten in den arsch treten und sie zur arbeit treiben",

      so. nimm zur kenntnis, daß ich eigentlich gerade an zwei anderen orten sehr lange und sehr essentielle dinge gesagt habe ... und dich gerade vor meinen besuch an diesen orten gestellt habe,

      aber, da gehe ich jetzt hin und gucke, ob meine handgrife funktioneirt haben ;-)

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  4. "ich hatte mal eine bekannte aus sri lanka, buddhistisch von geburt an, mit der ich mal einen abend verbrachte, die dinge besprach und die dann meinte: hey, es gibt 199 varianten ... und wir beide teilen haargenau die selben"

    es gibt keine 199 Varianten die du oder die oder ich verstehen würde
    ist ja doch etwas eitel gedacht
    frag doch Montaigne
    und warum der sich gern in sein Zimmer zurück gezogen

    ich hatte mal nen Bekannten
    der war ich selber_katholisch von Geburt an
    und wie du weißt war ich auch Klosterzögling

    Fingerabdrücke sind verschieden
    aber kennen tu ich die darum doch nicht
    weil sie verschieden wären

    Buddhismus iss mir eh zu elitär
    grad Zen
    das Kloster wo ich war
    war übrigens in der Japan Mission tätig

    na und schlechte Erfahrung: die isses ja nicht
    die Lügen sind es

    ich kenne mich eigentlich gar nicht aus
    'weiß' nur was idealistisch und materialistisch 'ist'
    weiß auf welchen Wegen du dabei schlingerst
    bin ja mindestens so schlau wie Solomon
    eigentlich schlauer
    ich red halt nicht so wichtig daher wie der

    wie auch
    5 Jahre Zerschellung an nem Border
    dann weiß man was 199 ist
    dann weiß man was Kommunikation ist
    dann weiß man
    warum du die Variante 156_Putin so gut kennst
    es ist Einbildung, sprich erlebte Erfahrung

    "du hast wahrscheinlich schlechte erfahrungen gemacht und, zu allem überfluss sind wir in einem öffentlichen raum, es ist sehr schwer, sich an so einem ort zu "öffnen" und "vertrauen zu schenken""

    klingt komisch
    "schlechte Erfahrung"
    was meinst du eigentlich damit genau
    dass ich beschränkt sei, weil ich keine guten Erfahrungen gemacht hätte?
    genau das meinst du doch, gib es zu
    musst du aber auch nicht
    geht ja aus dem Wortlaut hervor
    auch wenn du es gut meinst
    und das Wort Überfluss müsste dich doch hellhörig machen
    überleg mal was das bedeutet
    z.b. angesichts von 199 Varianten
    oder angesichts dem ÜBER
    oder auch dem Fluss

    mir muss man übrigens kein Vertrauen schenken
    also öffentlich wie du das nennst
    ich sag nur was

    Ansprüche in der Art_Vertrauen_ hab ich eher in die direkte Umwelt
    wenn ich einkaufen geh_ hab ich Vertrauen
    dat die Ware da ist
    in der Band_ bin nicht mehr aktiv_ hatte ich auch Vertrauen
    z.b. der kann das_ der kann das
    das kann er nicht
    das kann ich nicht

    dein Vertrauen ist mir zu groß

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    1. args ...

      [..] es gibt keine 199 Varianten die du oder die oder ich verstehen würde
      [..] ist ja doch etwas eitel gedacht

      also, erstens ist mir klar, daß ich nichts weiss und deshalb lerne ich dazu.

      zweitens weiss ich wiederum so viel, 44 jahre ..., daß ich zumindest verstehen kann, wo da überhaupt unterscheidungen zu treffen sind und das ist schon mal ein vorteil leuten gegenüber, die wenn sie buddhismus hören, "dalai lama, vverstehe ..." sagen. denen aber die dinge selbst überhaupt nicht klar sind. wiedergeburt ist da zb. sozusagen in ihrer christlich geprägten denkwelt, die verlängerung dessen, was sie sind. nachspielzeit. oder die mit so'nem schon spruch wie "der weg ist das ziel" so tun können, als wüssten sie etwas über das dao. welches? das tee-dao. das blumen-dao (ikebana)? welchen weg denn bitte.

      wenn ich mich also mit jemandem unterhalte, der sich für solche dinge interessiert - und das, lieber anonymer hausgast, tue ich seit etwa einem halben jahr in ganz ganz ganz langen nächten mit der intressantesten person auf dem planeten, dann habe ich zumindestens mal so was wie einen teppich, auf dem ich sitzen kann.

      ist das eitel? ach was. in deinem kopf, ja, okay. in meinem realen leben: ooooops, sieht das erfreulicherweise sehr viel besser aus, als du das ahnst.

      [..] das Kloster wo ich war war übrigens in der Japan Mission tätig

      sorry, ich bin "no guru,no method, no teacher", umd en guten van morrison nch seinem scientologydebakel zu zitieren ... mir reicht "der ferne spiegel" von janwillem van de wetering. du weisst wie's endet. ergeht ein bier trinken.

      für mich ist das nicht elitär. es ist praxis ohne ritualisierten kram.

      einfach. achtsamkeit. bewusst sein.die "koinzidenzen" geniessen. mich über den planeten verbunden zu _wissen_. alle kinzidenzen der letzten wochen aufzulisten, würde ein paar posts füllen.

      ich würde also nicht "elitär" sagen.eher "praktisch" ..."erfahren" und "erlebt".ds kommt schon eher hin ...

      [..] was meinst du eigentlich damit genau
      ....
      [..] 5 Jahre Zerschellung an nem Border

      hab ich so schnell vergessen, wie du, wenn du was schreibst ;-)

      [..] ich sag nur was

      ich doch auch nur was ...

      [..] dein Vertrauen ist mir zu groß

      also mir ist es noch zu klein.

      aber ich übe.

      ab ins bett. träumen. und statt schafen die tage zählen ... bis hier zwei hände wieder singend worte in den raum malen und davon erzählen, welche wunderbaren teemenschen in der zwischenzeit "gewonnen" wurden.

      hey, gestern war uno tag des glücks ... und ich, ich bin "stupidly happy"

      https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=7FaXmRWXLjM

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