Dienstag, 30. Dezember 2014

heute bin ich mal faul ...

naja, eigentlich stecke ich knietief in arbeit, aber ich dachte, "hey warum nicht mal was von 'annu dazumals' posten?", am besten einen kleinen kommentar auf dem stilstand von 2013, ante snowden, was meinen ersten satz besonders köstlich erscheinen läßt.

weil aber die ganze diskussion spannend ist, stelle ich den kommentar vom werten @erbloggtes voran, der dieser tage "skeptisch" auf die info, daß gerade an einem propagandabot gebastelt wird, der unsere foren dann automatisch bespielt, reagiert ... und wahrscheinlich auch immer noch nicht so recht daran glauben mag, daß unsere foren, wie etwa das kommentariat der "zeit" längst in den händen feindlicher mächte sind ...

ich mache das jetzt nicht, um meine weise voraussicht in diesen dingen zu dokumentieren, oder weil ich mich morgen in cassandra umtaufen/umwandeln lassen möchte, sondern eigentlich als "futter bei die 140 zeichen fische", die im twitter teich so herumschwimmen und eher nochmal auf die vergesslichkeit des "hamsterrades" zu erinnern und "unser" immer noch fassungslose reaktion auf snowden.

here we go, nachteulen unter sich.
Erbloggtes sagt:
 
Ich halte hardys Dystopien teilweise durchaus für plausibel. Dafür braucht man keine große Verschwörung. Und die Einzelteile, dass jemand Diskussionen auf absurde Weise unter Einsatz verschiedener Rollen zerschlägt, habe ich (andere sicher auch) schon erlebt. Zusätzlich wissen wir, dass die Betroffenen gern versuchen, die Wikipedia nach ihren Wünschen umzuschreiben, und dass dort derartige Sockenpuppen-Debatten ebenfalls stattfinden. Nur der Moment, in dem jemand Geld damit verdient, Foren nach Kundenwunsch zu bearbeiten, ist so schwer zu beobachten. Aber im Fall Wiki-Watch ließ sich der ganze Komplex doch mal beobachten. Deshalb taucht der Name immer wieder in meinem Blog auf, in ganz verschiedenen Zusammenhängen: https://erbloggtes.wordpress.com/?s=Wiki-Watch 
(Und es kann leicht den Eindruck einer großen Verschwörung machen, wenn so ein paar bestimmte Namen immer, immer wieder auftauchen.) 
Der Clou ist aber eher, dass es da eine Kombination von Erwerbsarbeit “Social Media PR” mit den persönlichen ideologischen Interessen gibt. Die lässt die Leute sich teilweise Tag und Nacht engagieren. Und in dem Fall sind das nur “harmlose” evangelikale Kreise im CDU-Umfeld, die Homosexuelle bekehren wollen u.ä. Stellen wir uns das eine Stufe krasser vor: 
Wenn ich Neonazi wäre und vom Verfassungsschutz (mehr oder weniger) gut bezahlt würde, hätte ich ja auch genug Motivation und Gelegenheit, in ein paar Foren, ähm, Werbung zu machen. Der Schlüssel sind, glaube ich, keine digitalen Söldner, sondern Leute, die das aus Überzeugung tun UND aus ihrem ideologischen Umfeld finanziert werden. 
Aber was ist die Lösung? 
Es gibt kein Mittel dagegen. Nur die Hoffnung, dass die avisierten Opfer nicht so doof sind, wie die Täter denken. Dann verpissen sich die Opfer eben und suchen sich einen Ort, wo sie ungestört ihrer Meinungsbildungstätigkeit nachgehen können. Hier zum Beispiel. Das ganz große Meinungsmonopol gibt’s da nicht zu erringen, aber die Zeiten sind ohnehin vorbei.
hardy sagt:
 
@erblogger
wir sind ja allgemein in einer situation, in der “wir” uns ja nicht alles vorstellen können, was uns dann morgen “überrascht”. 
ich habe da bei mir gestern ein interview mit dem neuro-philosophen metzinger verlinkt, das sich nur am anfang mit theoretischem und dann mit praktischem befasst. 
wir sind einfach zu optimistisch, wir leben noch ganz mit dieser hippie-attitüde, die seit marc zuckerberg obsolet ist. “don’t be evil” war gestern, jetzt schnurren maschinen über’s netz und werten aus, was wir so nett waren, dort zu deponieren. 
es findet ein quantensprung statt, der einfach nicht diskutiert wird, weil wir zu sehr mit unseren orchideenthemen befasst sind und niemand steigt wirklich in die kloaken, um zu gucken, was das pack so treibt. 

der verlust des politbloggers hat mich zb. wirklich schwer getroffen, der hat das noch gemacht. statt dessen empfiehlt mir jetzt schon der bildblog einen blog, der sich mit der regenbogenpresse befasst. als ob die gefährlich werden könnten. 
ich selbst brauche, wenn ich es tue, immer lange phasen, um den dreck wieder abzuschütteln. man kann sich halt nicht lange der illusion hingeben, daß man dort “gegenhalten” muss oder gar kann … den mist dann auch noch zu dokumentieren oder aufzuarbeiten geht, wenn man arbeitet, schon gar nicht. 
meine dystopie ist ja nicht das produkt von vorstellungen, es ist das, was ich zb. im handelsblatt über ein jahr, früher bei der zeit, im spiegel etc. gemacht und erlebt habe. mir kann keiner erzählen, da säßen keine bezahlten schreiber. da geht es um viel geld, das nur gemacht werden kann, wenn die spekulation um den euro durch negative propaganda blüht.
im moment nehme ich wieder ein diesmal eher fröhliches bad, das publikum dort, wo ich gerade herumtrolle, ist so debil, daß mich die sache nicht weiter kratzt und mir die reaktionen auch nicht nahe gehen können. das hb-publikum musste ich ja noch halbwegs ernst nehmen. 
liebe grüße
[info] gemeint waren die heute allseits beliebten (hüstel) "deutschen" (hüstel) wirtschafts (doppelhüstel) "nachrichten", die ich persönlich eher so verorten würde, wie sie "damals" (ist schon sooooo lange her) als phänomen wie in dem artikel, den ich hier mal bejubelte, so beschrieben wurden

Informationsquellen müssen neu bewertet werden 

Für die deutsche Medienwirtschaft könnte aus Putins Info-Warfare langfristig ein grundsätzliches Problem erwachsen. Die Frage der Qualität von Informationsquellen stellt sich völlig neu. Das jedenfalls meint Arne Schönbohm, Präsident des Cyber-Sicherheitsrats Deutschland e.V.: "Es ist seit Längerem Praxis der russischen Geheimdienste, seriös erscheinende Politikexpertenforen im Netz aufzubauen, die von den Medien ernst genommen und vielfach zitiert werden." 
Im Krisenfall entpuppten sich diese Foren dann als Instrumente der Information-Warfare und verbreiteten Propaganda – die vielfach Eingang in die westliche Presse findet, weil man diese Portale ja bislang als ernst zu nehmende Quellen angesehen hatte.
und, hat das jemand getan? nope. nimmt jemand gerade ernst, was welchering erzählt? nope. nach dem nächsten snowden, der uns tonnen material vor die füsse kotzen wird, wird jeder das alles schon immer gewusst haben ... und sich anderthalb jahre später fragen, welches narrativ denn bitte erfunden werden müsste, damit irgendjemand endlich mal ...

schon okay, das nervt ... ich weiss ... es sind immer die selben themen seit jetzt fast vier jahren in einer endlossschleife und es nutzt nichts irgendjemand an irgendwas zu erinnern, wir sind im hamsterrad der eitelkeiten, scheiss doch der hund drauf, fragen wir uns lieber, ob nicht jemand anders ins gefängnis gehört.

nope, "wir" sind es selbst schuld, das ist die bittere wahrheit ...

aber hey, guck mal da ... ein eichhörnchen ...

soooo süüüß ;-)

[ps] ben, ich hätte meinen töchtern das bild in deinem impressum nicht zeigen dürfen, jetzt finden sie dich viel cooler und süßer als den alten mann, der (höchstwahrscheinlich) nur so tut, als sei er ihr dad und sie demnächst einen adoptionsantrag bei einem richtig coolen dad stellen werden ;-)

es besteht die gefahr, daß sie sich ein poster draus machen lassen und ich die nächsten monate immer unter deinem bild mit ihnen essen muss (seufz ....)

[pps] es gibt eine lustige stunde im deutschlandfunk mit höreranrufen. okay, das ist viel zeit aber die sendung hat bei ca min. 24 einen definitiv hörenswerten appell: sprecht putin heilig! 

köstlich ...

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