Blog Honig

Donnerstag, 2. Januar 2014

vorgestern

habe ich hier ein paar mitblogger gedrückt ... und weil das selbstverständliche nun mal so elend selbstverständlich ist, jemanden übergangen, der mir seit fast 16 jahren "vertraut" ist. nicht nur, weil ich seit nun fast 7 jahren dort täglichen meinen radioblog und seit eben fast 16 jahren einmal im monat ein vierwochen fernsehprogramm abliefere.

deshalb poste ich jetzt einfach einmal als "teammitglied" ihre neujahreskarte 2014 und "reblogge", weil es mir sehr gut gefällt, ihr letztes editorial an die leser der TV3 aus singen - nicht zuletzt, weil claudia mich daran erinnert hat, daß manchmal auch ein bißchen ermutigung angesagt ist ;-)



…ist es wirklich so? Geht die Zeit immer schneller vorbei, je älter man 
wird? Das erscheint mir als sehr unwahrscheinlich – aber gefühlt? Ja, gefühlt kommt es einem so vor: die Zeit rast. Man fragt sich gerade jetzt am Jahresende: „Schon wieder Weihnachten?… wo ist dieses Jahr denn hin, es hat doch eben erst angefangen…?“ 
Interessanterweise scheint sich das eigene Zeitgefühl ganz unterschiedlich zu verhalten: der Traumurlaub verfliegt im Nu, obwohl er ganze drei Wochen dauert – aber hängt man im Stau und verpaßt eine wichtige Verabredung, dann, ja dann scheint die Zeit still zu stehen, die Sekunden dehnen sich zu Minuten und zehn Minuten fühlen sich wie eine Stunde an. Aber wir wollen nicht jammern – objektiv betrachtet ist jedes Jahr gleich lang, außer wenn es ein Schaltjahr ist. 
Die Forschung hat sich des Phänomens der individuellen Zeitwahrnehmung angenommen und es untersucht. Psychologen befragten Probanden zwischen 16 und 90 Jahren nach ihrer zeitlichen Wahrnehmung, die letzten fünf Jahre betreffend. Interessant an diesem Versuch war, dass sich tatsächlich viele Ältere dazu bekannten, die Zeit vergehe immer schneller. Jugendliche konnten mit der Frage wenig anfangen. Und ein Kind hat noch kein ausgeprägtes Zeitgefühl. Es verbringt seinen Tag spielerisch und vergißt die Zeit - nur wenn die Mutter es mitten aus dem Spiel reißt, wird es lautstark protestieren. 
Geben Sie Ihrem Kind die Zeit für alle seine Tagesabläufe, die es braucht. Es gibt quirlige Kinder, die ständig zu spät kommen ­– und es gibt die ruhigen, in sich gekehrten – die schon als 5-Jährige superkorrekt sind. Machen Sie aus Ihrem Kind keinen funktionierenden Zeitroboter, der nach Ihrem Terminplan leben soll. Bitte nicht! Denn ein angepaßter kleiner Kerl hat im Grunde nicht mehr viel Spaß im Leben, weil er ständig gedrängt und gedrückt wird und sich kaum wehren kann. Kinder brauchen vor allem Freiräume, sie sollen sich ausleben können, Neues entdecken und alle Zeit der Welt haben dürfen.  
Im übrigen gilt das auch für uns Erwachsene, nur ist oft das berufliche Korsett einfach zu eng. Steigen Sie aus dem Stresskarussell aus – und schenken Sie Ihren besten Freunden und sich selbst Zeit für einen gemeinsamen Kinobesuch, kochen Sie zusammen oder verbringen Sie mit Ihren Kindern einen Nachmittag im Zoo. Versuchen Sie so entspannt zu sein, als ob Sie alle Zeit der Welt hätten. Oder machen Sie ab und zu etwas wirklich Verrücktes, lassen Sie Emotionen zu und entschleunigen Sie Ihr Leben, wenn auch nur für einen Tag oder ein Wochenende… 
es gibt da auch die theorie, daß uns "alten" die zeit nur deshalb so beschleunigt vorkommt, weil eine stunde in relation zur bisher gelebten zeit so wenig ist. ich denke, sie ist nur deshalb so "beschleunigt", weil wir so viel in sie hineinstopfen, weil wir ja wissen, womit wir sie sinnvollerweise füllen können und wie wenig uns vielleicht noch bleibt, jedenfalls immer weniger, je älter wir werden, eine stunde im stau empfinden wir da einfach als ungebührliche vergeudung ;-)

aber, da hast du definitiv recht: wir müssen uns auch einfach das mit vollen händen "verschleudern" unserer zeit erlauben, statt ständig zu befürchten, sie zerrinnt uns zwischen den fingern. 

danke für den hinweis ...

ach ja: vorgestern habe ich hier noch gefrozzelt
die einführung einer wöchentlichen top ten der größten aufreger steht sicher unmittelbar bevor.
und heute kann ich schon vollzug melden ... okay, sie haben es nur auf 9 für das ganze jahr gebracht, aber was nicht ist, das wird schon noch werden.

ich liebe die "bloggosphäre", so berechenbar sie für mich ist, ist sie auch für die leidmedien. q.e.d.

ach ja, heute ist es zeit, eine kleine kerze anzuzünden und etwas zu tun, was der eine oder andere vielleicht schon seit jahren nicht mehr gemacht hat: beten, daß der herr so nett sein möge, ihm noch gute 15 jahre zu schenken.

möglichst genau da und genau so wo und wie er ist. er hat sich das redlich verdient.

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