resterampe 2013

ich stelle gerade fest, daß es hier zwei entwürfe von 2013 gibt, einen, an dem ich noch frickele, weil von anderer seite noch nicht alles gesagt zu sein scheint und ich irgendwie noch abwarte, meinen definitiven und unvermeidlichen senf dazu zu geben, also zu der debatte, was ein journalist sein soll, was er darf und was nicht, den elenden streit um das friedrichs'che postulat, daß man sich als journalist mit keiner sache gemein machen solle, nicht mal mit einer guten ... und das daraus resultierende erfrischend offene outing zweier "zeit"-"journalisten".

im moment, ich habe noch nicht alles gelesen, zeichnet sich für mich ab, daß schon wieder an der karotte genagt wird, das thema gesetzt und die doch eigentlich offensichtliche metaebene ein bißchen untergeht. wie gesagt, ich habe nicht alles gelesen und bin sicher nicht der einzige, dem aufgefallen ist, was der beitrag sagen will:

"ihr" und "wir".

"wir" machen uns nicht mehr "gemein" mit "euch".

das habe ich ja in meiner neujahresansprache schon ein bißchen thematisiert, der entwurf ist wiederum so ein typischer rosinante-ausritt, den ich noch nicht so recht in einer ordnung sehe, die dem, worum es geht, halbwegs angemessen ist. wie halt immer, wenn ich mal was "ernstes" sagen möchte und sich irgendwas in mir sträubt, "auf den punkt zu kommen". das können andere besser.

der zweite entwurf "the last fan standing" wird wohl definitiv nie die freunden des "veröffentlichen"-buttons erleben, weil ich unterdessen eben nicht mehr besagter letzter fan sein will, so sehr ich mich gegen die einsicht sträube, die ich damit verbinde: nein, es wird keinen versuch hier geben, obama noch ein letztes mal "in schutz zu nehmen".

ich halte den mann mittlerweile für einen verbrecher, dieser ganze "leute in fernen ländern mit drohnen zu pulverisieren", ist einfach unerträglich.sorry, der mann ist entweder ein volltrottel, der nicht weiss, was seine leute da machen, dann rettet ihn nicht einmal der spruch "der führer hat davon sicher nichts gewusst", dann ist er ein totalausfall ... oder eben ein boshafter kriegsverbrecher. da ist nichts schönzureden.

auch wenn das, was aureliana sorrento gestern in swr2 wissen unter dem titel "cia vor gericht" ausbreitet,  nicht konkret der aktuellen amerikanischen regierung zuzuschreiben ist und ich eigentlich geneigt bin, das ausser kontrolle geratene nsa-spionieren unter "es wird eben gemacht, was geht" zu verbuchen und zur sache als solcher nur sagen kann, daß ich bei meinem ersten besuch bei compuserve dachte, daß mir jetzt jemand über die schulter gucken kann bei dem, was ich gerade tue, ich kein handy besitze und keinen f#ckbook-account - aus all den gründen, die heute ja eigentlich "offensichtlich" sind und "allgemein bekannt" ...

überrascht zu tun, ist irgendwie "naiv"

was aber wiederum "verschüttete milch" ist, ein "habe ich es NICHT SCHON IMMER! gesagt" auch nur eine dumme und hilflose reaktion wäre und nichts daran ändert, daß man eben (selbst schuld!) sich mit dem ende der privatsphäre konfrontiert sieht und es für ein "wehret den anfängen" a bißerl spät wäre.

bleibt das eigentliche problem: daß tatsächlich gemacht wird, was eben geht.

das ist so inakzeptabel wie das entführen oder mittlerweile direkte töten von leuten, die halt auf einer liste stehen, das ist eben jenseits jeder zivilisation. es macht mich nicht nur wütend - ich könnte geradezu kotzen vor wut angesichts der hilflosigkeit, damit konfrontiert zu werden und zu wissen, daß man im grunde rein gar nichts tun kann.

jedenfalls nichts, was mir einfällt und was auch offensichtlich den kompenteren vom CCC noch nicht eingefallen ist. es ist also okay, einfach mal keinen plan zu haben oder lauthals zu plärren man habe einen oder ... darüber habe ich mich in den letzten monaten wirklich freggd geärgert ... auf jeden fall mal das, was andere machen, irgendwie nicht ganz sooooo cool findet - und lieber mal juli zeh und co. in den rücken fällt, weil man den eigenen scheiss nicht ins laufen bringt. kindergarten.

ach ja, ich hätte ja wirklich nur zu gerne diesen entwurf gepostet.

aber 2014 schmeckt mir gerade mehr nach einem jahr nach der großen ernüchterung und der klaren abgrenzung.

eben "die" und "wir"

und, sorry, obama gehört nun leider für mich nicht mehr zum "wir".

so, jetzt ist 2013 wirklich abgeharkt ;-)