darf ich das mal kurz übersetzen: weihnachtsverächter sind nazis
adolfs letzte trumph-karte, ausgespielt um ... denken wir ein bißchen voraus ... abweichler in umerziehungslager zu sperren und nun wahlweise auf multi-kulti gender doktrinen oder auf verse aus dem koran vereidigen und so "gleichzuschalten". oder, gipfel des schreckens, in einer welt zu erwachen, in der einfach jeder so schrecklich "anders" ist, daß man sich selbst nicht mehr versteht, weil sie einem am schluss weihnachten aus den klammen dürren fingern zerrt.
und das, kreiiiiiiiiiisch, ist erst der anfang ...
eigentlich ein klarer fall für klaus, der steht auf diese spinner, die er mit einem geradezu teuflischen vergnügen wie motten, die sich selbst für schillerende schmetterlinge halten, säuberlich aufzuspießt. weil ich selbst zu faul bin, mir diese grottenolme in der kategorie broder, fleischauer oder eben hier alexander kiessler in gänze anzutun, gehört es natürlich zu den vorteilen, daß solche - wichtigen, keine frage - themen sozusagen stellvertrendend auf jemand outgesourced werden können, der die entsprechende leidensfähigkeit und den knurrigen humor besitzt, die dummschwätzer auf die nadel zu pieksen, auf die sie gehören.
das ist das schöne am internet: leiden müssen immer die anderen ;-)
oder, das ist die helle seite einer solchen knochenarbeit, einen kleinen quasi zen-witz abfeuern und an eine erhellende stelle aus einer monty python doku erinnern, kann:
Brian: 'Ihr seid alle Individualisten!' - Das Volk im Chor: 'Ja, wir sind alle Individualisten!' - Stimme aus dem Off: 'Ich nicht!'dem kann ich wieder nur diesen alten pennäler-witz über den betrunkenen, der sich um eine litfaßsäule tastet und "hilfe ich bin eingemauert" stammelt, entgegensetzen, der auch gewisse zen qualitäten besitzt.
mal gucken, ob der vor ort durchgeht. hier zur sicherheit der kommentar, wär' doch schade um die zeit
ach ja, ich träume ja auch ...
davon, wieder vier jahre alt zu sein und in einer heilen welt auf's christkind zu warten, im fernsehen nur ein einziges programm mit just jenem titel eben "warten auf's christkind".alle waren noch ein deutsches volk, der adenauer hatte seinen frieden mit den nazis gemacht, italiener hiessen noch "spaghettifresser" und über die strasse konnte man noch ein fröhliches "euch hätte man früher noch ..." schmettern.ach ja, seelige zeiten. ich wäre auch gerne wieder vier. und hätte gerne wieder so ein sonniges gemüt.aber, ahem, es wäre mir peinlich, als erwachsener einen artikel zu verfassen, in dem ich dieser meiner sehnsucht unter dem titel "hitlers letzter triumph" und - ohne auch nur den ansatz von peinlicher scham - meine eigene paranois, daß die welt so ein verdammt komplizierter ort geworden ist, in dem man nicht mehr ungebiert vier sein darf, zu allem überflus fremden menschen zugänglich zu machenapropos "spaghettifresser". witzig, daß diese fremde sitte heute sozusagen grundnahrungsmittel geworden ist und man jene verachtet, die das damals noch so dummdreist formulierten.wenn man das jetzt mal 30 jahre nach vorne denkt ... hoffentlich liest dann niemand diesen unsäglichen artikel und kommt zu einem eindeutigen schluss, was die geistige verfassung des autors betrifft.es gibt da einen schönen witz, in dem ein betrunkener sich um eine litfaßsäule tastet und ständig "hilfe, ich bin eingemauert" ausstößt.
ach ja, da es dem autor ja an der schwierigkeit gemangelt, dinge aus mehreren perspektiven zu betrachten, geschweige denn mal kurz in einen text als spiegel zu blicken, helfe ich mal beim denken nach.wie komme ich da jetzt bloß drauf?
der eigentliche triumph dieses quartalsirren aus österreich ist ja nicht, daß das land langsam bunt wird und es zunehmend schwieriger wird, klare schwarz weiss kisten zu konstruieren - er besteht eher darin, daß sich partout immer irgendein halbdebiler grottenolm findet, der einen abstrusen zusammenhang konstruiert, damit er selbst diese verdammt komplexe welt durch ein möglichst einfach gestricktes wunschbild straight aus den frühen 60ern irgendwie "aufrecht" erhalten kann. adressat ist in diesem falle nicht der (offensichtlich nur halluzinierende zustimmende) leser sondern das selbst des autoren.
so was funktioniert dummerweise nur, wenn man es schafft, so viele aspekte wie möglich, einfach mal aussen vor zu lassen. vielleicht, obwohl einem deren existenz bewusst ist, dann ist das ja im grunde eine boshafte hetze, wie sie paranoider der stürmer im kern auch nicht hätte hinbekommen können ... oder man hat als autor eines solchen artikels tatsächlich einfach keine ahnung und faselt sich halt so durch das eigene unwissen immer darauf spekulierend, daß der leser im grunde auch ein bißchen blöd ist und die "trigger" eben funktionieren. dann ist der artikel ja entschuldbar.
man kann dummen menschen keinen vorwurf daraus machen, daß sie dumm sind.
ist halt so.
blöd wird's nur, wenn man dann als gut bezahlter kolumnist bei einem landesweit bekannten produkt der "qualitätspresse" einen text verfasst, den hoffentlich tatsächlich in 30 jahren niemand mehr nachliest. die würden sich angesichts der paranoiden cassandra wahrscheinlich scheckig lachen oder verwirrt den kopf schütteln wie wir heute über dummdreiste vollidioten, die ihre arbeitskollegen "spaghettifresser" titulierten.
ihr verhalten war der eigentlich nachwirkende "triumph" des ns-systems, diese panik davor, daß jetzt das art- und sittenfremde über das arme deutsche volk kommt, sich mit ihm vermischen könnte, mit all den schrecklichen konsequenzen ...
also so etwas wie pizzerien. döner buden.
häuser, in dem kein weihnachtsbaum umsungen wird und sich statt dessen jemand einen porno von einer dubiosen seite aus dem internet anguckt.
ja, interessanterweise könnte man das mit "adolfs letztem triumph" auch irgendwie ganz anders, als vom autor beabsichtigt, verstehen und just in ihm einen gefälligen adepten der ewig gleichen dummheit entdecken, die nur dann schlimm ist, wenn dazulernen und verstehen zugunsten eines simpel gestrickten weltbilds und allzu dämlicher NS-phantasieen untergehen.
du kannst dich also beruhigen, lieber weihnachtsverachtender leser, "you're not alone" in der amon düül 2 -variante, und ergüsse wie dieser peinliche kleine paranoia-artikel aus dem hause kiessler ist nur ein weiterer beleg dafür, daß sich die qualitätspresse immer einen pausenclown halten muss, der die gemüter simpler leser bedient.
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