Blog Honig

Donnerstag, 28. Februar 2013

es ist schon traurig

wen ich so alles überlebe.

die hochverehrte tissy bruns zum beispiel.

es gab so momente in den letzten jahren der republik, da fühlte ich mich mit meine wahrnehmung dessen, was gerade das rad antrieb und wie es lief, ziemlich alleine gelassen - vor allem in der zeit der "großen koalition". da bemerkte tissy das inzestuöse der veranstaltung und wenn ich das recht erinnere, da war sie damals die einzige, von der ich so etwas messerscharfes wie von ihr zu hören, während alle anderen den ponyhof GroKo in ihrer harmoniesucht idealisierten. sie guckte hin und verstand, in was für ein provinznest deutschland sich verwandelte, weil journalisten mit politikern kuschelten und sich selbst komplett überschätzten

heute glaubt ja jeder, er wäre von ganz alleine auf so etwas gekommen, diese beobachtungen des betriebs der berliner republik ... aber das hat definitiv damals so nur tissy auch so gesagt.

die werde ich auf jeden fall vermissen.

schlimmer, aber absehbar: stephane hessel.



als mir im deutschlandfunk anfang vorletzten jahres siegrid förster erzählte, daß das bändchen "emport euch", das ich schon im französischen original kannte, in deutsch erscheinen würde, bin ich losgerast und habe einfach mal einen kleinen stapel gekauft und jedem meiner kinder und deren freunden ein exemplar verpasst.

das besitzt ja heute hoffentlich jeder und vor allem hoffentlich hat das auch mittlerweile jeder auch gelesen.

er war einer der gerechten und ihn zu verlieren, ist ein großer schmerz.

den allerdings das gestrige derblecken auf dem nockherberg ein klitzekleines bißchen besänftigte, auf das ich mich immer genau ab dem moment freue, wo das letzte beendet ist. es war wirklich großartig gestern.

ich war fast versucht, die flasche bockbier zu trinken, die immer noch in der vorratskammer herumsteht ;-)


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