Dienstag, 29. Januar 2013

pro und contra

[..] au verdammt. ich sehe gerade, daß rivva an vollkommen unpassender stelle auf diesen blog verlinkt und verstehe auch warum. wenn dich wirklich das thema "merkel" interressiert oder du einfach nur meine prognostischen fähigkeiten testen möchtest hier geht's lang. in dieser post geht es um den tatort von sonntag [..]

ich weiss, du tust so was nicht, weil du immer mit seriösen dingen beschäftigt bist, dich "an der debatte" beteiligst - welcher auch immer - und keine zeit für billige vergnügen hast, aber ...

hast du zufälligerweise am sonntag den tatort gesehen?

also diesen neuen mit devid stresow in der rolle des neuen saarländischen kommissars?

dem in diesen unsäglichen hosen aber der tollen musik auf den ohren?

ich liebe reggae seit ich ende der 70er mit "max romeo & the upsetters - war in a babylon" und "dr feelgood - stupidity" im geistigen gepäck aus einem südfrankreichurlaub zurückkam, meine musikalischen gewohnheiten (artrock & zappa) zugunsten einer "punky reggae party" neusortieren musste und "ultravox!" (mit john foxx, nicht diese hausfrauenmusikversion, die sich später so nannte) oder die sex pistols, clash, eddie & the hotrods und eben das neu entdeckte "roots rock reggae" universum umstellte.

aber ich will nicht über musik reden, dann findet das hier kein ende, auch wenn ich sicher das eine oder andere mal einen kleinen schlenker werde machen müssen.

wir lieben den tatort / polizeiruf 110

sonntags abends nach 20:15 hier anzurufen gilt als "sakrileg".

wir schalten mittlerweile das telefon ab, weil es immer noch leute gibt, denen das nicht klar ist oder die sich einfach nicht dran halten, uns dann in ruhe zu lassen.

zu erwähnen, daß wir die münsteraner lieben, das ist schon banal. nur wirklich anal fixierte, humorlose und vollkommen unverständige können den nicht mögen. wir mochten cenk batu, finden den neuen dortmund kommissar klasse (naja, weil er nach "sherlock" und den "blinzlern" a la bonesgil grisom oder eben sherlock gestrickt ist, die eh zu unserem kaleidoskop von serienhelden wie zb. dexter, mary aus "in plain sight" gehören), matthias brandt als "polizeiruf 110" kommissar, (lieblingsfolge "denn sie wissen nicht, was sie tun" vor allem der moment, in dem der kommissar taub durch das chaos taumelt hat mich geradezu umgehauen), horst krause (lieblingsfolge "dettmann's weite welt") und wie die ganzen "mavericks", die irren, die durchgeknallten, die seltsamen auch immer heissen: wir lieben sie so sehr wie "nachtschicht" und generell fast alles, was lars becker so zaubert.

das ist der grund, warum wir das gucken.

mit den "normalen" sollen sich die zufrieden geben, die sich im fernsehen selbst spiegeln und sich ihrer "normalität" vergewissern möchten. ich weiss, die sind da draussen und sollen auch nicht leben wie die hunde - ich gönn's ihnen, wie ich ihnen das "große fest der volksmusik" gönne. die bezahlen ja auch GEZ, schon okay.

[..] uh, bis hier hin habe ich es geschafft, ohne drei fantastillionen names zu droppen ... [..]

warum fasele ich hier vom sonntags-tatort?

naja, ich gucke fernsehen und versuche, die welt zu verstehen in dem, was ich sehe. also nicht das "ist" der welt sondern eher das "wie sie sich verändert".



das war zu kryptisch?

na gut: früher gab es zb. den "eierkopf".

das war der wissenschaftler mit brille, ein nerd, der hinter dem blonden, muskulösen helden zurückzutreten hatte. der bekam keines von den mädchen ab, die bekam der "held", den das mädchen bis zum schluss anhimmeln durfte.

heute ist es der "nerd", den die mädels anhimmeln.

mit den "mädels" hat sich auch was getan. früher bestand deren aufgabe im "anhimmeln", an der passenden stelle kreischen (scream queens) und sich hilfesuchend dem helden zuwenden.

heute - im zeitalter von "mary" in "in plain sight", verpassen sie dem schurken selbst den tritt ins gemächte.

filme, fernsehen ganz allgemein spiegelt eben - natürlich nur sehr zögerlich - die wandlungen in der gesellschaft wieder. manchmal rennen sie auch vornedran und ziehen den rest hinter sich her.

[..] verdammt. hier wollte ich jetzt eigentlich darüber schimpfen, daß "blut muß fließen" einfach nicht im fernsehen gezeigt wird, ein bißchen petra waldvogel anhimmeln, die ich - seit sie diesen ex-mossad mann im interview an die wand klatschte - so sehr verehre wie martina schulte, gaby weber, esther saoub, renate igel, bettina rühl (achtung! Ü nicht Ö!) und und und, nicht daß jemand denkt, ich "stalke" martina, sie ist halt ein sonnenschein in meiner garage. dann wollte ich mich darüber aufregen, daß roche und böhmermann abgesetzt wurden, neoparadise wohl auch passé ist und überhaupt ... diese doofies beim zdf & bei der ard einfach nichts geregelt bekommen ... aber, naja, damit muss ich leben, daß ich gefühlt die 10fache menge text schreiben müsste, um auch nur ansatzweise hinter meiner ADHS (*) hinterherzuhumpeln ... [..]

an dieser stelle muss ich dir jetzt "amerika im wohnzimmer", eine doku, die unlängst in arte lief, an's herz legen, damit du ahnst, worüber ich zu reden versuche. am besten gefolgt von "und hollywood erschuf die frau", "USA made by hollywood", "blockbuster", "teenage angst", "teen spirit" und nicht zu vergessen "vom schtetel zum broadway" (google es dir bitte selbst zurecht). und, um das thema um eine deutsche variante zu erweitern, unbedingt "heidschi bumm beidschi", das ich persönlich für absolut essentiell halte, wenn man verstehen will, in was für einem land wir immer noch leben.

fernsehen ist ein spiegel. 

wir sehen uns und wie sich die welt um uns herum verändert. oder wie gleich sie doch bleibt.

was mich zu dem tatort am sonntag zurück bringt und zu der diskussion ... ach was, dem krieg ..., die dazu auf der ard homepage entbrannt sind. aber, dazu später.

ich versuche mal kurz zu rekapitulieren: ich sehe einen kerl in unsäglichen hosen.

herrimhimmel, ich würde vor scham eingehen, wenn ich mit sowas herumlaufen müsste, absolutes no go, aber okay, andere sind anders und schämen sich nicht für sowas. jedenfalls ein kerl mit absolut unsäglichen klamotten, der mit kopfhörern durch einen baumarkt stapft. ich finde baumärkte doof und würde mich immer noch genieren, mich in so einer autistischen pose durch die welt zu bewegen. nichts gegen eine autistische grundhaltung, aber doch nicht mit kopfhörer.

aber, schon okay, das ist heute so normal wie tatoos, männer mit ohrringen und was die schöne neue bunte welt so alles mit sich bringt und was man als älterer mensch (hihi) für absolut "disgusting" zu halten gelernt hat. für männer diese art von halben hosen, für frauen rauchen auf der straße halt.

sozialisationsbedingt ist meine generation aber einigermaßen frei von dem versuch "so was wie dich hätte man früher vergast" über die straße zu brüllen.

man denkt sich seinen teil, denkt "peinlich, so was" und dann eine sekunde darüber nach, ob man sich nicht auch ein genitalpiercing zulegen sollte. dann erinnert man sich an martina schwarzmann und die nummer mit dem kalbsschnitzel, kichert kurz und läßt den mitmenschen treiben, was er halt so treibt:

"scho recht"

die welt hat sich halt verändert

hat sie das? man könnte versucht sein, tatsächlich zu denken, sie habe ...

aber, leider bleiben die dinge so, wie sie immer waren. ich besitze eine aufnahme, in der zuschauer in den 60ern nach einem hörspiel beim sender anrufen und sich beschweren, daß das "nicht geht", ich ahne, wie die zuschauerpost nach der ersten sendung von "wünsch dir was" ausfielen.

es gibt halt diesen typus, der am fenster liegt und falschparker notiert. früher kam diese art mensch angestürmt, wenn man arm in arm mit der freundin auf der bank saß und knutschte.

nicht diese freundliche art, die in "mord mit aussicht", erste folge, mit gehhilfe auf die weggeworfene kippe zuschleicht und sie in einer fünfminuten aktion von dort aufhebt und dann in einen mülleimer wirft, nein, diese type, die dem deutschen ordnungswahn verfallend, alles planieren will oder "zur anzeige bringt".

die autobahn halt.

da gab's aber keine autobahn in diesem tatort.

nur die verfallenen gulliver-welt meiner kindheit, die - für mich jedenfalls - hohen symbolcharakter besitzt: das ist das "früher". früher haben "wir" uns kleine abbilder von dem gemacht, was da draussen die große weite welt war. miniaturen. das "so als ob". wir mussten, wir konnten nicht zum taj mahal und deshalb fuhren wir nach saarbrücken in diesen park, kamen zurück und "wussten", wie sie aussieht, die welt.

und dann das: ein "ausländer" im saarland, in unsäglichen hosen, autistisch in seine kopfhörer gerollt, "richtet sich ein". stolpert in seinen ersten fall, zu dem er kommt "wie die jungfrau zum kind" und ist dann ganz "mama".

ehrlich, die hatten mich nach 5 minuten so was von "eingewickelt" die burschen und daß MmaW plötzlich redete - was sie sonst nie tut, sie schimpft eher, daß ich einen lachanfall bekomme und sie die besten stellen verpasst - sagte mir, daß sie die auch "hatten".

"adrenalin bringt das blut zum kochen". wir waren "hibbelig". verdammt, die hatten uns "an den eiern".

das einzige, was uns in der folge störte, das war diese grotteolmige staatsanwältin, die sich wohl immer noch im kleinblittersdorfer laientheater wähnte und - wie sagte man früher - auf teufel komm raus "chargierte" (sagt man das so?). fffuuuuuuuurchtbar. die wurde aber von "margot müller" samt mann ("guten tag. ich lass mich scheiden ...") definitiv wieder wettgemacht, die es gerade in den olymp unserer zuneigung geschafft hat.

der rest: allererste sahne.

ein kommissar, der am besten denken kann, wenn er einen "dicken bummer" geraucht hat, der aber - situationsbedingt - die yoga-variante im büro praktiziert, mal kurz in meditationsmodus fährt, sein unterbewusstsein checkt, wenn das problem sich nicht ad hoc löst, der dieses wunderbare klingelzeugs an die tür des büros hängt (windspiel?), ähnlich lustige hosen anhatte, wie ich sie zu tragen pflege (jemand anders würde _die_ für unsäglich halten, soviel zum thema "unsäglichkeiten"), und seine erste begegnung mit seiner - wohl mary (in plain sight)  oder lara croft (für die weniger bewanderten) nachempfunden oder der ("scheiß mir ins gesicht!", staffel 5 folge 2) schwester von dexter - kollegin aus der froschperspektive, am boden liegend, zerschrammt, ohne schuhe, komplett derangiert absolvieren darf.

YIHA!

kann man die welt von heute besser auf den punkt bringen als es in dieser szene passiert: frau in lederklamotten, tough, haare zum zopf gebunden OBEN ... der mann, zerzaust, schürfwunden am knie, striemen im gesicht nach dem versuch, dieses eine kind zu retten, UNTEN.

schon eine lächerliche figur, oder?

oder doch immer noch ein "held", der nicht versteht, wie wir als zuschauer, warum dieses weib ihn nicht bewundert für das, was er getan hat. ihn nicht einmal versteht und statt dessen mit dieser strunzdoofen staatsanwältin kungelt, "weiber unter sich", halt.

ich liebe diese szene, in der sich ein kleines universum komprimiert.

und natürlich liebe ich diesen tatort, keine frage, alles bis auf palü vorher war kalter kaffee, das letzte team eine einzige nullnummer, immer haarscharf am rande des erträglichen - jedenfalls für einen exil-saarländer. furchtbar. aber devid stresow?

mein held!

an dieser stelle muss ich dich jetzt mal wegschicken.

würdest du dir bitte die diskussion auf der ard-homepage über den tatort am sonntag durchlesen?

in der zeit setze ich mir mal einen tee auf (oolong zur feier des tages) und warte geduldig, bis du dich von dem hysterischen lachanfall erholt hast, der dich - wenn du deinen verstand noch halbwegs zusammenhast - gleich niederstecken wirst.

und? erholt?

das muss man ja mal zuerst verkraften, oder?

was hast du gesehen? wie ich, daß es da nur ein PRO! und ein KONTRA! gibt?

kein "dazwischen". nur die, die schreien "für sowas bezahle ich GEZ?????" und die, die niederknieen und glücklich sind, daß sie endlich mal was für ihre GEZ gebühren bekommen, was es wert ist?

hat sich die welt verändert in den lezten - sagen wir mal - vierzig jahren?

ja wahrscheinlich, aber "der mensch" hat probleme nachzuhumpeln.

es fällt ihm immer noch schwer, zu akzeptieren, daß "der andere" auch da ist und das recht hat, die dinge so zu sehen, wie er sie nun mal sieht. daß es in der zwischenzeit in deutschland mehr gibt als den ewigen riss zwischen "den" nazis und denen, die die verfolgt haben, "richtig" und "falsch".

ich kann damit leben, daß das jemandem nicht gefällt.

soll er's halt nicht gucken.

aber darum geht es ja nicht, oder?

eher darum, daß "jemand anderes" das gerne abgesetzt sehen möchte.

damit tue ich mir schwer ...

mit diesem gedanken drücke ich auf die pause taste für heute.

du ahnst, ich nehme gerade die auffahrt zur "gedankenautobahn", mache noch mal schnell einen kurzen stopp und respektiere, daß ein oolong "gesüffelt" werden will, langsame kleine schlucke, ausgekostet ... und nicht neben dem posten eines wie immer wirren blogeintrags einfach so "weggesoffen".

so, den rest verstecke ich jetzt mal hinter einem "jump break".



[ ps ] ach ja, "gnade!", war das jetzt das "safeword"?

sorry, "i'm born this way", hier gibt es keine handschellen ;-)

eher ein "put your head on my shoulders and we're listen to the silence ...."

auch wenn ich mal wieder viel zu viel rede, ich weiss.

das ist das "archiv", sich gegen die tür zu stemmen, um die worte davon abzuhalten, nach draussen zu quellen und alles unter sich zu begraben, will mir partout nicht gelingen. ich kann ja schon dem versuch nicht widerstehen, meine mitmenschinnen mit dem tollsten hörspiel aller zeiten zum thema "frau jenseits der menopause" zu beglücken.

leider werde ich mit sowas immer erst dann verstanden, wenn die _erfahrung_ geteilt ist ...

und die vielen worte?

uh, manchmal lebe ich in diesem gefühl, daß ich bei unpassender gelegenheit einfach tot umfalle, ein flugzeug auf mich drauf fällt oder einer von diesen riesenbäumen neben meinem fenster in einem sturm. es würde mich hat ungemein beruhigen, wenn meine enkel eine chance haben, die mir verwehrt ist: meinen großvater sylvester nachlesen zu können. wie er auf die gedanken kam, die ihn in die "vitus heller bewegung" brachten, den mut gaben, gegen den gröfaz aufzustehen.

ich kann es nicht, perdu, er hat leider keinen blog geführt.

ob ich dabei zur verbesserung der welt beitrage, teil einer debatte bin, recht habe oder nicht, ist mir egal. ob das jemand für unsortiert, wirr oder pilz-gesteuert, da (um es mit dexters schwester zu sagen) "scheiss der hund drauf".

was sagt montaigne?

Au Lecteur

C'EST icy un livre de bonne foy, lecteur. Il t'advertit dés l'entree, que je ne m'y suis proposé aucune fin, que domestique et privee : je n'y ay eu nulle consideration de ton service, ny de ma gloire : mes forces ne sont pas capables d'un tel dessein. Je l'ay voyé à la commodité particuliere de mes parens et amis : à ce que m'ayans perdu (ce qu'ils ont à faire bien tost) ils y puissent retrouver aucuns traicts de mes conditions et humeurs, et que par ce moyen ils nourrissent plus entiere et plus vifve, la connoissance qu'ils ont eu de moy. 
es gibt niemanden, den ich kenne, der größeren einfluss auf meine art zu leben und zu denken hat, als der gute michel de montaigne. er ist der riese, zu dem ich aufblicke ... und der berg, den ich nicht mehr anstarren muss, weil ich ihn in mir trage.

aber ich verspreche, ich werde keine postings mit dem titel "über die freundschaft" oder "über das richtige sterben" - anderer kontext, andere zeit. er hatte "nur" die alten griechen und römer in seinem schrank, kein "do it" von jerry rubin, keine freak brothers comics, keinen moebius, keinen sid vicous "my way" auf seinem mp3 player.

aber er hatte etwas, was wir nicht mehr haben: zeit für die muße.

wir haben internet.

ich frage sich, wer "besser dran" war. ziehe ich die zeit ab, in der er lebte, - den bürgerkrieg zwischen protestanten und katholiken, der in der bartholomäusnacht ein für alle mal geklärt wurde - wahrscheinlich er.

weil man aber nichts abziehen kann und mit der zeit leben muss, in die man geworfen wird "like a dog without a home", freue ich mich halt mit meiner und denke, er hätte auch seinen spaß daran - und eine größere bibliothek ;-)

(*) args. manchmal muss man ja humor- und ironiebefreiten menschen, die über das geschriebe stolpern, alles haarklein erklären. also - ich war schon immer "so", seit ich denken kann: quassel, quassel, quassel. was nicht daran liegt, daß ich "hyperaktiv" bin, obwohl ich natürlich hyperaktiv bin.

ich denke, ich komme da aus einer nicht fernen zukunft, in der alle so sind.

[anekdote on]

im frühen spiegelforum lernte ich einen kerl namens michael schmidt kennen, den ich mit einem anderen michael schmidt verwechselte, ihm eine email schrieb, sich dann das mißverständnis auflöste, aber eben ein gespräch ergab.

es stellte sich heraus, daß er unter einem anderen namen, den ich dir jetzt nicht verrate, bekannt war. äh, sehr bekannt. während wir so miteinander plauschten erwähnte ich beiläufig, daß ich denke, daß er und seine jungs ja eigentlich - im gegensatz zu anderen, eher ffm basierten jungs - hippies seien und ich fände, sie sollten sich lieber mal ne band zulegen.

ich will jetzt nicht behaupten, daß er auf mich gehört hat - schlimm genug, daß ich für die bombardierung serbiens, die zensur im zeitforum verantwortlich bin und die demokratie in deutschland gerettet habe, weil ich dem heutigen umweltminister im handelsblatt ins gewissen geredet habe [wenn du irgendwo so etwas wie "ironie" entdeckt haben solltest, sag's nicht weiter] - aber, ahem, michael hat mich dann nach trier zu einem konzert eingeladen, daß in einem keller stattfand und eine truppe von schnellsprechern mit einer speedmetalband kombinierte.

ich bin mit meiner ältesten, die da etwa 10 war hin, an den security jungs vorbei, ohne daß die auch nur daran dachten mich aufzuhalten (beeindruckend für sie), weil, äh, teil meines lebens ist, daß ich für drei größere bands als techniker (roadie) gearbeitet habe und eben "ein fisch im wasser" war.

treppe rauf, oben sitzt die fröhliche rasselbande, die ich zuerst einmal damit "perplexe", daß ich ihnen sage, daß ich ihre beteiligung an "wolokolamsker chaussee", einem hörspiel nach heinar müller, mehr als zu schätzen weiss, und dann mit selbstgebackenen cookies, yep, spacecookies, erwärme.

dann gerate ich in ein gespräch mit michael, in dessen verlauf die anderen uns anstarren, als kämen wir vom mars. es war so, als hätte man ein kabel zwischen uns beide geflunscht und wir tauschten jetzt breitbandig informationen aus. nicht analog, nicht isdn, dsl. das schönste: auf zwei kanälen sozusagen.

der hat auch ADHS.

oder er kommt auch aus einer zukunft, aus der ich wohl auch komme und ich war happy, einen anderen vertreter meiner spezies in ihm zu entdecken. später war er dann so lieb, mir ein tape mit einer aufnahme der band in der schweiz zu schicken, das ich - so wenig wie die aufnahme, die ich von sonic youth im selben gebäude ein paar jahre früher vor ca 11 leuten - je in die wolke gereicht habe.

teil des grals, sozusagen.

[anekdote off]

was ich damit sagen will: es gibt eine form von hyperaktivität, die daher rührt, daß man sich eben viel zu sagen hat und die zeit einfach nicht reicht. die dinge sind zu komplex, man kommt vom einen ins andere und reisst damit einen kanal auf, durch den informationen eben komprimiert weitergereicht werden müssen.

andere menschen, für die die dinge geordnet und einfach sind, brauchen nicht so viele infos. es reicht ihnen, das was sie denken in 148 zeichen zu pressen, sie werden von vielen verstanden, mir reichen die zwei, drei. die das nachvollziehen können, verstehen, daß ich nur die punkte setze ... und sie sich dann am ende, wenn sie zeit haben, das bild selbst malen müssen.

in der post da oben existiert sozusagen eine "landkarte", der verweis auf mehrere dokumentationen über filme und fernsehen, die ich leider nicht zusammenfassen kann. du musst, um zu verstehen, diese dinger selbst gucken, darüber nachdenken, zu einem ergebnis kommen. ich habe nicht die zeit dafür und noch mehr text?

ich sehe mich schon ans kreuz genagelt. oder mit einem gagball geknebelt in der ecke liegen. sei froh, daß ich mich so "kurz" (kicher) halte, ich habe AHDS und das hier ist nur die oberfläche des wortschwalls, den ich eigentlich durch die leitung pressen möchte.

apropos: berühmte menschen. wenn mir der sinn danach steht, werde ich bei gelegenheit mal verraten, warum ich - im gegensatz zu allen anderen - hänschen rosenthal für ein ################### halte und wim tölke für einen "schatz", warum peter kraus das sonnigste gemüt hat, das man nur haben kann, wie roberto blanco von seiner damaligen frau durch frankfurter theater gescheucht wurde und lena valeitis neben mir zu stehen kam, wie mein name auf eine von frank farian produzierte platte kam und wer der ansager auf dem einen oder anderen titel ist, der unter "ansset's choice" irgendwo auf diesem blog herumliegt.

ich habe einen reichen anekdoten schatz in dieser hinsicht, wie gesagt "techniker" bei mehreren show & tanz orchestern. aber, das wäre ein bißchen wie "opa erzählt vom krieg", mit dieser art geschichten müssen menschen in meiner umgebung leben, das reicht schon zur genüge.

okay, ADHS ausgetobt ;-)

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