tag:blogger.com,1999:blog-1621641469543856962.post2218267297047827624..comments2022-12-12T14:08:23.988+01:00Comments on die hermetische garage: was macht mich eigentlich so böse?hinterwaldhttp://www.blogger.com/profile/17576402102859603354noreply@blogger.comBlogger1125tag:blogger.com,1999:blog-1621641469543856962.post-55627949802947378582013-06-23T20:21:21.420+02:002013-06-23T20:21:21.420+02:00Nein, ein paar Punkte stimmen so nicht.
1. Die di...Nein, ein paar Punkte stimmen so nicht.<br /><br />1. Die digitale Boheme ist eine digitale Bourgeoisie ist eine digitale Boheme.<br /><br />2. Auf Differentia wurde betont, dass von den Leuten, die Hass gegen Roth ausdrücken, einige nicht etwa eine Solidaritätsbotschaft zum Deich schicken, sondern hinfahren und helfen, oder von Zuhause Hilfe organisieren (ich denke an Sachspenden). Es war auf Twitter für mich auch klar ersichtlich, dass aus der eigentlichen digitalen Boheme Berlins (was eher nicht die Leute sind, die menschenverachtend unter Facebook-Fotos posten) einige nicht etwa den Solidaritätstweet abgesetzt haben, sondern hingefahren sind und z.B. stolz die Stapel selbst befüllter Sandsäcke fotografiert haben.<br /><br />3. Wenn ich vorschlage, man müsse sich die Trolle persönlich anschauen, dann ignoriert das natürlich den Verwertungszusammenhang der Presse. Es zielt aber auf den echten Journalisten, der sich ehrlich fragt: Warum machen die das? Und darauf sind Antworten zu suchen, zu finden, und daraus Handlungsmöglichkeiten abzuleiten. Meine Hypothesen, was bei solchen "Forschungen" herauskommen würde, habe ich auch angedeutet: Die "Forscher" könnten "eine entsolidarisierte, antagonistische Konkurrenzgesellschaft" aus der Nähe erleben, die ihnen als (digitalen) Bourgeois' üblicherweise nicht begegnet.<br /><br />Was ich in meinem Blog nicht getan habe, ist gleich die Handlungsmöglichkeiten mitzuliefern. Aber aus dem Erleben der antagonistischen Konkurrenzgesellschaft dürfte bei näherer Betrachtung nicht die Handlungsmöglichkeit entspringen, sich mal anzuhören, was die Trolle so zu sagen haben, oder festzustellen, dass die ja ganz nett sein können. Bei Handlungsmöglichkeiten muss es vielmehr um gesellschaftliche Teilhabe und Teilnahme gehen. Deren durchgängige Ermöglichung ist die Grundvoraussetzung für das Verschwinden der beschriebenen und beklagten Symptome der antagonistischen Konkurrenzgesellschaft.<br /><br />Wenn es etwa - um mal bei der Metapher zu bleiben - Voraussetzung dafür ist, sich zu einem freundlichen Menschen zu entwickeln, dass einem als Kind hinreichend zugezwinkert wird, dann müssen wir ermöglichen, dass allen Kindern zugezwinkert wird. Das wird aber nicht geschehen, wenn die Eltern, Großeltern, Lehrer, werauchimmer ein tristes Leben ohne eine Spur von Selbstachtung führen, weil sie in der Konkurrenzgesellschaft irgendwo unter ferner liefen herauskommen, d.h. die gesellschaftlichen oder selbstdefinierten Erfolgsmarker nicht erreichen. Das Überforderungsgefühl, keine angemessene Arbeit zu haben, ständig rumgeschubst zu werden und auf Almosen angewiesen zu sein, provoziert auch ein Überforderungsgefühl im Umgang mit Kindern. Man will ihnen ja was bieten, und wenn man das nicht schafft, muss man (a) sich selbst hassen, (b) die Kinder hassen, oder (c) es egal werden lassen, d.h. die Kinder ignorieren. Dann gibt's aber auch nicht genug Augenzwinkern für glückliche Kinder, die später nicht im SpOn-Forum ihren Selbsthass als Hass gegen andere zu kompensieren versuchen.<br /><br />Das war jetzt ein bisschen ins Unreine getippt, aber klärt hoffentlich auf, dass Du es bei mir nicht mit einem spinnert-idealistischen Bourgeois zu tun hast. Und warum ich nicht glaube, dass in die Foren zu gehen und die Trolle da zu bekämpfen etwas an den Ursachen des Trollens ändert. :-)Anonymousnoreply@blogger.com