Sonntag, 23. September 2012

verdammt, schon wieder eine woche vorbei

und ich habe schon wieder keine urteile gefällt.

das ist in zeiten des internets ein ganz schweres vergehen, weil, wofür soll das denn gut sein dieses internet, wenn man nicht ständig ein elefantenschweres urteil auf jemanden fallen lassen kann. wie sollen "die anderen" bloß merken, in welchem rudel ich gerade mitlaufe?

dabei haben sich diese woche doch eine menge mittelschwere buchautorinnen geradezu vor meine flinte gelegt und förmlich darum gebettelt, daß ich mich zu hohn und spott hinreissen lasse.

wie diese julia schramm, die pöse piratöse, die dringend ein buch verkaufen muss und weiss, wie die nummer funktioniert: sex & drugs, was denn sonst? um das große rad in schwung zu bringen, braucht es heute einen "shitstorm" - die moderne form des "scherbengerichts", wie meine mittlere unlängst klug erkannte. ist der erst einmal durch so etwas wie eine zahl im 6stelligen bereich, den sie angeblich für ihr buch bekommen hat, von einer bande debiler neidhammel in schwung gebracht halten weder ochs noch esel den verkauf auf. yiha!

süß, daß stefan niggemeier sie in schutz nimmt. ich kenne das: vor einem jahr habe ich mich ja auch noch für die wulffs ins zeugs gelegt ... nicht weil ich die leiden könnte oder sonderlich glücklich war mit dem herrn gemahl und seiner arbeit, aber mal ehrlich: wenn alle, gesteuert von der BLÖD in eine richtung laufen, bleibe ich für gewöhnlich stehen und frage mich

"wollen die mich eigentlich verarschen, oder was?"

so lustig ich die anekdoten von malte finde: daß der durchschnittliche pirat oder der, der sich für einen hält und endlich froh ist, einen haufen gefunden zu haben, in dem keiner so recht zu wissen scheint, wozu überhaupt, zu pubertären machoritualen wie "dem hau ich auf's maul" tendieren, überrascht mich nicht wirklich. den jungs hat ja leider - ausser bei world of warcraft - leider nie jemand selbst mal "auf's maul" gehauen. na gut, wenn, dann wären sie heute bei PI und nicht bei den piraten.

mal ehrlich: ohne die ganze öffentliche erregung wäre julia schramm die 100000 nicht wert gewesen, eher etwas zwischen 2 und 3 tausend. aber dank unserer tendenz, auf jeder sauhatz mit dabei sein zu müssen, dürfte sich die sache für den verlag mittlerweile gelohnt haben.

für die bloggosphäre eh: jeder misantrophisch misogyn verwirrte neidhammel hatte doch die ganze woche "arbeit", durfte sein lüftchen fahren und sein fähnchen wehen lassen, fast alle sind sich einig "steinigt das weib!"

oops, das sind ja die "anderen".

nur daß die ja mittlerweile statt der steine auch schon mal eine aus den gaddhafi-wirren liegen gelassene panzerfaust (amerikanischer provinienz??) dazu verwenden, sich am amerikanischen botschafter in benghasi zu "rächen".

man fragt sich natürlich "äh, rächen?" al quaida rächt sich an amerika, weil es half gaddhafi, einen ausgesprochenen feind des netzwerks, zu vertreiben und ihnen damit überhaupt erst das spielfeld zu eröffnen?

nur, daß shitstorms in nordafrika eben anders aussehen. die haben es nicht so mit postings unter artikel. wobei es sich im grunde um das selbe pack handelt, hie (bei twitter, facebook, in den blogs und unter artikeln der "qaurkitätspresse") wie da (in ägypten, pakistan oder libyen).

und die wollen einfach nicht aufhören ...

die haben nämlich nix anderes als ihr eigenes elend, hie wie da, denen bleibt doch gar nichts anderes übrig, als ihre eigene unterbelichtetheit permanent auszuleben und es die verteidigung der "ehre" zu labeln: die ehre eines fusselbärtigen mit visionen oder die ehre des internets.

Wegen dieses Bildes wurde übrigens niemand getotet ...

gestern, während wir noch damit beschäftigt waren, uns in die hose zu machen, weil charlie hebdo sich das zeichnen nicht verbieten lassen wollte und jetzt sogar die titanic damit drohte, einen scheit draufzulegen, haben die leute in benghasi aufgeräumt.

blamiert sind am ende die hysteriker, die verhindern wollen, daß ein film, der offensichtlich gar nicht als solcher existiert - eher als appetizer, damit sich ein paar wirre blödis finden, die das eigentliche produkt finanzieren - hier aufgeführt wird.

"das können wir doch nicht machen ... 

nachher kommen die hierher und feuern panzerfäuste auf's bundeskanzleramt ab" das ist fast so süß und nicht minder debil wie der versuch, des pakistanischen premiers, sympathie zu generieren, in dem er einfach mal einen tag frei gibt, damit sich die leute am allgemeinen taumel beteiligen können.

ich fordere die bundesregierung hiermit auf, einen tag frei zu geben, damit jeder neurotische troll ein posting unter einen artikel schreiben kann! dummerweise liegen hier ja keine panzerfäuste einfach so herum ..

ach ja, die welt ist so bizarr ...

vorauseilende dummheit, wohin man blickt. schön nur, daß hier wenigstens die triebabführ sich auf das virtuelle ("klick mich") reduzieren läßt und die geworfenen steine sich einfach so mit einem klick auf eine andere seite ignorieren lassen können.

dabei war die woche doch spannend

mich hat diese woche reinhard baumgarten auf die idee gebracht, daß bibi netanjahu ein bezahlter agent der saudis ist, indem er mir die kreation eines radikalen islam durch saudi arabien erklärte und dann in einer schönen runde mit martin durm, katajur arminpur und guido steinberg die frage diskutierte, "warum sich schiiten und sunniten bekämpfen" und am ende die frage im raum stand, ob das von bibi so sehnsüchtig gewünschte iran-abenteuer nicht auch so eine variante von "haltet den dieb" ist. der sitzt nicht in teheran. und israel hat, verdammt noch mal, eine menge anderer probleme, von denen man allerdings hervorragend ablenken kann, wenn man einen neuen krieg anfangen kann, bevor der letzte "verdaut" ist.

aber das war jetzt wahrscheinlich auch irgendwie "antisemtisch", weil wir deutsche, wir sind ja "rassistisch veranlagt". oder so. naja, der g*tt, an den dieser hysterisch george bush fan, der gerne andere so denunziert, glaubt, der hat jedenfalls humor: ein PI-freund, der andere als "antisemit" beschimpft? der übt das wahrscheinlich schon morgens vor dem spiegel, seinen schweinebauch begutachtend: "wer ist hier dick". du nicht, henryk, du bist doof ...

wenn ich mal gerade prophetisch werden darf: 

die nächste sau, die durch's dorf getrieben wird, ist wahrscheinlich heinz buschkowsky. der hat auch ein buch geschrieben und es stehen mal wieder ein paar zeilen drin, auf die man sich kaprizieren kann, wenn man den rest einfach ignoriert.

der jedenfalls interessanter sein dürfte als alles, was eine klickgeile oberpiratin so buchstabenmäßig erbricht.


Montag, 17. September 2012

die formulierung des tages



"Schwarzers schwarz-weiss malender Gesinnungsfeminismus"


nur fast so gut, aber auch hübsch: die offensichtlich gut gelaunte kanzlerinnendarstellerin und ihr "Herr Rößler ist gerne Vizekanzler ... und das kann ich gut verstehen"

sonst bleibt heute nur zu vermerken: happy birthday, occupy wallstreet ... and may you rest in peace ...

es bleibt uns ja "anonymus", die ja nur schlecht vom platz zu vertreiben sind.

Donnerstag, 13. September 2012

damals ...

heute nur ein schönes feature des bayrischen rundfunks über Michel de Montaigne - Freundschaft und Fülle des Lebens, petra waldvogel, die daran erinnert, wie das war, "damals": Die Welt vor 20 Jahren - erinnern Sie sich noch und noch eine schöne grafik von moebius


mit fröhlichen grüßen an das bvg und den holländischen wähler ...

Dienstag, 11. September 2012

die teuflische dogge (continued)

was behauptet sie denn nun, die gute frau höhler?

"angela merkel arbeitet am zerfall der demokratie"

das wäre, wäre es wahr, schon eine ziemliche gemeinheit.

aber du kannst aufatmen, arbeiten setzt so etwas wie "bewußtsein" voraus, daß man "gezielt an etwas arbeitet". vertrau' mir, gezielt macht die (merkelsche) schon mal gar nichts. weil, du ahnst es, das wiederum so etwas wie ein "ziel" voraussetzt, etwas, was ich nach 7 jahren merkel einfach nicht erkennen kann.

na gut, hätte die höhler jetzt behauptet, die merkel mache die demokratie "kaputt", tja dann ...

dann hätte ich ihr wohl zustimmen müssen.

ich will hier keinen großen diskurs über demokratie starten, können wir uns einmal darauf einigen, daß es sich bei der "demokratie" um eine staatsform handelt, in der unterschiedliche interessen oder "wirklichkeiten" aufeinander prallen, sich aneinander reiben und am schluss gemessen wird, welche dieser "wirklichkeiten" oder interessen sich für einen gewissen zeitraum, also eine regierungsperiode etwa, durchsetzen.

darin unterscheidet sich ja demokratie von so etwas wie einer diktatur oder einer aristokratie, wo mehr von oben entschieden wird und diese entscheidungen dann mit dem nötigen druck nach unten durchgereicht werden, bis auf der letzte, dem dafür die zähne eingetreten werden mussten, den kram schluckt.

demokratie vermeidet weitestgehendst das eintreten von zähnen.

statt dessen laufen hübsche kleine spots im fernsehen, in denen dir ein gutausender herr oder eine gutaussehende dame freundlich erklärt, daß die welt so schön bunt sein könnte wie im spot: glückliche menschen allenorten, kinderliebe politiker, die fleissig nur am wohl des landes arbeiten und schon lange keine eigeninteressen mehr verfolgen.

ja, schon okay, das glaubst du so wenig wie ich.

du und ich, wir zwei, wir wissen noch, daß es nun einmal unterschiede gibt zwischen dem 50jährigen bauunternehmer und dem eben so alten arbeitslosen versteht, der damit leben soll, daß es sein gewerbe nun eben nicht mehr gibt, weil - sagen wir einmal - das setzen von buchstaben aus einem bleikasten nicht mehr so nachgefragt wird. so wie heute mit dem einsammeln von pferdeäpfeln eben auch nicht mehr so viel geld gemacht werden kann.

obwohl ja menschliche exkremente sich demnächst als goldgrube erweisen könnten und man dann unter einem "shitstorm" so etwas wie einen "geldregen" verstehen müsste.

der bauunternehmer und der arbeitslose setzer haben jedenfalls eine sehr unterschiedliche sicht auf das, was man so gemeinhin "wirklichkeit" nennt.sie haben auch sehr unterschiedliche interessen und vorstellungen, wie die dinge zu sein hätten oder wie man sie verändern sollte.

der bauunternehmer findet zb., daß die steuern dringendst mal gesenkt werden müssen, weil jetzt selbst die polen, die letztes jahr noch einen gewissen anteil an seiner wertschöpfung hatten, heute geradezu dreist anständige löhne verlangen. und der arbeitslose findet, daß die steuern dringendst mal erhöht werden sollten, damit er mehr bekommt als dieses lächerliche hartz almosen nach dreissig jahren in der bleiwüste.

war das vereinfacht genug?

auch wenn du jetzt natürlich entrüstet aufjaulst, daß man dir so einen banalen kram nicht mehr erklären muss, tut mir leid, ja du, du weisst das natürlich, aber ... äh ... man kann das verständnis dieses eher einfachen zusammenhangs heute leider nicht mehr per se voraussetzen.

schuld daran, daß das so ist ... tatusch ... ist ja zb. frau höhler und die ganze neoliberale kohorte aus dem club "neue soziale marktwirtschaft" oder wie diese ganzen klitschen heissen, die in den 90ern die republik so weich geklopft haben, daß am ende alle dachten, gerhard schröder sei ein soz aber als solcher "nicht ganz so schlimm" wie der stoiber, der sich dann glücklicherweise verstolperte - was die titanic übrigens schon zu berichten wusste, nur daß er da als kind wohl die treppe heruntergestolpert sei, während er gegen schröder nach oben stolperte. ein böses omen.

ja, der schröder war mal ein soz.

echt. juso. "stamokap", die theorie vom "staatsmonopolkapitalismus", solche wortungetüme kannte die alte, die bonner republik noch. sie besagt, extrem verkürzt erklärt, guck's bei wikipedia nach, daß der staat nur noch als reparaturwerkstatt des verendenden kapitalismus fungiere. also zuerst den staat und dann sich selbst ruiniere, von ersterem aber am ende erwarte, den müll rauszubringen.

bitte, liebe stamokapler, schickt mir keinen exorzisten,

heute muss man das alles in ganz kleine denkfiguren packen, 128 zeichen und so. auf der anderen seite, ehrlich, dieser ganze wirre ideologiescheiss liegt jetzt 30 jahre in der grube, ich muss ehrlich sagen, ich wäre auch zu faul, mich wieder in die ganzen irrungen und wirrungen einer in trilliarden verästelungen aufgesplitterten ideologie einzuarbeiten - so verdammt richtig diese analyse sich im nachhinein entpuppen sollte.

nur. das wirklich blöde an der sache ist: was er da vor sich hin forderte, hatte zu dem zeitpunkt als die höhlerschen kohorten den laden für ihn sturmreif geschossen hatten, der gerd entweder (die nette variante) selbst vergessen - man hörte dann ja später von ihm in dieser richtung eher weniger - oder (die boshafte) er erinnerte sich nur zu genau, wie der laden halt so läuft und hat halt bloß den bewertenden teil seiner ideen der 70er (das ist böse, diese stamokap-sache) vergessen und hielt den rein funktionellen für relevanter oder doch handhabbarer.

manchmal muss man halt mit dem zeug arbeiten, das man zur verfügung hat.

falls du denkst, ich hätte die höhler vergessen, wie könnte ich?

aber geschichte oder die wahrnehmung der gegenwart als sich abspielende geschichte, kommt nun einmal nicht ohne vergangenheit aus. und in dieser vergangenheit gab es gesellschaftlich verbreitete vorstellungen davon, wie die dinge halt so laufen, wie dieses "stamokap" zeugs zb.

es gibt heute sicher auch eine menge menschen, die das so verstehen. nur kommen sie eben nicht mehr so vor in den medien. nach einer höhler in einer talkshow der 90er kam doch jeder juso wie eine pickelige kreatur von einem fernen, ungewaschenen planeten daher. und wenn einem die emsigen lobbyisten von der "NSM" unermütlich erklärten, warum es "eigentlich" auch im interesse des arbeitslosen setzer sein müsste, die steuern zu senken, dann konnte es auch schon mal passieren, daß dem einen oder anderen die dahinter stehende idee nicht so ganz klar wurde.

in einfachen worten

diese theorie funktioniert wie folgt;

wenn jemand viel geld hat, kann er davon häuser von leuten bauen lassen, die so mit jobs versorgt werden. also ist es doch sinnvoller, wenn die, die etwas haben, etwas mehr haben sollten, damit alle anderen auch etwas davon abkriegen können. so einfach ist das.

nehmen wir einmal das taj mahal.

das ist ja auch nicht von arbeitslosen setzern gebaut worden, oder?

nein, das war ein "mogul" (ein wort, das sich festgesetzt hat), der seiner bei der geburt eines - ich glaube, es war das 14te -  kindes gestorbenen frau ein denkmal seiner liebe setzen wollte. das ist romantisch.

und auch ganz einfach, weil - hätte dieser mogul eben nicht vorher alle möglichen leute überfallen, ausrauben, ausplündern, ermorden, vergewaltigen und was weiss ich alles können, wäre es doch nie zu so viel reichtum gekommen und mit ihm zu diesem wunderschönen haus.

ganz einfache nummer - und das beste, so weit wollten die von der NSM ja gar nicht gehen. das mit dem vergewaltigen und so, ts, so was macht man heute nicht mehr. "ausrauben, plündern, überfallen" sind auch reichlich aus der mode gekommen. die wollten sich also schon damit "zufrieden geben", wenn man ihnen einfach "nur" die steuern senkt.

um zu verhindern, daß die wieder mit dem ausrauben und dem kram anfangen, hat sich gerd halt breitschlagen lassen, auf ihr angebot einzugehen.sehr zum ärger des eher kleinwüchsigen konkurrenten von der saar, der darauf bestehen wollte, den gerd beim wort zu nehmen. der wurde dann halt - und mit ihm dieser ganze sozenkram - weggemobbt, verließ unter hohn und spott das schiff, wurde dann für jahre unter "populismus"-verdacht gestellt und in dieser zeit gerne schon mal geteert und gefedert, etwas was heute - wir sind gewohnheitstiere - schon mal gerne aus rein rituellen gründen immer wieder medial gerne gemacht wird.

sein fehler: er erinnerte daran, daß es sich widerstrebende interessen gibt.

das wurde dann ja abgeschafft. also nicht so sehr, daß es sie gibt, nur das reden darüber.

wir waren ja endlich wieder ein volk. da darf ein bißchen gemütlichkeit und gemeinsamkeit schon sein.der demokratische willensbildungsprozess wurden durch reklame und "basta!" ersetzt, willkommen in den 50ern.

wenn ich jetzt also mal eine millisekunde darüber nachdenke, wer denn nun "die demokratie abgeschafft" hat, komme ich jedenfalls eher auf den namen höhler, NSM und gerd schröder ... aber ich bin ja nicht soooo kulturpessimistisch und "abschaffen" ist ein "mighty big word".

die demokratie wurde ja nicht "abgeschafft".

sie wurde ein bißchen getuned. hier ein teil (öffentliche streitkultur) auf ein erträgliches maß, also in eine talkshow passend, gestutzt´, die sprache modifiziert, in der geredet wird,  und da ein wenig die kriterien einer demokratischen verfasstheit einer gründlichen analyse ihrer markttauglichkeit unter- unter und als nicht so ganz zeitgemäß verworfen.

übersetzt: wenn ein unternehmen menschen entläßt, spricht man heute von "freisetzen". wir sind jetzt so "frei", uns einen neuen job zu suchen. das kriterium, dem dieser prozess unterworfen wird, ist nun nicht mehr so sehr die soziale verträglichkeit sondern der effekt, den diese freisetzung auf den einzigen maßstab hat, der seitdem gilt, die börsenkurse. also der wetterbericht ...

das feedback war gut!

na gut, wenn man unter feedback das versteht, was die lurche von den dax-unternehmen, der deutschen bank ... halt der leute, die etwas zählen für einen guten sozialdemokraten wie gerd schröder ... so an rückmeldung geben: "läuft klasse, gerd! du machst das schon!" und das ignoriert, was sich in der folge montags auf den straßen abspielte.

früher haben sich die leute ja noch auf der straße zusammengerottet, wenn's ihnen an den kragen ging.das macht man heute ganz flüssig bei facebook. da muss man sich nicht mehr in echt mit diesen ganzen hackfressen rumschlagen, die im hinterzimmer einer kneipe den besten weg zur revolution durchdeklinieren und einen mit ihrer puren anwesenheit schon stören.

früher war nämlich echt eklig. echte menschen und all so was.

dann schon lieber virtuelle, die im fernsehen ihr gesicht hergeben

wie die höhler zb.

eher ein produkt, mit "medienqualitäten" gesegnet (blond, konservativ, nicht so dusselig wie eva hermann, hat angeblich was mit dem kohl, gebucht!). die hatte es echt d'rauf, die leute dirmelig zu reden, wie diese backenbärtige hamstervariante sinn und wie diese "tonangebenden figuren" alle hießen, die zunächst im von werbung finanzierten tv aufkreuzten und dann "gut eingeführt" an die ÖR's weitergereicht wurden, wo sie sich zu ihrer vollen bedeutung aufspreizen durften.

wenn du mich fragst: die hat am zerfall der republik - vor allem sehr viel absichtsvoller - gearbeitet, als das die merkelsche je könnte: am ende hat nämlich, so konnte man den eindruck gewinnen, der setzer tatsächlich geglaubt, daß er was davon hat, daß der bauunternehmer seiner geliebten frau ein denkmal baut, oder eine zweitvilla. er selbst wohnte zwar immer noch parterre in einem 30 stockwerke ding, aber, mal ehrlich: ist es nicht schön, daß es wenigstens anderen gut geht???

"figuren" wie die höhler hatten es geschafft, "uns" zu verkaufen, daß wenn "wir" nur alle tapfer sind, es "uns" am ende schon irgendwie besser geht. "wir" im sinne von einem arbeitslosen setzer, sie musste ja nicht tapfer sein, diese "figuren" werden ja heute immer noch gerne besetzt in mittlerweile täglichen talkshows und zur not leben sie von büchern, die sie über den zerfall der demokratie und der werte schreiben.

und wer daran schuld ist.

so viel sei verraten: alle, aber nicht sie ...

vor allem diese angela aus dem osten, diese mafiöse patin.

eine "strukturelle analogie", die mir dann frau höhler knallhart erklärt:

erstens: die merkelsche schweigt!

was in sich ja keine schandtat ist, wenn mal jemand die klappe hält. aber hier ist das natürlich ein "autoritäres" schweigen, wie frau höhler es jedenfalls "so empfindet" und "als solches definiert".

zweitens: dieser "unidiologische auftritt"

oha! könnte mal jemand die feeling b. version von "sag mir wo du stehst!" auflegen, frau höhler liebt es rockig. ihr fehlt das merkelsche "bekenntnis", das "credo" (wozu hat man latein gelernt, wenn man nicht ab und an mal ein wort in die runde werfen kann)

und drittens: das einsickern von "illegalen handlungen" in das "legale system, in dem wir leben"

jetzt mal ehrlich: von so was kann man nur high werden, oder?

die merkelsche als schweigender schläfer, der ab und an einfach so sand ins getriebe streut, so wenig, daß es keiner so richtig merkt und alle es erst mitbekommen, wenn das ding zusammenbricht ... "un jour la vielle machine se brisera", eine kleine vorrevolutionäre denkfigur aus dem 18. jahrhundert, frag mich von wem, montesquieu? ich müsste noch mal "8 kapitel geschichte" von peter michel ladiges hören ...

"reaktionär", will ja, so wiki, vor die revolution vor 1789 zurück

naja, ich hab' das jetzt natürlich so zurechtgeknüppelt, damit es ein bißchen passt.

die höhler will ja nicht wirklich, daß wir unser wieder unter den schutz des lieben g*ttes und die herrschaft eines königs oder kaisers stellen. keine ahnung, was sie sonst noch will ausser dem üblichen, geld, aufmerksamkeit, recht haben und diesem ganzen zeugs, auf denen unsere seltsame zivilisation nun mal in wirklichkeit fußt - wer braucht dafür schon wirklich religion oder einen kaiser?

sie nie: sie braucht nur die wahrheit und die wiederum wird von einem "geheimbund" gemacht, der einen "staatsstreich". nicht nur plant sondern bereits praktiziert.

was????? die höhler ist ein verschwörungsgroupie???

ach was, nicht in echt.

nur, verschwörungstheorien erfreuen sich gerade einer gewissen beliebtheit bei den breiten massen, die vom internet klüger gemacht, endlich herausfinden wollen, wie die blöderberger und illumnieten diese ganz nummer "fahren".

nein, das ist nur "gumbo". ein bißchen chili in den topf. mama höhler rührt schon so gut um, daß vom "voodoo" nicht mehr so viel übrig bleibt wie bei dr. john, dem nightripper. war ja auch nur ein appetizer, ein kleines hingeworfenes häppchen, das große ganze. die metaebene. mafia = geheimbund. so weit klar?

und der staatsstreich? die energiewende!

okay, wir machen mal einen kleinen break und versuchen nicht aus dem auge zu verlieren, daß man auch - wie ich sagte - nach 7 jahren opposition zu einem ähnlichen urteil kommen könnte. naja, auch mit weniger voodoo.

man könnte sich darüber ärgern, daß mehrere generationen fleissiger grüner, wilder brockdorfveteranen, umweltbewegter menschen sich seit jahrzehnten den ##### aufreissen, um endlich endlich endlich in die hirne der mitbürger ein grundlegendes verständnis ökologischer und auch ökonomischer zusammenhänge zu hämmern und dann ... dann ... dann ...

dann havarieren irgendwo am anderen ende der welt gleich mehrere reaktoren ...

und weil gerade wahlkampf ist, in baden würtemberg, wo die grünen gewinnen könnten, statt dem "besseren mann" mappus, und ihr wirklich rein gar nichts anderes mehr übrig bleibt ... macht die merkelsche eine 180° kehre, will jetzt die "energiewende gestalten", wo einen tag vorher noch von einer "brücke" und einem "mix" die rede war ... und schnappt so, erzählen uns so die medien, den grünen einfach ihr thema weg! zack!

da gucken die aber ganz schön blöd in die wäsche, die grünen! hah!

und was noch besser ist, in dieser variante der fama jedenfalls, nach den "regeln des spiels" dürfen sie jetzt natürlich auch nicht den "spaßverderber" spielen und so tun, als hätten sie's erfunden. iwo, das wollte die cdu nämlich schon immer - sie hat es aus taktischen gründen eben nur nicht verraten.

jetzt mal ehrlich: wie kommt man da wieder raus?

nein, nicht die grünen.

die merkelsche.

kennst du die geschichte mit dem frosch, der in einem topf sitzt der ganz langsam erhitzt wird. so ...

so gerne ich der höhler ja die fama von der verschwörerischen angela merkel und ihrem "staatsstreich" glauben würde ... so funktioniert das nicht. es funktioniert, oder es sollte eigentlich so funktionieren, wie in der geschichte von "des kaisers neue kleider":

es kommt zu einem punkt, an dem jeder sieht, daß der kaiser nackt ist.

nur, zu blöd, dieser punkt wurde in den letzten jahren so oft erreicht, daß eigentlich nur noch ein staubwölkchen sein sollte, wo früher mal angela merkel war. und noch blöder, da ist immer noch angela merkel. und "wir". frag' mich mal, "warum?".

keine ahnung.

vielleicht gehört diese seltsame beziehung zwischen "uns", der "bevölkerung" und "ihr", der regentin in den bereich der "magie".

sie hat uns verhext.oder be-circe-t.

wir sind jetzt ein gemütlicher "sauhaufen" und hoffen & beten, daß das nicht so endet wie in "emma's glück".

aber: wir kaufen die show

weil auch frau angela eben ein "gutes süppchen" anrührt, weniger voodoo, mehr zombiewürzmischung.

bei frau höhler kann man sich ja, bestenfalls, wohlig gruseln. "ich sehe tote menschen". bei frau angela sind die zombies da draussen ... die kommen und holen dich ab. naja, die kommen und plündern deiner oma ihr klein häuschen, das sind griechen und sie sagt uns, die griechen kriechen nix! es sei denn sie kriechen.

gut, das ist nicht mehr gruselig, das ist schon eher splatter.

funktioniert deshalb so gut, weil die produzenten der show das glück haben, täglich den ablauf der zombie daily soap neu texten und den sich  ändernden gegebenheiten jeweils anpassen können und wir als konsument schon lange den überblick verloren haben, in welcher staffel wir gerade von schock zu schock taumeln.

die show ist nämlich so überzeugend, daß wir uns langsam wirklich in die hose machen und unser ganzes vertrauen in unsere führerin setzen, die uns durch das dunkle tal geleitet ... mit kollateralschäden und spontanen kurswechseln muss leider gerechnet werden.

wie eine herde hypnotisierter karnickel.

das könnte uns frau höhler an dieser stelle verraten, wenn das denn in ihrem interesse wäre.

das ist aber in diesem moment, wo sie uns ihre drei grundsätzlichen erkenntnisse in sachen "strukturelle analogien" und "geheimbündlerischem staatsstreich" buchstabiert hat, die leiden der energiewirtschaft zu beklagen, die sich einer willkür unterworfen sehen und im streich "entrechtet" und "enteignet" wurden. das war ja, soweit man sich erinnert, schon immer das motto der energiewirtschaft "der staat sind wir".

das schlimme: ooops. sie hat ja, wenn man mal kurz diese perspektive einzunehmen bereit ist, schlicht recht.

mir fiel zu der zeit, als angela "wendete" eigentlich auch auf, wie ruppig und per "orde de mufti" diese ganzen sachen von statten gingen und daß "damals" die großen energieversorger nur halbherzig auf den verträgen bestehen wollten, ist mehr dem "spielverderber"-effekt als den fakten geschuldet.

sie wussten zt. sie hatten gerade keine klamotten mehr an und wollten den ball einfach flach halten. für spätere zeiten, wenn man erst mal wieder frau höhler in die talkshows schicken kann, wo sie die einfache erkenntnis einfordert, daß man das "zumindest" und mit einem gewissen "recht" so sehen kann.

kann man ganz eindeutig - und auch die konsequenz, die sie daraus zieht: die merkelsche hat kein verständnis für die struktur dessen, was sie regiert. das ist neben dem kritierium, das angela merkel bevorzugt, dem vorgeblichen "plebiszit", eigentlich das "recht". verträge. pläne und vereinbarungen, auf die sich leute verlassen können.

also so etwas wie der atomkonsens von rot/grün

im grunde geht es hie (atomkonsens) wie da (energiewende) um die gleiche sache und wenn ich mich freggd daüber ärgere, daß die merkel jetzt "durchregiert" und dem guido den mühsam ausgehandelten und konsens-fähigen atomausstieg in den rachen wirft, weil ihr halt danach ist, scheiss auf die regeln ... dann muss ich mich in der konsequenz auch über die "orde de mutti"s in sachen energiewende aufregen.

ich denke schon, daß der gedanke, daß wir keinen blaßen schimmer haben, was die kanzlerin eigentlich will, nicht von der hand zu weisen ist. sie "fährt auf sicht", das was sie tut, ist "alternativlos", es gibt dinge, die nicht mehr zu ihren lebenszeiten also vor einer woche, passieren. als halbwegs nüchterner beobachter fragt man sich schon, was als nächstes kommt.

das unwahrscheinlichste wahrscheinlich zuerst.

ich mache an dieser stelle einfach mal einen sprung richtung ende der diskussion in phoenix, weil ich mich wahrscheinlich über jeden halbsatz von frau höhler, die ich immer noch nicht mag, stundenlang einerseits aufregen könnte und ihm andererseits in teilbereichen zustimmen müsste, auch wenn meine eigene perspektive auf das "mädchen" definitiv defätistischer und kulturpessimistischer ist als das höhlersche verdikt - und es mir nicht darum geht, hier performance-schildchen hochzuhalten.

im grunde versucht frau höhler im folgenden all das, was schon unter kohl gang und gäbe war, als skandal zu verkaufen, also pat/dronage, das besetzen von ministerämtern mit luschen, die fama vom mord am nachfolger - frag mal den schäuble, was er so dazu zu sagen hat.

das alles bedient nur die bekannten "topoi". 

das ist ein bic mac mit standardisierten gürkchen und tomaten, ganz wenig geheimen zutaten (wahrscheinlich hat sie kurz drauf gespukt und flüche gen osten gesprochen), es reflektiert nur die damit verbundenen erwartungen, posiert ein bißchen als fahnenschwenkende aber hochgeschlossene marie, unter der die kommune auf die barrikaden geht.

faust aus der tasche! wir woll'n da rein.

so kocht man halt ein süppchen für kommunarden in spe, ein schuß revolutionärer würze, ein bißchen das berufen auf die guten alten werte, unter denen sich im grunde jeder vorstellen kann, was er will.

und ob er sich darüber aufregen möchte. kann man. muss man aber nicht.

"reaktionär" ist anders.

noch etwas psychologie in's gumbo

interessanterweise erzählt frau höhler am ende eins, zwei lustige anekdoten, die ich niemandem, der nicht die leidensfähigkeit hat, eine andere meinung einfach zu ertragen, zuzuhören und dabei das gehirn nicht abzuschalten, vorenthalten will. das ist sozusagen jetzt der moment, wo ich eine "spoiler" warnung machen müsste: ich verrate die besten stellen.

eins: die vatermörderin

das psychologische portrait: der vater, der eine dreijährige in die ddr schleppt (wir stellen uns an dieser stelle eine kreischende angela vor, die sich mit händen und füssen sträubt) und die dann zweimal mächtige "väter" "hinter sich bringt", indem sie die arbeit macht, die die männer eben nicht machen. eine, die gelernt hat, zu schweigen, weil man sich sonst um kopf und kragen redet.

daß dieses portrait im grunde ihrer eigenen theorie von der "padrone" merkel, der gezielt am zerfall der demokratie arbeitet, den todesstoß versetzt? phhht, ich weiss nicht, ob frau höhler das auch so sehen könnte und uns "gezielt" verhohnepiepelt, ob sie es vielleicht selbst nicht merkt, daß sie zwar das zutreffende portait einer duckmäuserin, die sich halt pragmatisch so durchwurschdeld und den müll, also helmuth kohl zb. raus bringt, weil es eben jemand machen muss und die anderen alle in den anden fußball gucken.

keine ahnung ...

zwei: das schwarze sofa, auf dem helmut schmidt saß

bei merkels zuhause gibt es ein sofa, auf dem helmut schmidt saß ... "und der hat mir die ganze zeit nur negatives über deutschlands zukunft erzählt. ich mag mich da gar nicht mehr hinsetzen".

die anekdote hat aber mehrere "böden", wie ich finde.

darüber sollte man lange nachdenken.

man kann sich natürlich auch an die anekdote mit dem kühlschrank halten.

sitzenbleiben, kann ich nur raten, die fahrt wird noch ganz schön holprig.

aber: wenn die sich abseilt, hast du dann immer noch deinen kühlschrank.


Montag, 10. September 2012

an mein herz, du reaktionäre teufelin!

ich habe mal wieder den fehler gemacht, etwas im fernsehen zu gucken, was ich besser nicht hätte gucken sollen. nein, nicht schon wieder diesen dödel in der ard, da war eh der überraschend gute tatort auf einsfestival vor, nein ich habe auf phoenix eine leibhaftige reaktionäre geguckt.

und jetzt bin ich ganz verwirrt: ist das jetzt "reaktionär"?

okay, die frau hat halt so probleme auf den punkt zu kommen. soll in den besten familien vorkommen, da hilft nur eins: zuhören das ist schon okay, daß man jemanden zuhört.

Sonntag, 9. September 2012

alles gesagt

mal ehrlich, ich kann heute nichts sagen, was Michalis Pantelouris nicht schon gesagt hätte. chapeau!

ausserdem ist sonntag, wie immer der tag, an dem hier moebius regiert


das ist von 1997 und es ist angesichts der nachrichten über selbstverbrennungen buddhistischer mönche in tibet offensichtlich "zeitlos".

Samstag, 8. September 2012

hihi, er hat arschloch gesagt ...

aber, mal ehrlich, wer möchte schon dem postillon widersprechen????

nur, ich finde, er sollte jetzt mal wieder zur satire zurückkehren ...