Samstag, 5. Januar 2013

sisyphos 0 - caveat & erste schritte

caveat und übersicht

okay, das wird jetzt wirklich schrecklich. 

aber es wird auch vielleicht ab und an spannend, vor allem aber verwirrend und mit überraschenden volten gespickt, die du nicht erwartest. vor allem: ich mache eine fürchterliches geständnis über etwas, was mir eigentlich furchtbar peinlich ist.und irgendwann wird dann überraschenderweise dieser text zu meinem höchst persönlichen beitrag zur debatte zu "2013. das netz zurückerobern"

nun denn: 

 dies ist die halle der gefahren, 
tritt ein und verlass sie als erleuchteter. 
oder eben komplett bekloppter. 

enter at your own risk. 

nicht auf den boden spucken.
das mgt,

einer der fehler, die ich immer wieder begehe

besteht darin, an online-diskussionen im zeit forum teilzunehmen. 


na gut, in der regel läuft das dann so, daß ich innerhalb kürzester zeit etwas schreibe, von dessen tiefe und einsicht ich überzeugt bin (wer ist nicht davon überzeugt, daß das, was er schreibt, "von tiefe und einsicht" ist?) - und irgendeine knallcharge offensichtlich nicht versteht, was er da liest, es zensiert, mich so verärgert, daß ich (mal wieder) "die zeit" auf meine "blocksite" liste stelle, den laden die nächsten eins, zwei jahre links liegen lasse und meine zeit nicht damit verplempere, kostenlosen content für dem eigentlich doch zum absterben verurteilte gattung, genannt "qualitätspresse" zu liefern.

es gibt ja so ein paar grundeinsichten - und ich meine jetzt nicht vorrangig meinen beitrag in der zeit - denen sich deutsche anbieter ja immer noch nicht geöffnet haben. eine besteht in einem offensichtlichen falschem verständnis des verhältnisses zum "kunden": 

jeder, der an so einer diskussion teilnimmt, sich etwas denkt und in worte giesst, arbeitet ja quasi "für lau" für den betreiber eines solchen forums.so wie jeder jünger des "facebook"-cults auch den tag damit beginnt, den großen vorsitzenden reicher zu machen und dafür dessen dienste nutzen darf.

der kluge betreiber sollte also eigentlich froh sein für jeden, der nicht in permanenz stupiden stumpfsinn postet. 

man hat ja mittlerweile verstanden, daß die teilnehmer gelegentlich etwas zum thema beitragen, was sich dann am folgetag ganz gut verwenden läßt. vielleicht lesen sie es auch nur vom ticker ab, ich will mir da nichts einbilden, was sich am ende als koinzidenz entpuppt.

wie auch immer, es war mal wieder murmeltiertag und ich habe meine beziehung zur "zeit" für ein paar jahre auf eis gelegt. deren zensoren sind offensichtlich teil des problems und nicht dessen lösung.

was ist passiert?

nun ja, ich habe mal wieder (...) eine von den "anekdoten" erzählt, mit denen ich ab und an hausieren gehe.

sprich: eine von den geschichten, mit denen ich denen, denen ich sie einmal zu viel erzählt habe, auf den wecker gehe, aber - elenderweise halte ich sie für eine von den geschichten, die zu einer einsicht verhelfen könnten, die probleme löst - statt sich weiter in einem tabu zu verrammeln. 

eine von den geschichten, von denen ich immer hoffe, daß - wenn mal tatsächlich eines meiner noch nicht existenten enkelkinder fragen sollte "wie war er denn so drauf, der opa" - ihnen genau diese geschichte vor die füsse fällt.

die geschichte, von der ich nach gut zwei jahrzehnten denke, daß ihr ursprung der lebensgeschichte von aharon appelfeld geschuldet ist, ja vielleicht sogar mehr oder weniger direkt von ihm stammt und ich sie bloß in meinen persönlichen geschichtenschatz per copy & paste "geklaut" habe und vielleicht so oder so ähnlich in  seinem "der eiserne pfad" auftaucht, geht wie folgt:
"stellen wir uns einen mann vor, der morgens aus dem haus gezerrt, auf einen laster geworfen und von dort in einen waggon gestopft mit anderen menschen auf dem weg in ein kz wieder findet. es sind so viele personen im waggon, daß der kampf um's überleben dazu führt, daß er einen anderen menschen unter sich in seiner not zu tode trampelt. er überlebt das kz ... aber er leidet den rest seines lebens darunter, einen anderen menschen getötet zu haben"
ich erzähle diese geschichte immer an einem bestimmten punkt in diskussionen über antisemitismus, weil es mir persönlich vollkommen egal ist, ob dieser mensch nun ein jude, ein sinti, ein kommunist, ein homosexueller, ein "asozialer" oder einfach jemand, der ein stück brot geklaut oder einen witz über den führer gemacht hat, war. 

es geht in dieser geschichte um "empathie".

das sollte man, wenn man in christlicher tradition erzogen worden ist, eigentlich sofort verstehen. wenn man vom nachmittagsprogramm der privaten "erzogen" wurde, sich dann mühseelig in die redaktion der "zeit" hochgebuckelt und angepasst hat, na, dann fällt es einem wahrscheinlich schon schwerer. und wenn man, wider erwarten, dort arbeitet und zu blöd ist, den namen appelfeld zumindest zu googeln, oder - das wäre kein wunder in diesen tagen - keines seiner bücher gelesen hat, dann, tcha dann kann man natürlich weder den kontext noch die angebotene antwort auf eine menge fragen verstehen.

die geschichte wird sich so lange wiederholen, bis wir diesen eigentlich simplen zusammenhang verstanden haben: es geht immer um individuen und nicht um die "zugehörigkeit zu" ... was oder wem auch immer. 

das war im wesentlichen der inhalt meines postings. es wurde als "relativierend" komplett entfernt. aha.

ich dachte bislang, sie bietet - wohl verstanden - einen ausweg.

ich weiss nicht, in wie weit ich hier die "regularien" oder "gegebenheiten" einer online debatte in einem forum einer der sich als qualitätsmedien gerierenden zeitschriften durchkauen muss und versuche einfach, mich so kurz wie möglich zu halten - du kennst mich, es wird mir partout nicht gelingen, ich werde herum taumeln, wild delirieren, abschweifen und all das, aber, hey, selbst schuld, wenn du mich liest ;-)

die hitze des gefechts

es ist schon witzig, daß gewisse gefechte für mich immer schon beiseite gelegt sind, bevor sie andernorts öffentlich ausbrechen. in einem meiner vorherigen posts, also vor den katzenbildern und meinem kleinen exkurs in die archive, habe ich mich über die broderschen dummheiten ausgelassen. 

was ich eigentlich nicht wirklich wollte, deshalb hatte ich die entsprechenden infos dem von mir sehr geschätzten "politblogger" zugesteckt, der ist - im gegensatz zu mir - fleissig und schafft es auch, die sachen kurz und knackig zu verwerten. 

er war in diesem falle aber leider zu sehr darauf aus, der kelek eine reinzuwürgen. nicht daß sie es nicht verdient hätte, aber der eigentlich spaß lag - für mich jedenfalls - eher in dem autor der besprechung im dlf, Klaus-Rüdiger-Mai  und dessen "kompetenz" ... ach lies es doch einfach hier nach ...

da zeichnete sich ja schon ab, daß henryk m broder mal wieder kurz vorm austicken war ... 

nicht ganz das, was sich dann in der folge offenbaren sollte an abgrund an menschlicher verkommenheit. aber daß broder einen an der waffel hat, im grunde ein vulgärer grottenolm ist, naja, wer ausser seinen nicht minder debilen und vulgären fans hat das noch nicht bemerkt?

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